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Mozilla stellt Firefox Send und Notes by Firefox ein

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Wie Mozilla offiziell bekannt gegeben hat, werden sowohl der Filesharing-Dienst Firefox Send als auch die Notiz-Funktion Notes by Firefox im Rahmen der internen Umstrukturierung von Mozilla nicht länger fortgeführt.

Firefox Send

Firefox Send war ein Filesharing-Dienst, den Mozilla im März 2019 offiziell gestartet hat. Die Nutzung von Firefox Send war kostenlos und erfolgte durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicher. Durch die Festlegung einer Maximal-Dauer sowie einer Maximal-Anzahl an Downloads löschten sich die Dateien nach kurzer Zeit wieder von selbst vom Mozilla-Server.

Bereits Anfang Juli hatte Mozilla Firefox Send offline genommen. Der Grund war, dass Firefox Send zunehmend dazu verwendet worden sei, „Nutzlasten für alle Arten von Cyberkriminalität zu speichern, von Lösegeld- bis hin zu Finanzkriminalität und von Banking-Trojanern bis hin zu Spyware, die gegen Menschenrechtsaktivisten eingesetzt wird“, wie ZDNet.de berichtete.

Ursprünglich sollte es sich dabei nur um eine temporäre Auszeit handeln, während Mozilla im Hintergrund an Verbesserungen arbeitet, um Firefox Send in verbesserter Form neu ins Rennen zu schicken. Dazwischen kam aber COVID-19 und die daraus resultierenden finanziellen Folgen für Mozilla sowie die angekündigte Umstrukturierung, welche die Kündigung von 250 Mitarbeitern einschließt.

Im Zuge der stattfindenden Umstrukturierung wurde nun beschlossen, Firefox Send aus Kostengründen nicht wieder online zu schalten. Die Website von Firefox Send leitet bereits auf die reguläre Mozilla-Website um.

Notes by Firefox

Notes by Firefox ist eine Browser-Erweiterung für den Desktop-Firefox sowie eine App für Android, welche es dem Nutzer erlaubt, Notizen anzulegen und diese zwischen verschiedenen Geräten zu synchronisieren.

Es dürfte die wenigsten Nutzer überraschen, dass jetzt auch für Notes by Firefox das offizielle Ende kommt, immerhin gab es nun auch schon seit 1 1/2 Jahren kein Update mehr. Mozilla wird Notes by Firefox mit dem 1. November dieses Jahres einstellen.

Nutzer, welche die Erweiterung für den Desktop-Firefox installiert haben, können diese auch über den 1. November hinaus nutzen. Es wird jedoch keinerlei Aktualisierungen mehr geben, was auch mögliche Sicherheits-Updates einschließt. Zur Neuinstallation wird Notes by Firefox ab dem 1. November nicht länger zur Verfügung stehen. Auch die Synchronsiation der Notizen wird mit dem 1. November stoppen. Bestehende Notizen können über die Erweiterung bereits exportiert werden. Mozilla wird in Kürze noch ein Update veröffentlichen, welches auf das bevorstehende Ende hinweist und womit alle Notizen mit einem Mal exportiert werden können.

Für die Android-App hat Mozilla bereits gestern ein Update veröffentlicht, welches einen entsprechenden Hinweis in der App einblendet. Notes by Firefox für Android wird ab dem 1. November gar nicht mehr funktionieren.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

5 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Merowinger
    schrieb am :

    Das ist schade, "Send" fand ich sehr praktisch. 🙁

  2. Herzkönig
    schrieb am :

    Habe Notes von Anfang an verwendet. War recht praktisch, auch wenn die Synchronisierung einfach nur inferior war (heißt: verdoppelte oder gar verdutzendfachte Notizen inklusive Absturz der Erweiterung). Gut, dann eben zurück zu Google Keep. 

  3. katze_sonne
    schrieb am :

    Hab mich schon von Anfang an gewundert, was Mozilla da erwartet. Bisher ist sowas immer schief gegangen oder für rechtlich denkwürdige Dinge eingesetzt worden. Auch, was die da geplant hatten, zu ändern, ist mir ein Rätsel. Automatische Erkennung bestimmter Files / "Upload Filter" geht ja schonmal nicht, wenn das ganze vernünftig verschlüsselt ist.

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Das ist aber nicht der Grund für die endgültige Einstellung, sondern die Kosten.

  5. Torsten
    schrieb am :

    Wirklich bedauerlich, Firefox Send habe ich immer gerne genutzt, da ich viele Freunde in Nord- und Südamerika, Afrika, Astien und in Australien/Ozeanien habe und grössere Dateien gerne über Firefox Send verschickt habe.  Google Cloud oder andere Dienste möchte ich nicht nutzen, man weiß ja nicht, was die damit anstellen.

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