Eigener E-Mail-Dienst und KI-Assistent von Thunderbird angekündigt
Thunderbird steht nicht mehr nur für einen E-Mail-Client. Mit Thunderbird Appointment zur Termin-Koordination und Thunderbird Send zum Versenden von Dateien sind bereits zukünftige Dienste bekannt. Nun wurden auch noch Thunderbird Assist als KI-Assistent sowie Thundermail als eigener E-Mail-Dienst angekündigt.
Thunderbird ist vor allem für seinen kostenlosen E-Mail-Client für Windows, macOS und Linux bekannt. Seit November 2024 gibt es Thunderbird auch für Android, Ende dieses Jahres soll eine erste Vorabversion von Thunderbird für iOS erscheinen. Doch dabei soll es nicht bleiben: Die MZLA Technologies Corporation möchte ein ganzes Ökosystem aus Clients und Diensten als Alternative zu denen der Tech-Giganten wie Google Mail und Microsoft Office 365 etablieren, welches zu 100 Prozent Open Source ist.
Thunderbird Appointment: Termine finden leicht gemacht
Thunderbird Appointment wurde im August 2024 offiziell angekündigt, bereits im Mai 2024 hatte ich die Pläne enthüllt. Es handelt sich dabei um einen Dienst zur gemeinsamen Terminfindung. Die Entwicklung macht große Fortschritte und interessierte Nutzer können sich auf eine Warteliste für den Beta-Test setzen lassen.
Thunderbird Send: Große Dateien versenden und teilen
Sogar schon im September 2023 hatte ich darüber berichtet, dass Mozillas ehemaliger Filesharing-Dienst Firefox Send als Teil der Thunderbird-Produktfamilie zurückkehren wird. Auch hier befindet sich die Entwicklung in vollem Gang, ein großer Teil des Projekts wurde neu implementiert. Das entsprechende Github-Repository wurde in dieser Woche öffentlich gemacht.
Thunderbird Assist: KI-Features in Thunderbird
Mit Thunderbird Assist erhalten optionale KI-Features Einzug in Thunderbird. Hierfür arbeitet MZLA mit dem Hamburger Startup Flower Labs zusammen, in welches Mozilla im vergangenen Jahr investiert hat. Details über konkrete Features sind noch nicht bekannt. Das GitHub-Repository soll bald öffentlich gemacht werden.
Thundermail: Ein eigener E-Mail-Dienst von Thunderbird
Thundermail wird ein eigener E-Mail-Dienst von Thunderbird. Bei MZLA ist man der Überzeugung, einen besseren Service als andere bieten zu können, welcher den Werten von Mozilla entspricht. Als Software-Stack setzt MZLA dabei auf Stalwart, arbeitet dabei aber auch mit dem Anbieter zusammen, um Funktionen zu verbessern. So habe man sich sehr dafür eingesetzt, dass Kalender und Kontakte ein Kernstück der Software werden.
Wird es sich hierbei um kostenpflichtige Dienste handeln?
Wie man sich vorstellen kann, ist die Entwicklung und auch der Betrieb solcher Dienste mit Kosten verbunden. Der Plan sieht vor, die Dienste beständigen Mitwirkenden der Community kostenlos anzubieten. Alle anderen werden dafür bezahlen müssen. MZLA spricht in diesem Zusammenhang auch von Thunderbird Pro. Wie hoch die Kosten sein werden, wurde noch nicht kommuniziert. Sobald die Nutzerbasis von Thunderbird Pro groß genug für einen nachhaltigen Betrieb ist, soll es auch kostenlose Optionen mit reduziertem Leistungsumfang geben.
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Lässt sich diese allgemeine Aussage (schon) näher eingrenzen?
Dazu ist noch nichts Näheres bekannt. Ich würde da auch mit keinen weiteren Informationen zu rechnen, ehe die Dienste dann auch tatsächlich starten.
Auf Thunderbird als E-Mail Anbieter bin ich mal gespannt. Ich brauch nicht viel. Keinen Kalender, Cloud, Kontakte oder sowas. Einfach nur Mail mit Catch-All Option und folglich eigene Domain Support. Dann bitte noch im Bereich 3€ im Monat und ich kann mailbox.org endlich verlassen… 2FA bei denen ist ne Zumutung…. Nicht mal Gerätepasswörter bieten die an…
So wie ich das sehe, braucht es gar nicht mal viel um die Konkurrenz abzuhängen:
Die Einbindung von JMAP dem IMAP Nachfolger. Ehe die Provider es nicht nutzen, wird auch kein Client anfangen den Standard zu implementieren. Leider mal wieder ein schlechtes Beispiel dafür, dass aus Kompatibilitätsgründen der Einsatz von Weiterentwicklungen gestoppt wird, ähnlich wie MP3, das nach weit über 20 Jahren noch immer nicht wirklich von einem viel effektiveren Codec abgelöst wurde.
Aus Nutzersicht ist das ein ausschließliches Implementierungsdetail und damit vollkommen irrelevant, um „die Konkurrenz abzuhängen“. Dafür braucht es schon wirlich greif- und sichtbare Dinge. 😉