Mozilla kündigt (mindestens) 70 Mitarbeiter
Das neue Jahr beginnt für einen Teil der Belegschaft von Mozilla mit schlechten Nachrichten: Mozilla wird sich von mindestens 70 seiner Mitarbeiter trennen.
Mozilla beschäftigt weltweit über 1.000 Mitarbeiter. Von ca. 70 Mitarbeitern wird Mozilla sich trennen, wie heute kommuniziert worden ist. Die Zahl könnte sogar noch leicht steigen, da die Situation für Großbritannien und Frankreich noch nicht final geklärt ist.
Als Grund wird angegeben, bei den Plänen für 2019 unterschätzt zu haben, wie lange es dauern würde, neue Produkte zu entwickeln, welche Umsätze generieren. Eigentlich sah der Plan vor, in 2019 und 2020 zusätzliche Einnahmen aus neuen Produkten zu erzielen und mehr Einnahmen durch andere Quellen als Suchmaschinen zu haben. Dies sei so aber nicht eingetreten. Als Folge daraus und dem, was Mozilla im vergangenen Jahr über das Innovationstempo gelernt hat, hat Mozilla beschlossen, die Belegschaft zu reduzieren. Mozilla möchte auf absehbare Zeit nicht mehr Geld ausgeben als sie einnehmen.
Im November 2019 hatte Mozilla seinen Finanzbericht für das Jahr 2018 veröffentlicht. Demnach hatte Mozilla erstmals seit der Offenlegung der jährlichen Finanzberichte weniger Umsatz als Einnahmen, kam durch eine Steuerrückzahlung am Ende aber doch noch zu einem positiven Vermögens-Ergebnis. Die Abhängigkeit von den Einnnahmen durch Suchmaschinen konnte zwar reduziert werden, allerdings von 93 auf immer noch mächtige 91 Prozent.
Durch den Zukauf von Pocket im Jahr 2017, neue Produkte wie das Firefox Private Network, welches sich seit Dezember 2019 im bezahlten Beta-Test befindet, oder Partnerschaften wie mit SYSTRAN im Bereich der Sprachtechnologie möchte Mozilla unabhängiger von Suchmaschinen, insbesondere Google, werden.
Google, nicht nur Mozillas größter Konkurrent im Browsermarkt, ist gleichzeitig auch Mozillas wichtigster Suchmaschinen-Partner und Geldgeber. Auf die Entwicklung von Firefox hat dies zwar keinen direkten Einfluss. Doch zeigt Mozilla größere Bestrebungen denn je, das Tracking, welches wiederum Teil des Kerngeschäftes von Google ist, einzuschränken und so die Privatsphäre der Nutzer zu verbessern. Auch wenn hierzu natürlich keine öffentliche Kommunikation existiert, kann davon ausgegangen werden, dass diese Bestrebungen Einfluss auf die Einnahmen haben, welche Mozilla durch Google als Partner erwarten kann. Darum erscheint es umso naheliegender und wichtiger, dass Mozilla die Vielfalt seiner Einnahmequellen verbessert, um auch langfristig weiterhin bei der Entwicklung von Firefox und anderen Produkten den Nutzer an die erste Stelle setzen zu können. Für Nutzer bedeutet dies, dass die Nutzung von bezahlten Mozilla-Diensten, sei es bereits existierenden wie Pocket oder noch zu entstehenden, Mozilla hilft, auch in Bezug auf die Weiterentwicklung von Firefox.
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Die Einnahmeseite bei Open-Source-Software scheint mir in vielen Fällen recht schwierig zu sein.
Die verbreitetsten Softwareprodukte setzen auf Bezahlung und/oder Werbung. Vielleicht sollte Open-Source intensiver um Spenden werben, aber auch das könnte als aufdringlich empfunden werden und das Spendenaufkommen wäre auch ungewiss.
Ich spende schon seit Jahren und bekommen vielleicht auch deshalb ständig weitere Spendenaufrufe, da ich natürlich in der "Funnel" bin.
Also das Marketing ist schon da, konznetriert sich aber auf die Opt-in Emailverteiler, Banner auf der Firefox "New Tab" Seite und vielleicht noch ein paar andere Stellen, die IMHO hauptsächlich von Vielnutzern und "Fans" wahrgenommen werden.
Ich habe bisher auch mal gespendet und seit dieses Jahr habe ich es regelmäßig vor, weil Firefox und Thunderbird mir sehr am Herzen liegen. 🙂