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StopWatching.Us: Mozilla startet Kampagne gegen NSA-Überwachung – Unterstützung von 85 weiteren Organisationen

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Innerhalb der letzten Woche gab es zahlreiche Medienberichte rund um den Skandal in Bezug auf das NSA-Überwachungsprogramm PRISM. Interessierte können sich in das Thema unter anderem auf Golem einlesen, wo es eine so ausführliche Berichterstattung über das Thema gibt, dass ich mich damit an dieser Stelle gar nicht lang aufhalten möchte.

Die Mozilla Foundation hat als Reaktion darauf heute mit Stop Watching Us eine Kampagne gestartet und dabei breite Unterstützung. Insgesamt 86 Organisationen, darunter neben Mozilla unter anderem die Electronic Frontier Foundation und Reddit, haben sich zusammengetan, um ein Zeichen zu setzen. Gemeinsam fordern sie den Erlass einer Reform von Abschnitt 215 des USA PATRIOT Acts, des State secrets privileges und des FISA Amendments Acts, um deutlich zu machen, dass die umfassende Überwachung der Internet-Aktivitäten und Aufzeichnung von Telefongesprächen jeder in den Vereinigten Staaten lebenden Person durch das Gesetz untersagt ist und Verletzungen des Gesetzes vor einem öffentlichen Gericht geprüft werden können. Darüber hinaus soll ein Komitee gebildet werden, welches den Umfang, in welchem Online-Daten, Kommunikation und Interaktionen überwacht werden, untersucht und konkrete Empfehlungen für eine Reform erstellt, um diese verfassungswidrige Überwachung zu beenden. Des Weiteren sollen diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, welche für die verfassungswidrige Überwachung verantwortlich sind.

Auf der Webseite stopwatching.us können Unterstützer der Kampagne ihre digitale Unterschrift unter den offenen Brief an den U.S.-Kongress setzen. Dies ist nicht das erste mal, dass sich Mozilla an einer Diskussion mit politischer Tragweite beteiligt. Anfang 2012 engagierte sich Mozilla aktiv gegen SOPA.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

12 Kommentare - bis jetzt!

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  1. schrieb am :

    Habe die Doku – siehe mein Kommentar auf Google+ – „mal eben“ unterbrochen und unterschrieben.

    Schönen Abend noch für Dich und alle, die hier lesen.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wunderbar. Dir auch einen schönen Abend und noch viel Spaß bei der Doku. 😉

  3. Georg
    schrieb am :

    Eine nette Geste, aber der falsche Ansatz. Genau diese Politiker, ob nun Demokraten oder Republikaner, haben sich auch nicht von Guantanamo, Drohnen, Kriegen in Nahost abhalten lassen, und dabei den Ausstieg in diesen Fällen teilweise auch noch befürwortet, zumindest gegenüber der Öffentlichkeit. Solange die Amerikaner bei den nächsten Wahlen einfach wieder ein paar Pappnasen der genau gleichen Partein mit gleichbleibender Ideologie wählen, genauso wie die Deutschen immer nur zwischen Rot-Grün und Schwarz-Gelb(-Grün) wählen, wird sich nichts ändern. Die Politiker machen dies nicht um uns zu quälen, dies ist ihre Ideologie, sie halten die Überwachung tatsächlich für richtig. Wir haben dies gewählt. Passiert in den nächsten Wahlen kein Erdrutschsieg für andere Parteien mit anderen Ideen, ändert sich auch nix.

    Gab es jemals irgendeine politische Entscheidung, die durch offene Briefe beeinflußt wurde? Briefe + Streiks (wenn es um berufliche Dinge geht) + riesige Demonstrationen ja, allein durch Briefe niemals. Im Fall von NSA ist so ein Brief sogar kontraproduktiv. Nicht nur, dass wir nichts erreichen, mit dem Brief füttern wir auch noch die Maschinerie.

    Wie wäre es mit digitaler Abstimmung zu Fuß? Einfach keine US-Dienste nutzen, und sobald ein Land im Verdacht steht, da aktiv mitzumachen, auch die Dienste von dort nicht. Nutze ich halt Jotta statt Google, oder was aus Bolivien, Island etc. Oder OwnCloud. Da steckt ganz viel Kohle drin, und wenn wir mal auf unsere Bequemlichkeit verzichten, lenken die Amis eher ein, als sich ihre Silicon-Valley-Hipster-Industrie zu zerstören.

    Aber die Leute pfeifen ja auf ihren Datenschutz, Hauptsache nix selber machen müssen.

  4. schrieb am :

    Hallo Georg,

    Passiert in den nächsten Wahlen kein Erdrutschsieg für andere Parteien mit anderen Ideen, ändert sich auch nix.

    da sitzt Du aber einem gewaltigen Irrtum auf. Abgesehen davon, dass wir keine Partei mit wirklich anderen Ideen haben, würden solche Parteien auch nichts ändern.

    Nicht nur, dass wir nichts erreichen, mit dem Brief füttern wir auch noch die Maschinerie.

    Viel werden wir mit dieser Unterschriftenkampagne bestimmt nicht erreichen. Doch ich sehe sie als ein Teil von Whistleblowing und als sicht- und spürbares Signal für den Einzelnen (zumindest für mich), dass wir nicht alleine da stehen. Die Maschinerie füttern wir damit bestimmt nicht angesichts der Tatsache, dass die NSA die Kapazitäten besitzt, alle Daten aller Menschen für die nächsten hundert Jahre zu speichern. Da müssen sie schon auf Dich und mich aufmerksam werden. Ich würde sehr gerne mal wissen, ob sie meine Daten auch schon haben (davon gehe ich aus, weil ich auf Blogger und Google+ häufig und USA-kritisch unterwegs bin) und vor allem, wie sie meine Daten konkret nutzen. Würde bestimmt Stoff für jede Menge Artikel in meinem Gedankenbuch sorgen.

    Einfach keine US-Dienste nutzen,. . .

    Nichts für ungut, aber das ist für mich Traumtänzerei und für die allermeisten von uns so gut wie gar nicht durchführbar.

    Gut´s Nächtle oder
    guten Morgen
    wünscht Gerhard

  5. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, inwiefern das ein falscher Ansatz sein kann. Die einzige Alternative, welche mir dazu einfällt, ist zuschauen ohne irgendetwas zu machen. Das wäre in meinen Augen der falsche Ansatz. Eine andere Möglichkeit haben Organisationen wie Mozilla und EFF doch gar nicht. Was sollen sie sonst machen? Und auch das halte ich für sehr wichtig. Es geht ja auch darum, ein starkes Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Sich zu wehren, wenn auch nur durch eine symbolische Unterschrift. Und dass solche Aktionen nicht ganz nutzlos sind, hat man bei SOPA ja auch gesehen. Ob sich irgendetwas ändern wird, das weiß niemand. Wahrscheinlich nicht. Aber man kann sowas nicht einfach ignorieren, denn das impliziert immer eine Zustimmung oder Gleichgültigkeit. Und gerade von Organisationen wie der Mozilla Foundation erwarte ich Engagement in diese Richtung.

  6. Dirk Schneider
    schrieb am :

    Hallo Georg,

    genau so sehe ich es auch.

    Du hast vollkommen recht. Solange die Menschen immer wieder diese unsäglichen Lügner wählen wird sich nichts ändern. Ich weiß auch nicht was in den Köpfen der Menschen los ist?

    Sie lassen sich immer und immer wieder anlügen und scheinbar merken Sie es nicht einmal obwohl es oft einfach nur plump ist.  Das Sprichwort:

    Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht

    scheint gerade für Politiker keine Gültigkeit mehr zu haben.

    Den meisten geht es einfach zu gut in dieser Schein-Wohlfühlgesellschaft, in der man mit der Wahrheit absolut keine Chance hat. Aber das wird sich ja bald gravierend ändern. Wartet noch ein wenig, bis diese Wahnsinnsverschuldung auf dieser Welt ein Ende hat. Oder bis das Öl oder besser gesagt die Energie ein wenig knapper geworden ist. Dann werden die meisten wohl in ihrem Acker liegen des Nachts, wenn sie denn zu den Glücklichen gehören die auch einen besitzen, und werden auf ihr selbst Angebautes aufpassen wie auf ihren Augapfel.

    Bis dann Freunde

    Dirk

     

  7. MagnaSedna
    schrieb am :

    An sich ist das ja richtig, was Mozilla da macht. Dennoch: Es bringt uns, die nunmal nicht in Nordamerika, sondern in Europa leben, nichts, wenn nur die umstrittenen US-Gesetze reformiert werden. Wir haben innerhalb der Europäischen Union mit Angelegenheiten wie Swift, CleanIT und Acta eh schon mehr als genug Sorgen in der Richtung vor der eigenen Haustür. Der erste Schritt für uns sollte daher eine vernünftige Datenschutzreform auf EU-Ebene, eine entsprechende gesetzliche Richtlinie innerhalb der EU für dieses Geheimdienstgeschichten und die Stärkung des europäischen IT-Sektors sein, um weniger Abhängigkeit von den Ammies zu schaffen. Nur weil die Stäätler das können, heißt das nicht, dass die Europäer nischt aufm Kasten haben. Das dazu. 

    Zweitens freue ich mich sehr darüber, dass Captain Obvious heute morgen anscheinend auch mal wieder ausm Bett gefunden hat. Mal ganz ehrlich: Die halbe Welt zeigt nun auf NSA und CIA. Es sagt hier aber keiner, dass a) Prism nicht das erste Programm ist, b) der britische Geheimdienst auch mitgehört hat und c) bei uns zuhause BND, BfV und MAD nix anderes machen. Wenn man also nur in den Staaten Lügner wählt, ist halb Europa anscheinend auch von Idioten auf politischer Ebene bevölkert. Das gehört nunmal zum gesamten Spektrum dazu.

    Drittens: Was beschwert ihr euch eigentlich? Ich war genauso schockiert, das vorab. Aber was die auswerten, sind zu 90 % nichts anderes als die Daten, die ihr ihnen ohnehin in den Rachen schmeißt: Chatten via Skype und WhatsApp, twittern, suchen via Google oder Bing, Mails bei den einschlägigen Anbietern, soziale Netzwerke wie G+ oder Facebook und alles bei denen noch schön in die Cloud. Ihr hättet schon sieben Meilen gegen den Wind x-fach Chancen gehabt, zumindest privat das Ganze punktuell zu verhindern, indem ihr Tracking soweit möglich unterbindet, indem ihr eure Anbieteraccounts streut, indem ihr mehr gen OpenSource tendiert, indem ihr dezentrale Netzwerke nutzt, indem ihr vielleicht eigene Anwendungen wie einer Private statt einer Public Cloud nutzt, indem ihr verschlüsselt und so weiter. Was hier mit der Trommelei (die richtig ist, aber zu spät, viel zu spät) eigentlich nur gesagt wird, ist: „HEJ! ICKE!!! HIER!!!! NACH DREI JAHRZEHNTEN HAB ICHS AUCH ENDLICH GEMERKT!!!! ICH HELD!!!“ 

    Die Wahrheit ist: Das Internet ist nicht anonym, ist es nie gewesen und wird es wahrscheinlich nie sein. Wer in Zeiten der globalen Vernetzung Datenschutz und Privatsphäre immer noch nach unserer veralteten Gesetzgebung definiert, macht einen riesigen Fehler. Und so doof das jetzt klingt, gebe ich Obama in einem begrenzten Rahmen sogar recht. Nicht nur wir, sondern auch Kriminelle und Terroristen nutzen nunmal das WWW zur Kommunikation. Dass es auch hier aus Sicherheitsgründen entsprechende Gesetze geben muss (!), ist absolut klar und nachvollziehbar (oder meint ihr wirklich, die benutzen noch Rauchzeichen und zwei Plastikbecher mit ner Schnur dran?). Was mir persönlich gewaltig auf den Pinsel geht, ist erstens der Generalverdacht (wobei sich hier die Frage stellt, wie man das besser filtern kann und will) und zweitens die Werbung, die der Rainer Wendt hierzulande schon wieder aus der Mottenkiste holt, weil wir in meinen Augen nicht zuletzt durch neue Gesetze wie dem zur Bestandsdatenauskunft bereits eine mehr als ausreichende rechtliche Würdigung in Deutschland haben. Punkt.

    Alles andere bringt in meinen Augen nichts, wenn man nicht insgesamt zu tiefgreifenden Veränderungen bereit ist. Für uns zu Hause in Europa ist in erster Linie die Europäische Union mit all ihren Institutionen gefordert. Und jeder Privatnutzer hat bereits jetzt die Möglichkeit, Sachen für sich in kleinerem Rahmen zu ändern und zu hinterfragen, ob eine Sachen wirklich so in dieser und nur in dieser unveränderten Form sein muss oder ob es eine alternative Lösung gibt. Man lässt sich durch die aufgebauschte Hetzerei in den Medien viel zu leicht mitreißen. Fakt ist: Solange man freiwillig so tiefgreifende Daten über Instrumente wie die sozialen Netzwerke verteilt, wird alles mehr oder weniger beim Alten bleiben, DENN wenn man den Unternehmen hier den Hahn zudreht, gehen die irgendwann pleite, und dann wärs eh vorbei mit der neuen heilen Welt. 

    Denkt mal drüber nach…

  8. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    An sich ist das ja richtig, was Mozilla da macht. Dennoch: Es bringt uns, die nunmal nicht in Nordamerika, sondern in Europa leben, nichts, wenn nur die umstrittenen US-Gesetze reformiert werden.

    Dir ist aber bewusst, dass auch wir in Deutschland von der Bespitzelung durch die NSA betroffen sind? Das Thema geht uns in Europa also sehr wohl etwas an. 😉

    Es sagt hier aber keiner, dass a) Prism nicht das erste Programm ist, b) der britische Geheimdienst auch mitgehört hat und c) bei uns zuhause BND, BfV und MAD nix anderes machen.

    Was aus dem Artikel nicht herauskommt, das gebe ich zu, dass es nicht _nur_ um PRISM geht. Es gibt ähnliche Abkommen auch mit den Mobilfunkbetreibern in den USA. In dem offenen Brief wird PRISM auch nicht namentlich erwähnt, sondern allgemein von der gesetzeswidrigen Überwachung gesprochen. Was den britischen Geheimdienst, BND etc. betrifft: Ja. Aber das ist ein Thema für die Plattformen, welche darüber berichten. Ich habe in meinem Artikel ausdrücklich geschrieben, dass ich an dieser Stelle nicht näher auf die Inhalte eingehen werde, sondern nur auf die Kampagne. 😉

    Drittens: Was beschwert ihr euch eigentlich? Ich war genauso schockiert, das vorab. Aber was die auswerten, sind zu 90 % nichts anderes als die Daten, die ihr ihnen ohnehin in den Rachen schmeißt: Chatten via Skype und WhatsApp, twittern, suchen via Google oder Bing, Mails bei den einschlägigen Anbietern, soziale Netzwerke wie G+ oder Facebook und alles bei denen noch schön in die Cloud. Ihr hättet schon sieben Meilen gegen den Wind x-fach Chancen gehabt, zumindest privat das Ganze punktuell zu verhindern, indem ihr Tracking soweit möglich unterbindet, indem ihr eure Anbieteraccounts streut, indem ihr mehr gen OpenSource tendiert, indem ihr dezentrale Netzwerke nutzt, indem ihr vielleicht eigene Anwendungen wie einer Private statt einer Public Cloud nutzt, indem ihr verschlüsselt und so weiter. Was hier mit der Trommelei (die richtig ist, aber zu spät, viel zu spät) eigentlich nur gesagt wird, ist: “HEJ! ICKE!!! HIER!!!! NACH DREI JAHRZEHNTEN HAB ICHS AUCH ENDLICH GEMERKT!!!! ICH HELD!!!” 

    Also mir ist das definitiv nicht gleichgültig. Wenn ich einen Dienst von Anbieter A nutze, gibt es diesem Anbieter noch lange nicht das Recht, ohne mein Wissen und meine ausdrückliche Zustimmung diesen Dienst dazu zu nutzen, mich zu bespitzeln. Vor allem habe ich kein Abkommen mit der NSA geschlossen, welches denen eine Berechtigung gibt. Die Daten würden denen also sowieso in den Rachen geschmissen würden, ist eine ziemlich schwache Rechtfertigung dafür. Inwieweit Tracking und Open Source mit der Thematik zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Von Google kommt auch viel Open Source, was ändert das? Das sagt doch nichts darüber aus, ob die NSA Zugriff auf die Daten hat oder nicht.

    Die Wahrheit ist: Das Internet ist nicht anonym, ist es nie gewesen und wird es wahrscheinlich nie sein. Wer in Zeiten der globalen Vernetzung Datenschutz und Privatsphäre immer noch nach unserer veralteten Gesetzgebung definiert, macht einen riesigen Fehler.

    Natürlich ist es das nicht, aber darum geht es doch gar nicht.

    Nicht nur wir, sondern auch Kriminelle und Terroristen nutzen nunmal das WWW zur Kommunikation. Dass es auch hier aus Sicherheitsgründen entsprechende Gesetze geben muss (!), ist absolut klar und nachvollziehbar (oder meint ihr wirklich, die benutzen noch Rauchzeichen und zwei Plastikbecher mit ner Schnur dran?).

    Der Zweck heiligt allerdings nicht die Mittel. Auch die Behörden müssen sich an bestehende Gesetze halten. Wo kommen wir denn sonst dahin, wenn für Behörden die Gesetze aufgehoben werden?

    Solange man freiwillig so tiefgreifende Daten über Instrumente wie die sozialen Netzwerke verteilt, wird alles mehr oder weniger beim Alten bleiben, DENN wenn man den Unternehmen hier den Hahn zudreht, gehen die irgendwann pleite, und dann wärs eh vorbei mit der neuen heilen Welt. 

    Denkt mal drüber nach…

    Da gibt es überhaupt nichts nachzudenken, weil eine Abschottung absolute Utopie wäre. Und wenn die NSA von diesen Diensten nichts mehr holen könnte, dann würde man sich eben an anderen Diensten bedienen. Und andere Behörden mit ähnlichem Vorgehen natürlich genauso.

  9. MagnaSedna
    schrieb am :

    Dir ist aber bewusst, dass auch wir in Deutschland von der Bespitzelung durch die NSA betroffen sind? Das Thema geht uns in Europa also sehr wohl etwas an.

    Das habe ich auch nicht bezweifelt. Aber es geht hier immer noch um US-Gesetze, während der Datenaustausch mit Europa unter Federführung der EU steht. Wer hier also was erreichen will, darf Brüssel und Straßbourg nicht ausblenden. Ist einfach so.

    Also mir ist das definitiv nicht gleichgültig. Wenn ich einen Dienst von Anbieter A nutze, gibt es diesem Anbieter noch lange nicht das Recht, ohne mein Wissen und meine ausdrückliche Zustimmung diesen Dienst dazu zu nutzen, mich zu bespitzeln. Vor allem habe ich kein Abkommen mit der NSA geschlossen, welches denen eine Berechtigung gibt. Die Daten würden denen also sowieso in den Rachen geschmissen würden, ist eine ziemlich schwache Rechtfertigung dafür. Inwieweit Tracking und Open Source mit der Thematik zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Von Google kommt auch viel Open Source, was ändert das? Das sagt doch nichts darüber aus, ob die NSA Zugriff auf die Daten hat oder nicht.

    Natürlich darf er dich nicht bespitzeln. Macht er ja auch nicht. Das sind nur Algorithmen, die die gespeicherten Daten analysieren, dir etwa personalisierte Werbung zu zeigen, aber darum gehts hier auch nicht. Eine Bespitzelung lässt du in kleinem Rahmen, sofern du die Privatsphäre z.B. bei Facebook nicht richtig eingestellt hast, eh zu, weil etwa die Jobabteilungen in den Unternehmen gerne mal nach dir dort suchen. 😉 Und ob du ein Abkommen mit einem Geheimdienst geschlossen hast oder nicht, kann der NSA ziemlich egal sein, wenn der Anbieter aus gesetzlichen Gründen zur Herausgabe der Nutzerdaten verpflichtet ist. In dem Punkt kannste auch das Tracking verstehen, weil es zu einem guten Teil um Rückverfolgung geht.

    OpenSource deshalb, weil das quelloffene Software ist. Gerade auf privaten Rechnern wurden für die Bespitzelung auch Spywares eingesetzt. Zuletzt wurde ja das von Israel und den USA entwickelte Flame bekannt: wurde per Windows Update verteilt, machte Audioaufnahmen und Screenshots und schickte es an die Absender zurück. Erfahrene ITler könnten eventuellen Schadcode entdecken, was bei OSS entsprechend eine zusätzliche Sicherheit wäre.

    Natürlich ist es das nicht, aber darum geht es doch gar nicht.

    Doch, weil du nunmal das Internet brauchst, damit die dich bespitzeln können und alle jetzt so tun, als ob das total unerwartet kam. 😉

    Der Zweck heiligt allerdings nicht die Mittel. Auch die Behörden müssen sich an bestehende Gesetze halten. Wo kommen wir denn sonst dahin, wenn für Behörden die Gesetze aufgehoben werden?

    Soll ich dir alle Gesetze nochmal aufzählen, durch die das Handeln der NSA abgesegnet ist? 😉 Und fürn Rest gibts entweder Verordnungen oder völkerrechtliche bzw. bilaterale Abkommen. Von daher isses eh Wurscht, wie Hans die Henne krallt. Aus rechtlicher Sicht ist das unbedenklich. Moralisch ist das ne andere Geschichte.

    Da gibt es überhaupt nichts nachzudenken, weil eine Abschottung absolute Utopie wäre. Und wenn die NSA von diesen Diensten nichts mehr holen könnte, dann würde man sich eben an anderen Diensten bedienen. Und andere Behörden mit ähnlichem Vorgehen natürlich genauso.

    Jupp. Aber dann darf man sich nicht drüber aufregen und so tun, als käme das unerwartet, was heute so und früher in anderer Form seit 20 bis 25 Jahren eh schon gemacht wird. 

    Letztendlich beißt sich die Katze bei dieser Trommelei doch selber in den Schwanz. Wenn man so argumentiert, dann kann man auch sagen, es ist ne Frechheit, dass wir vor einigen Monaten ne neue Volkszählung hatten, wo wir auch die Hose runterlassen mussten. Hat uns da einer um Erlaubnis gefragt? Nein, es wurde gesetzlich geregelt, isso. Und genauso wurde Prism gesetzlich geregelt, und um ehrlich zu sein, geht ein nicht unwesentlicher Teil im Ammiland damit ziemlich gelassen um. Solange es der Terrorbekämpfung dient, von mir aus, ich hab nix zu verbergen. Und wenn Deutschland wirklich ganz vorne dabei war (was anscheinend so ist, das ist das Erbe des Herrn Atta), dann ist das der Job der Bundesregierung und vor allem der Europäischen Union, den Ammies in den Hintern zu treten. Und unserer ist es, denen in den Hintern zu treten, damit sie denen in den Hintern treten können.

    Sicher ist nur, dass eine entsprechende Antiterrorgesetzgebung auch für die digitale Welt im Rahmen richtig ist. Falsch ist nur ein möglicher Generalverdacht, wo das dann jeden Rahmen sprengt. Das regt mich auf. Ob man das dann aber wirklich so filtern kann, das ist die Kernfrage. 

  10. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Das habe ich auch nicht bezweifelt. Aber es geht hier immer noch um US-Gesetze, während der Datenaustausch mit Europa unter Federführung der EU steht. Wer hier also was erreichen will, darf Brüssel und Straßbourg nicht ausblenden. Ist einfach so.

    Es hat noch niemandem geschadet, über den Rand der eigenen Landesgrenzen hinauszuschauen, darum halte ich es auch für europäische Bürger wichtig, dass diese sich an dieser Form des Protestes beteiligen. Vor allem, wenn es darum geht, ein Zeichen zu setzen. Denn dieses Zeichen gilt international. Das geht in Europa an niemandem vorbei, was da gerade in den USA Thema ist und wie die Reaktionen darauf in der ganzen Welt sind. Ob es irgendwas ändert oder nicht, das steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.

    Natürlich darf er dich nicht bespitzeln. Macht er ja auch nicht. Das sind nur Algorithmen, die die gespeicherten Daten analysieren, dir etwa personalisierte Werbung zu zeigen, aber darum gehts hier auch nicht. Eine Bespitzelung lässt du in kleinem Rahmen, sofern du die Privatsphäre z.B. bei Facebook nicht richtig eingestellt hast, eh zu, weil etwa die Jobabteilungen in den Unternehmen gerne mal nach dir dort suchen. ;)

    Das ist doch vollkommen am Thema vorbei. Es geht hier nicht um personalisierte Werbung oder darum, ob der Arbeitgeber auf Facebook potentielle Arbeitnehmer ansieht. Der Arbeitgeber kann auch nur das sehen, was für ihn sichtbar ist und darüber hat der Nutzer die volle Kontrolle.

    OpenSource deshalb, weil das quelloffene Software ist. Gerade auf privaten Rechnern wurden für die Bespitzelung auch Spywares eingesetzt. Zuletzt wurde ja das von Israel und den USA entwickelte Flame bekannt: wurde per Windows Update verteilt, machte Audioaufnahmen und Screenshots und schickte es an die Absender zurück. Erfahrene ITler könnten eventuellen Schadcode entdecken, was bei OSS entsprechend eine zusätzliche Sicherheit wäre.

    Ob die Software quelloffen ist oder nicht, sagt wie gesagt nicht das geringste darüber aus, ob Behörden Zugang zu den Daten haben oder nicht. Wie man lesen konnte, ist es sogar möglich, die Daten direkt von den Glasfaserkabeln aus bei der Übertragung zu erfassen, wir sprechen hier also nicht einmal unbedingt von der Software-Ebene.

    Doch, weil du nunmal das Internet brauchst, damit die dich bespitzeln können und alle jetzt so tun, als ob das total unerwartet kam. ;)

    Nein. Es geht hier nicht um eine vermeintliche Anonymität im Internet. Dass man im Internet nicht anonym ist, ist kein Geheimnis. Und es spielt für mich auch keine Rolle, ob man das hätte erwarten können oder nicht. Das macht die Sache kein bisschen besser und rechtfertigt es nicht, das Problem kleinzureden.

    Soll ich dir alle Gesetze nochmal aufzählen, durch die das Handeln der NSA abgesegnet ist? ;) Und fürn Rest gibts entweder Verordnungen oder völkerrechtliche bzw. bilaterale Abkommen. Von daher isses eh Wurscht, wie Hans die Henne krallt. Aus rechtlicher Sicht ist das unbedenklich. Moralisch ist das ne andere Geschichte.

    Ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass die Welt so erschüttert wäre und von einem Skandal gesprochen würde, wenn das gesetzlich einwandfrei wäre. Nein, es wird explizit von verfassungswidrigem Handeln gesprochen. Und da habe ich in die Berichterstattung doch ein bisschen mehr Vertrauen als in die Gesetze, welche du mir aufzählen möchtest. 😉

    Jupp. Aber dann darf man sich nicht drüber aufregen und so tun, als käme das unerwartet, was heute so und früher in anderer Form seit 20 bis 25 Jahren eh schon gemacht wird. 

    Nochmal: Es spielt keine Rolle, ob man es hätte erwarten können. Und es spielt auch keine Rolle, ob man es seit 20 Jahren so oder ähnlich irgendwo auf der Welt macht. Der Punkt ist, dass man jetzt ein Wissen über eine Sache hat, die nicht okay ist. Und da kann man nicht einfach wegsehen und sagen: Ja, war doch eh klar und schon immer so. Eine solche Einstellung ist sehr gefährlich.

  11. schrieb am :

    @ MagnaSedna:

    Ihr hättet schon sieben Meilen gegen den Wind x-fach Chancen gehabt, zumindest privat das Ganze punktuell zu verhindern, indem ihr Tracking soweit möglich unterbindet . . .

    Du übersiehst dabei aber geflissentlich – und insofern theoretisierst Du -, dass nur die wenigsten Nutzer so erfahren sind und so viel Zeit haben, sich da einzuarbeiten und auf dem Laufenden zu bleiben.

    Alles andere bringt in meinen Augen nichts, wenn man nicht insgesamt zu tiefgreifenden Veränderungen bereit ist.

    Erfolg besteht leider oft nur aus vielen kleinen Schritten von vielen verschiedenen Menschen auf vielen verschiedenen Wegen.

    Zum Thema „NSA in Deutschland“ habe ich bisher nur diesen aufschlussreichen und engagierten Artikel von Mike Speier gefunden. Nirgends sonst im Netz oder in den Medien wird dieses heiße Thema angefasst. Es ist ja auch so einfach, mit dem Finger immer auf die Anderen zu zeigen.

    Aber es geht hier immer noch um US-Gesetze, während der Datenaustausch mit Europa unter Federführung der EU steht. Wer hier also was erreichen will, darf Brüssel und Straßbourg nicht ausblenden. Ist einfach so.

    In unserer globalisierten Welt geht uns auch der sprichwörtliche Sack Reis etwas an, der in China umfällt (im übertragenen Sinne).

    Und wenn Deutschland wirklich ganz vorne dabei war (was anscheinend so ist, das ist das Erbe des Herrn Atta), dann ist das der Job der Bundesregierung und vor allem der Europäischen Union, den Ammies in den Hintern zu treten. Und unserer ist es, denen in den Hintern zu treten, damit sie denen in den Hintern treten können.

    Wovon träumst denn Du nachts? Glaubst Du allen Ernstes, Bundesregierung, EU und USA würden uns einfache Menschen ernst nehmen? Das haben sie noch nie getan!

    Nach vielen Jahren aktiven politischen Engagements in meiner Jugend habe ich den aktiven Kampf an den Nagel gehängt, weil ich unsagbar müde geworden bin. So ist vor etwa zwanzig Jahren eine Freundin aus ihrer Frauenhaus-Arbeit ausgestiegen mit dem Argument, die politischen Verhältnisse für die Frauen seien schlimmer geworden als zu Gründungszeiten des Frauenhauses. Und ich konnte nur antworten: Nicht nur eure Situation, sondern die politische und soziale Lage insgesamt. Hinzu kommt meine über 20jährige Arbeitslosigkeit, die ihren Teil dazu beigetragen hat und beiträgt.

    Würden sich die Menschen hier in unserem Land gegen Sozialabbau und Hartz IV genau so wehren wie gegen PRISM & Co., so wären wir hier in Deutschland ein ganzes Stück weiter. Aber die Menschen – und ich schließe ausdrücklich die Netz-„Aktivisten“ mit ein – haben nicht den Mut und nicht die Klugheit, im eigenen Land aktiv zu werden, weil sie kaum in Zusammenhängen und langfristig denken können.

    Nichtsdestotrotz versuche ich es wie Angela Davies zu halten, die einmal auf die Frage, was das Ausland tun kann, um ihr zu helfen, gesagt haben soll: Kämpft in eurer unmittelbaren Umgebung um eure Menschenrechte. Dann kämpft ihr auch für mich.

    Ich bin in diesem Kommentar sehr persönlich und politisch geworden, weil gerade die aktuelle Diskussion um Datenschutz zeigt, wie hoch politisch Internet ist. Und ich bin in diese Vorgänge und alle anderen Vorgänge auf unserer Mutter Erde auch als Mensch eingebunden.

  12. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Und um das ganze nochmal zu unterstreichen, dass das kein Problem ist, welches nur die USA betrifft:

    Überwachungsprogramm: Mehrere Staaten haben offenbar Zugriff auf Prism-Daten

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