ORBX.js: Mozilla und OTOY entwickeln Codec für Video- und Anwendungs-Streaming
ORBX.js ist das neuste Projekt, welches mit Browserhersteller und Innovationsschmiede Mozilla in Verbindung gebracht wird. Gemeinsam mit OTOY, einer Firma für cloud-basiertes Rendering, entwickelt man einen Codec, welcher imstande sein soll, HD-Videos sowie Anwendungen für Windows, Mac OS X oder Linux in jeden Browser zu streamen, welcher HTML5 unterstützt.
Wie The Next Web berichtet, arbeiten Mozilla und der Cloud-Rendering-Spezialist OTOY gemeinsam an einem Codec zum Streaming von Anwendungen und Videos. Der seltsame Fall des Benjamin Button, Spider Man 3 und The Social Network sind eine Auswahl an Hollywood-Filmen, welche mit OTOY-Technologie produziert worden sind. Mit ORBX.js soll es theoretisch möglich sein, High-End-Desktop-Anwendungen wie Adobe Photoshop oder Autodesk 3DS Max per Virtualisierung in der Cloud auf einem Kindle oder dem iPad auszuführen, ohne dass eine weitere Software oder ein Plugin dafür notwendig ist. ORBX.js soll Full HD-Videos (1080p) mit 60 Frames pro Sekunde im Browser ausliefern können und das nur mit Web-Technologien. ORBX.js erlaubt Inhaltseigentümern außerdem das Einbetten eines eindeutigen Wasserzeichens in jeden Videostream und eliminiert damit die Notwendigkeit, den Inhalt mittels umstrittenem Digital Rights Management (DRM) zu schützen. ORBX.js soll in jedem modernen Browser, auch auf mobilen Geräten, funktionieren, welcher schnelles JavaScript und Unterstützung für WebGL anbietet.
Die folgenden Videos zeigen das Streamen eines Videos, eines Spieles über Steam sowie Autodesk 3DS Max via ORBX.js.
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Interessanter als das ist vielmehr die Frage, inwieweit Mozilla es bei Firefox mit anderen Technologien kombinieren wird. Theoretisch könnten sich die Leute von Instantbird jetzt freuen, wenn der Codec mit WebRTC kombiniert werden kann – ferddisch is das VoIP-Feature.
Noch etwas weiter gedacht könnte der Codec auch bei TowTruck sinnvoll sein, wenn Entwickler per Videokonferenz an einer Site arbeiten wollen. Man könnte so vielleicht auch die Abhängigkeit von anderen Anbietern wie etwa den Google Hangouts deutlich reduzieren.
„ORBX.js erlaubt Inhaltseigentümern außerdem das Einbetten eines eindeutigen Wasserzeichens in jeden Videostream“
Da sehe ich ein Probem auf die erhlichen Nutzer zukommen und zwar in Form der Beweisumkehr.
Folgendes Szenario: Du schaust die ein Video mit eingebettetem eindeutigen Wasserzeichen an. Leider hast du ohne dein Wissen auch noch einen Trojaner auf dem Rechner, welcher den Stream umgehend weiterleitet. Dieser Stream wird nun ohne dein Wissen weiterverbreitet, zusammen mit dem Wasserzeichen. Nun kommst du in unangenehme Lage beweisen zu müssen, dass du Unschuldig bist. Für den Richter ist es klar, nur du kannst Schuld sein.
Deshalb kommt mir keine Stream auch nur in die Nähe meines Rechners der so ein Wasserzeichen in sich trägt.
Mir fehlt sowohl das juristische Wissen als auch tieferer technischer Hintergrund hierzu, um diese Situation beurteilen zu können. Da man aber so schön „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ sagt, ist es irgendwo schon grob fahrlässig, sein System nicht regelmäßig auf Schadbefall zu überprüfen. 🙂 Aber eine interessante Fragestellung ist das sicherlich, wie realistisch dieses Szenario ist und wie das rechtlich aussieht. Wie gesagt, ich kann da nicht wirklich etwas zu sagen. Persönlich finde ich das Konzept dennoch deutlich ansprechender als DRM, was mich womöglich festlegt, auf wievielen Geräten ich etwas nutzen kann oder dergleichen.