Neue Browser-Engine: Nightly-Builds von Servo-Browser für Windows
Mozilla arbeitet an einer neuen Browser-Engine, welche auf den Namen Servo hört und in der neuen Programmiersprache Rust geschrieben wird. Erstmals gibt es auch offizielle Nightly-Versionen eines Servo- Browsers für Windows, nachdem es einen solchen für Apple macOS und Linux bereits seit letztem Jahr gibt.
Das Team hinter der Browser-Engine Servo bietet erstmals offizielle Nightly-Builds eines simplen Browsers an, welcher die Servo-Engine zur Darstellung von Webseiten nutzt. Bereits seit Juli 2016 werden tägliche Nightly Builds für Apple macOS und Linux angeboten.
Beim Servo-Projekt handelt es sich in erster Linie um ein Forschungsprojekt und noch nicht um eine vollwertige Browser-Engine, entsprechend muss damit gerechnet werden, dass sehr viele Webseiten noch nicht korrekt dargestellt werden. Schon gar nicht sollte der Servo-Browser für sicherheitskritische Dinge wie Online-Banking eingesetzt werden.
Wer allerdings testen möchte, kann sich die Nightly-Builds von hier herunterladen und mögliche Probleme auf GitHub melden. Es handelt sich um Nightly-Builds, jedoch gibt es noch keine automatischen Updates von einer Version auf die nächste.
Auch wenn die Servo-Engine noch weit davon entfernt ist, eine vollwertige und massentaugliche Browser-Engine zu sein, so kommen Firefox-Nutzer ab Firefox 57 in den Genuss einiger Konzepte aus Servo, welche im Rahmen des Quantum-Projekts in die aktuelle Gecko-Engine integriert werden.
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*testen 🙂
Danke, ist korrigiert. 😉
Gibts bereits Benchmarkergebnisse im Vergleich zur alten FF-Engine oder Chrome, oder Security-Benchmark-Ratings im Web?
„in den Genuss einiger Konzepte aus Servo“ – Nicht nur den Genuss der Konzepte, sondern direkt des Codes, oder? Ab da wird ja Rust gebraucht… oder wird das in Rust geschriebene Zeug in Rust nachgebaut um mit Gecko interagieren zu können?
@iexploreGarNichtSooMies:
Das Performance-Potential einzelner Aspekte zeigt sich in Tests wie diesem. Allerdings ist Servo noch keine vollständige Engine, vieles funktioniert noch nicht. Insofern ist ein allgemeines Benchmarking nicht wirklich sinnvoll, man kann das einfach noch nicht 1:1 mit Gecko oder Blink vergleichen.
Der Servo-Browser ist auch noch nicht geeignet, wenn Sicherheit wichtig ist. Nicht grundlos steht auf der Download-Seite der ausdrückliche Hinweis, dass der Browser nicht für Online-Banking genutzt werden soll. Nicht, dass es bekannte Sicherheitslücken in dem Sinne geben würde, aber eben, weil Servo noch so unvollständig ist, lag der Fokus bisher weniger darauf als auf anderen Dingen. Ein umfassendes Security-Audit gab es beispielsweise noch nicht.
@Boris:
Teilweise. Es wird natürlich auch Rust-Code integriert. Aber der Rust-Code muss mit dem Gecko-Code kommunizieren, das heißt, man kann das nicht einfach so aus Servo in Gecko reinschmeißen.
Der Rust-Code wird nicht in C++ (wie Gecko) nachgebaut, da gerade die Verwendung von Rust ja einer der großen Vorteile ist. Zumal das auch nicht so einfach wäre, da unterschiedliche Programmiersprachen ja teilweise ganz unterschiedliche Programmierkonzepte umsetzen und nicht alles 1:1 in eine andere Programmiersprache übertragbar ist.
Mozilla muss Gecko so erweitern, dass die Gecko-Engine den Rust-Teil versteht. Das ist natürlich ein Umweg gegenüber einem reinen Servo-basierten Browser, das volle Potential von Servo kommt so also vermutlich nicht zum Vorschein, aber der Vorteil gegenüber dem Status Quo scheint dennoch groß genug zu sein, dass man sich viel davon verspricht.
Von C++ hab ich bewusst nichts geschrieben 😉 weiß nur nicht wieviele frameworks servo braucht