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Programmiersprache: Rust 1.2 und Rust 1.3 Beta stehen bereit

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Rust ist eine neue Programmiersprache, in welcher die ebenfalls sich in Entwicklung befindliche neue Rendering-Engine von Mozilla geschrieben wird, die auf den Namen Servo hört. Wieder sind sechs Wochen vergangen, so stehen nun Rust 1.2 und Rust 1.3 Beta bereit.

Für die neue Programmiersprache Rust, in welcher auch Mozillas neue Engine Servo entwickelt wird, ist ein Release-Zyklus vorgesehen, den man ähnlich auch von Firefox kennt: alle sechs Wochen erscheint eine neue Version und gleichzeitig eine erste Betaversion des Nachfolgers der neuen Version. Nachdem vor sechs Wochen Rust 1.1 und Rust 1.2 Beta erschienen sind, stehen nun erwartungsgemäß Rust 1.2 sowie Rust 1.3 Beta bereit.

Verbesserungen Rust 1.2

Wie bereits in Rust 1.1 wurde auch in Rust 1.2 wieder an der Performance-Schraube des Compilers gedreht, auch Cargo hat Performance-Verbesserungen erhalten. Außerdem erhält Rust 1.2 eine erste Unterstützung für Microsoft Visual C (MSVC).

  • An across-the-board improvement to real-world compiler performance. Representative crates include hyper (compiles 1.16x faster), html5ever (1.62x faster), regex (1.32x faster) and rust-encoding (1.35x faster). You can explore some of this performance data at Nick Cameron’s preliminary tracking site, using dates 2015-05-15 to 2015-06-25.
  • Parallel codegen is now working, and produces a 33% speedup when bootstrapping on a 4 core machine. Parallel codegen is particularly useful for debug builds, since it prevents some optimizations; but it can also be used with optimizations as an effective -O1 flag. It can be activated by passing -C codegen-units=N to rustc, where N is the desired number of threads.

Cargo’s performance has also improved dramatically:

  • Builds that do not require any recompilation (“no-op builds”) for large projects are much faster: for Servo, build time went from 5 seconds to 0.5 seconds.
  • Cargo now supports shared target directories that cache dependencies across multiple packages, which results in significant build-time reduction for complex projects.

Detailliertere Informationen sowie erste Informationen zu Rust 1.3 lassen sich in der offiziellen Ankündigung nachlesen.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

9 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Pascal Fischer
    schrieb am :

    Ich hoffe, dass nicht Servo in das bestehende Firefox reingefrickelt wird, sondern dass es irgendwann mal einen von Grund auf neue entwickelten Webbrowser auf der Basis von Servo geben wird. Wo dann auch die anderen Bestandteile (Scripting-Engine, GUI, etc.) komplett neu entwickelt wurden und ohne alle Altlasten daher kommen.

    Das ist sicher ein enormer Aufwand, aber das wäre ein Browser, der alle anderen um Längen schlagen würde.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ein komplett neuer Browser, der keine bestehenden Komponenten verwendet und mit Firefox auch nur ansatzweise mithalten kann, wäre ein nahezu unumsetzbares Produkt, möchte ich behaupten. Alleine in der JS-Engine stecken so viele Jahre Entwicklung und das ist nur ein kleiner Teil vom Gesamtprodukt. Ein Ansatz ist es, einzelne Komponenten auszutauschen. In Firefox Nightly ist bereits Rust-Code gelandet (soweit ich weiß noch deaktiviert), der bisherigen Code 1:1 ersetzen kann. Der Schwerpunkt von Servo als Produkt liegt aber sowieso erst einmal auf Embedding und Mobile.

  3. Christian T
    schrieb am :

    ich frag mich, wie Microsoft so schnell einen neuen Webbrowser herzaubern konnte, eigentlich steckt ja sehr viel Arbeit in einem neuen Webbrowser.
    Und es ist ja schon seit langen bekannt das der IE nicht undbedingt der modernste und fortschritlichste ist.
    Entweder haben die das schon Jahre lang daran gearbeitet oder es wurde einfach Sachen vom Vorgänger übernommen, oder irgendwas stimmt da nicht.

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Microsoft arbeitet an Edge mit Sicherheit schon länger. Ob / wieviel von Vorgängern übernommen worden ist, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist Edge nicht unbedingt ein Browser, der reich an Features ist. Also je nachdem, wie viele Features man anbietet, ist so ein neuer Browser halt auch eine Sache von viel Zeit bis ganz viel Zeit. 😉

  5. Pascal Fischer
    schrieb am :

    Ja, Edge fehlen viele Funktionen, aber er hat auch einige innovative, die nur wenige Konkurrenten haben, wie die Tools, um direkt auf eine Webseite malen zu können. Ich persönlich brauche das zwar nicht, aber das findet sicher auch seine Fans.

    Was ich aber eigentlich sagen wollte:
    gerade diese Reduzierung auf das Wesentlich, ist vielleicht gar nicht mal so verkehrt… Ich bin bei Firefox Nutzer der ersten Stunde und habe noch den Streit miterlebt, als Phoenix zuerst zu Firebird und dann zu Firefox wurde. Davor hatte ich Netscape genutzt, aber der war unbenutzbar geworden, weil er mit immer mehr Funktionen vollgestopft wurde, was ihn nicht nur langsamer und instabiler machte, sondern auch schwerer zu bedienen.

    Firefox war dann ein Segen. Gerade weil er so schlank war und wirklich nur die Basis-Features bot. Und durch das Add-In-Konzept konnte man jede noch exotische Form nachrüsten, ohne den Basisbrowser immer weiter aufzublähen. Leider erkenne ich bei Mozilla in letzter Zeit eher den Trend, Funktionen, die nicht unbedingt zur Basisausstattung gehören, zu integrieren. Ich denke da z.B. an die Pocket-Integration, die noch dazu (zumindest bei mir) kein bisschen funktioniert.

    Insofern wäre der geringere Funktionsumfang eines reinen Servo-Browsers für den ein oder anderen vielleicht sogar ein Vorteil gegenüber dem heutigen Firefox. Und man könnte ja statt Teile von Servo in Firefox einzubauen, auch den umgekehrten Weg gehen: man nimmt erst mal Dinge wie die Firefox-Scripting-Engine in den Servo-Browser auf, weil man sonst noch viel zu lange auf einen fertigen Servo-Browser warten müsste. Auch mit dieser „alten“ Scripting-Engine wäre Servo ja schon interessant. Und dann arbeitet man dennoch weiter an einer Scripting-Engine ohne Altlasten. Und wenn die dann fertig ist, wird die alte durch die neue ohne Altlasten ersetzt und der Servo-Browser würde nochmal besser. (Im übrigen: wer garantiert, dass Firefox nicht irgendwann auch mal eine komplett neue Scripting-Engine braucht.)

    Man könnte dann einen Servo-basierten Browser (der darf auch gerne nach der Rendering-Engine Servo genannt werden, fände ich auch einen genialen Namen für ein Endkunden-Produkt) einige Jahre parallel zum Firefox anbieten. Und dann guckt man mal, wie sich beide entwickeln. Vielleicht wechseln ja schon während dieser Zeit so viele Leute (aufgrund dessen Vorteile) auf Servo, dass kaum noch jemand den „klassischen“ Firefox nutzt und irgendwann vielleicht Servo seine Rolle übernehmen könnte (egal ob dann unter dem Namen Firefox oder unter dem Namen Servor, der bis dahin vielleicht auch schon sehr bekannt ist).

    Dass ein komplett neuer Servo-Browser noch Jahre dauern würde, ist mir auch klar. Aber das wäre halt eine Investition in die Zukunft. Und statt stückchenweise moderne Technik in ein altes Gerüst zu integrieren (was auch nicht unbedingt schneller geht) fände ich es halt besser, das modernere Gerüst zu nehmen, erst mal die Lücken mit alter Technik zu füllen und diese dann mit und mit auch durch neue Technik zu ersetzen…

    Fände ich zumindest mal überlegenswert.

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Firefox war dann ein Segen. Gerade weil er so schlank war und wirklich nur die Basis-Features bot.

    Genau das ist aber kein Konzept, welches langfristigen Erfolg bringt. Ein schlanker Browser sorgt immer für Euphorie, das haben wir alles schon oft genug gesehen, am Ende wurden aber alle Browser im Laufe der Zeit immer besser und das beinhaltete auch immer mehr Funktionen. An einen Browser werden ja auch immer mehr Anforderungen gestellt, in Browser muss immer mehr können, die Aufgaben sind so vielfältig. Und ganz ehrlich, von einem „schlanken“ Browser hat niemand etwas, wie bei Menschen ist auch bei Browsern ein Schlankheitswahn nicht so besonders zielführend. Viele Funktionen heißen nicht, dass der Browser dadurch spürbar langsamer würde, nicht bei vernünftiger Programmierung, das ist ja so ein Irrglaube von vielen, dass sie dadurch wirklich einen Nachteil hätten. Festplatten-Platz zählt sowieso nicht. Zunehmende Komplexität bedeutet sicher, dass mehr Ressourcen in der Entwicklung benötigt werden. Aber das ist nichts, was uns als Nutzer sorgen sollte. Wenn Mozilla Komplexität reduzieren will, tun sie das, siehe Australis. 😉

    Leider erkenne ich bei Mozilla in letzter Zeit eher den Trend, Funktionen, die nicht unbedingt zur Basisausstattung gehören, zu integrieren. Ich denke da z.B. an die Pocket-Integration, die noch dazu (zumindest bei mir) kein bisschen funktioniert.

    Die Sache ist die: Mozilla muss die Bedürfnisse und Anforderungen von 500 Millionen Nutzern erfüllen. Das wird es nie geben, dass jeder Nutzer ein besonderes Interesse an jedem Feature hat. Aber umgekehrt findet ausnahmslos jedes Feature seine Abnehmer.

    Ich bin kein Pocket-Nutzer, aber in meinen Tests hatte ich keine Probleme damit. Aber zu Pocket allgemein: dahinter steht ja ein viel größeres Thema. Es geht nicht speziell um Pocket, es geht um Task Continutity:

    https://blog.mozilla.org/ux/2015/04/task-continuity/

    Und da wird mit Sicherheit noch mehr in diese Richtung kommen.

    Insofern wäre der geringere Funktionsumfang eines reinen Servo-Browsers für den ein oder anderen vielleicht sogar ein Vorteil gegenüber dem heutigen Firefox.

    Da kann ich direkt auf das verweisen, was ich weiter oben schrieb. Das wäre bestenfalls eine Momentaufnahme. Auch dieser neue Servobrowser würde sehr schnell sehr viele Funktionen mehr erhalten. Das ist die „Natur“ der Dinge. 😉

    Aber wie gesagt, der Schwerpunkt ist ja momentan ein ganz anderer. Es wird einen sehr reduzierten Demobrowser geben, aber als Produkt sind Embedding und Mobile erst einmal oberste Priorität. Ein wirklicher Servo-Browser wird noch länger dauern. Ich denke, die genauen Pläne werden sich sowieso erst noch ergeben, es ist einfach noch zu früh für konkrete Pläne in diese Richtung. Am Ende muss die Engine besser sein als Gecko, ansonsten ist alles andere auch egal. 😉

    Man könnte dann einen Servo-basierten Browser (der darf auch gerne nach der Rendering-Engine Servo genannt werden, fände ich auch einen genialen Namen für ein Endkunden-Produkt) einige Jahre parallel zum Firefox anbieten. Und dann guckt man mal, wie sich beide entwickeln.

    Der Name würde mir auch gefallen. 😉

    Ich denke allerdings nicht, dass Mozilla zwei Browser parallel anbieten und sich selbst Konkurrenz machen wird. Ich weiß, dass es Microsoft in Windows 10 ähnlich macht, ich kann es mir bei Mozilla nur nicht vorstellen. Aber wir werden sehen.

  7. Michael Wolf
    schrieb am :

    Dabei gab es schon mal zwei parallele Browser bei Mozilla, nur eben als Suite: Netscape und die Mozilla Suite.

  8. Pascal Fischer
    schrieb am :

    Nur noch als kleine Ergänzung:
    wenn dann bei einem reinen Servo-Browser mit und mit mehr Funktionen dazukämen, ohne dass die Geschwindigkeit darunter leidet, hätte ich nichts dagegen.

    Mir ging es vor allem darum, dass man einen reinen Servo-Browser auch schon dann rausbringen könnte, wenn er noch nicht den Funktionsumfang des Firefox hätte. Und dann bekommt man viel Feedback zur Produktverbesserung und kann dann auch mit und mit weitere Funktionen einbauen…

  9. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Das Problem, das ich damit sehe, ist, dass Mozilla absolut nicht die Ressourcen hat, zwei vollwertige Browser parallel zu entwickeln, Mozilla müsste dafür zum einen personell stark zulegen, zum anderen ist das natürlich auch immer eine Geldfrage, das kann ich nicht einschätzen. Man darf halt nicht vergessen, wie klein Mozilla ist. Um das mal in Relation zu setzen: Facebook beschäftigt diesen Sommer mehr Praktikanten als Mozilla Angestellte hat. 😉

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