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Thunderbird wird kompatibel mit Firefox-Entwicklerwerkzeugen

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Firefox besitzt mittlerweile hervorragende Werkzeuge für Entwickler. Dank Remote-Fähigkeiten lassen sich einige der Werkzeuge des Desktop-Browsers auch für Firefox Mobile und Firefox OS nutzen. In Zukunft wird auch Thunderbird davon profitieren.

Es ist ein Google Summer of Code-Projekt (GSoC) und die Implementierung ist noch nicht abgeschlossen, aber die ersten Ergebnisse können mit den aktuellen Entwicklerversionen von Thunderbird und Firefox bereits getestet werden. Beim GSoC handelt es sich um ein Stipendium von Google, bei welchem Studenten für ihre Mitarbeit bei Open Source-Projekten finanzielle Unterstützung erhalten. Einen Überblick über die diesjährigen GSoC-Projekte für Mozilla gibt es hier in englischer Sprache.

Thunderbird besitzt abgesehen von der alten Fehlerkonsole, welche in Firefox 23 durch eine bessere Browserkonsole ersetzt wird, keine eigenen Entwickler-Werkzeuge. Das macht die Entwicklung an Thunderbird nicht unbedingt einfacher. Firefox hingegen besitzt eine relativ breite Palette an praktischen Werkzeugen, welche bereits Remote-Fähigkeiten besitzen und damit grundsätzlich in anderen Mozilla-Anwendungen genutzt werden können. Philipp Kewisch, welcher auch der Maintainer der Kalender-Erweiterung Lightning für Thunderbird ist, hat einen ersten Meilenstein erreicht – der Debugger kann nun für Thunderbird genutzt werden. Zwar funktionieren die anderen Werkzeuge noch nicht, doch es kann in den nächsten Wochen mit weiteren Fortschritten gerechnet werden, so dass bald vielleicht schon der Stil-Editor oder die Konsole von Firefox in Thunderbird genutzt werden kann.

Firefox Remote Entwickler-Werkzeuge

Thunderbird Remote Debugger

Zum Testen bedarf es jeweils einer aktuellen Entwicklerversion von Thunderbird (Daily) und Firefox (Nightly). In Thunderbird muss dann der Haken bei Tools > Allow Remote Debugging gesetzt werden. Nachdem in Firefox über about:config der Schalter devtools.debugger.remote-enabled auf true gesetzt und Firefox neu gestartet wurde, kann hier über Tools > Web Developer > Connect… eine Remote-Verbindung zu Thunderbird aufgebaut werden, standardmäßig über Port 6000. Nachdem hier dann der „Main Process“ ausgewählt wurde, kann der Debugger von Firefox für Thunderbird genutzt werden. Gleiches gilt dann sehr bald vielleicht schon für das eine oder andere Werkzeug mehr.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

7 Kommentare - bis jetzt!

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  1. hueck
    schrieb am :

    Gibt es eigentlich eine „FireFox“ IDE für HTML5 und JS?

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Schau mal nach BlueGriffon, das ist ein Editor auf Basis von Mozilla-Code (quasi der Nachfolger von Nvu und KompoZer). Eine richtige IDE auf Mozilla-Basis gibt es nicht, aber das wäre auch ziemlich schwierig da mit den wirklich hervorragenden IDEs, die es eh schon gibt, zu konkurrieren.

  3. Tom
    schrieb am :

    Beim Thema Remote-Fähigkeiten denke ich spontan an eine mögliche mehr oder weniger feindselige Übernahme eines unbedarften Users- es würde mich interessieren von Dir bzw. auch von Mozilla selbst hierzu mal eine Stellungnahme zu erhalten!(hab selbst Aurora FF drauf!)- verwende den Fuchs auch gerne und möchte das auch so beibehalten- als privater Nutzer bist Du ja nicht wirklich so gefährdet- in einer Firma siehts wohl vielleicht schon ein wenig anders aus.

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Eine feindselige Übernahme ist ziemlich ausgeschlossen. Remote-Debugging ist standardmäßig deaktiviert und muss erst über about:config aktiviert werden, damit ist Firefox von dem Aspekt her unsichtbar. Wenn Remote-Debugging aktiviert wird, gibt es noch eine weitere Einstellung, welche standardmäßig nur Zugriffe von localhost erlaubt, alle anderen Verbindungen werden verweigert. Den Port kannst du, wenn dir danach ist, auch beliebig verändern. Und wenn sich ein anderer Remote-Debugger mit einem Gerät verbinden möchte, erscheint eine Meldung, in welcher ausdrücklich um Erlaubnis gefragt wird. Versehentlich oder unwissentlich kommt definitiv keine Verbindung zustande.

  5. Tom
    schrieb am :

    Hab Deinen Reply gelesen- sicher auch für so manch anderen Nutzer interessant- im Prinzip bin ich ein Laie obwohl ich dank AMS mal in den Genuss einer basismässigen Programmiererausbildung gekommen bin. Spontan zur Absicherung des Remote-Debugging und ähnlicher Funktionen in FF oder Thunderbird würde mir auch eine Passwortabfrage einfallen, eventuell über Persona- allerdings in dem Fall vielleicht über Peer to Peer/maximale Privacy wäre wünschenswert. Die Vergabe von mehreren Passwörtern mit jeweils unterschiedlich definierten Eingriffmöglichkeiten- könnte vielleicht ein zukünftiges Entwicklungsziel von Mozilla im Allgemeinen sein, nicht nur wenns ums Remote Debugging oder Zugriff von einem anderen Endusersystem aus geht sondern auch wenns darum geht auf welche Userdaten(Cookies u. ähnliches eine Website tatsächlich zugreifen darf). Was im ersten Moment nach einer Hemmung der wirtschaftlichen Entwicklung des Netzes klingt könnte sich mit der Zeit als Möglichkeit der Herstellung gegenseitigen Vertrauens erweisen, wenn der geneigte User aufgrund unterschiedlich erteilter Zugriffsbefugnisse besser ein bzw. abschätzen kann wieviel er bzw. Sie letzten Endes tatsächlich von sich preisgibt(das Zeug gibts bis zu einem gewissen Grad ja schon in Form von Zertifikaten, aber ich glaub da hängt Mozilla ja jetzt mit der Entwicklung ja auch schon drinen)! Hab hier ja letztens auch von so einem möglichen zukünftigen Peer to Peer Ding gelesen vielleicht könnt ich mich da sogar mitreinhängen hab da schon Vorstellungen bzw. Ideen.

     

    abgestufte Berechtigungen mit Identifikationsabsicherung(z.B. Passwörter oder auch anderes(spontan Zeitbasierte Absicherung)!

     

    PS: So ein paar Biere mit der richtigen Musi können einen ganz schön auf Trab halten wie oben zu lesen war! Schöne Grüsse und einen kühleren Samstagabend wünsch ich!

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich denke nicht, dass weitere Absicherungsmaßnahmen notwendig sind. Die Remote-Fähigkeiten der Entwicklerwerkzeuge sind wie gesagt ja schon gut genug vor unbefugtem Zugriff gesichert. Und was alle anderen Daten von Firefox betrifft, darauf hat auf dem Gerät nun mal jeder Zugang, der Zugang zum System hat, der einzige effektive Schutz kann hier auf Betriebssystem-Ebene geschehen, zum Beispiel durch eigene Benutzerprofile für jeden Nutzer.

  7. Tom
    schrieb am :

    Das klingt nach einem einfachen aber deswegen nicht schlechteren Gedankenansatz wie der den ich weiter oben versucht habe zu formulieren bzw. darzulegen. Userprofile die auch die gesprochene bzw. gelesene Sprache der einzelnen User berücksichtigen wärn sicher toll und würden dem Fuchs bzw. Thunderbird in seinem globalen Anspruch definitiv gut stehen. Hab vor einiger Zeit schon mal hier auf dieser Seite die Sache mit der userabhängigen Dialogsprache anklingen lassen, Chrome hat das soweit ich weiss bereits umgesetzt.

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