Finanzbericht 2014: Mozilla mit gesteigertem Umsatz und mit Gewinn
Mozilla hat seinen Jahresbericht für das Jahr 2014 vorgelegt. Sowohl auf der Ausgaben- als auch auf der Einnahmen-Seite steht ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr, auch das Jahr 2014 wurde wieder mit Gewinn abgeschlossen.
Jedes Jahr im November veröffentlicht Mozilla den Finanzbericht des Vorjahres. Dieser belegt für das Jahr 2014 eine Umsatzsteigerung von 314 Millionen auf knapp 330 Millionen Dollar. Ein Großteil des Geldes kommt dabei noch von Google. Im November 2014 war der Vertrag zwischen Mozilla und Google ausgelaufen. Seitdem setzt Mozilla auf unterschiedliche Standard-Suchmaschinen in verschiedenen Ländern, unter anderem auf Yahoo! in den USA oder Yandex in Russland. Zwar ist Google weiterhin Standard-Suchmaschine in einigen Ländern wie zum Beispiel in Deutschland, dafür bekommt Mozilla allerdings kein Geld.
Lagen die Ausgaben im Jahr 2013 noch bei 295 Millionen Dollar, waren es im vergangenen Jahr knapp 318 Millionen Dollar, wovon der größte Teil (213 Millionen Dollar) in die Software-Entwicklung geflossen ist. Mozillas Nettovermögen ist damit von knapp über 255 Millionen auf über 266 Millionen Dollar gewachsen.
Spannend wird der Finanzbericht für 2015 in einem Jahr sein, dem ersten Jahr nach Google. Wenn man dem Nachrichtenportal cnet glauben darf, welches sich auf Mozillas Chief Financial Officer Jim Cook beruft, soll das Ergebnis mit den neuen Suchmaschinen-Vereinbarungen für 2015 sogar noch besser aussehen.
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Nun bin ich ehrlich gespannt auf den Finanzbericht für das Jahr 2015. Einen Zuwachs durch den Wegfall von Google?! Wow…
„Zwar ist Google weiterhin Standard-Suchmaschine in einigen Ländern wie zum Beispiel in Deutschland, dafür bekommt Mozilla allerdings kein Geld.“
Wieso ändert Mozilla dann nicht die Standard-Suchmaschine (zum Beispiel in Deutschland) auf StartPage oder eine andere anonyme Suchmaschine mit ähnlich guten Ergebnissen?
Ich nutze StartPage seit Monaten und bekomme durch StartPage die identischen Suchergebnisse (von Google), aber die Privatsphäre ist weitaus besser geschützt. (Oder übersehe ich irgendwelche Nachteile?)
Zumindest könnte Mozilla eine Suchmaschine wie StartPage aktiv bewerben, wenn man einen neuen Tab öffnet oder bei der Installation, anstatt Google auch weiterhin kostenlos(!) Nutzer zu vermitteln.
Ein einfacher Link in deutscher Sprache würde für die meisten sicher ausreichen und kaum jemanden (außer Google und deren Aktionäre) stören:
https://startpage.com/deu/download-startpage-plugin.html
Und hier noch ein englisches (Werbe- & Erklär-)Video:
https://startpage.com/vd/add-startpage-to-browser.mp4
Sollte bei einer solchen Meldung nicht eher von der "Mozilla Foundation" die Rede sein, anstelle nur von "Mozilla" allgemein? Mir ist das etwas suspekt… auf der einen Seite wirbt Mozilla immer groß damit, dass es Open Source ist und von der Community lebt und bittet Freiwillige um ehrenamtliche Mitarbeit/Mitentwicklung, auf der anderen Seite ließt man dann von Milliarden Umsatz und sogar Gewinn, wo eine solche gemeinnützige Organisation doch eigentlich keine Gewinnabsichten verfolgen sollte… Klar lässt sich eine solche Arbeit nicht ganz ohne professionelle Vollzeit-Programmierer bewerkstelligen, die natürlich vernünftig bezahlt werden sollen, und klar muss auch eine Organisation ohne Gewinnabsichten etwas für schwierigere Zeiten und Lizenzgebühren beiseite legen – und ich bin der Foundation sehr dankbar für die tolle, kostenfrei und OpenSource zur Verfügung gestellten Softwareprodukte… aber irgendwie kommt bei solchen Meldungen über Milliardenumsätze und Gewinne immer auch ein fader Beigeschmack mit… Bekommst du als Mozilla Representant eigentlich auch etwas von dem Milliarden-Kuchen ab, da du so fleißig über alle möglichen Mozilla-Themen berichtest und somit für die Foundation ordentlich die Werbetrommel rührst? Diesen Blog würde ich bei der Organisation eigentlich dem Bereich "Marketing-Budget" zuordnen 😉
Ich denke nicht, dass diese Genauigkeit notwendig ist, denn am Ende ist es nun einmal einfach Mozilla. Es ist ja nicht so, dass die Mozilla Corporation und die Mozilla Foundation zwei Organisationen wären, die nichts miteinander zu tun haben. Und der größte Teil der Einnahmen kommt durch die Corporation. Das sind interne Strukturen, die notwendig sind, das ist für den durchschnittlichen Nutzer aber vollkommen uninteressant, da diese internen Strukturen nichts an den eigentlichen Dingen ändern.
Den Absatz verstehe ich nicht, da es zwischen der einen von dir genannten Seite und der anderen überhaupt keinen Zusammenhang gibt. Open Source, Community, Freiwillige – nichts davon schließt Umsätze und Gewinne aus.
Und selbstverständlich macht Mozilla Gewinn bzw. selbstverständlich ist, dass das ein Ziel ist, sein muss, alles andere ergibt ja keinen Sinn. Mozilla ist nicht profit-orientiert, das heißt Gewinnmaximierung ist nicht das oberste Ziel. Das heißt aber nicht, dass Mozilla kein Geld braucht. Und würde Mozilla keine Gewinne machen, würde es das Gegenteil bedeuten: nämlich, dass Mozilla Verluste macht. Denn eine Bilanz von exakt 0 Dollar ist arg unwahrscheinlich. Und mit Verlusten ist klar, dass Mozilla nicht das machen könnte, was Mozilla macht. Ich kann dir daher nicht folgen, an welchem Punkt das suspekt sein soll, es ist ganz im Gegenteil vollkommen normal. Suspekt könnte es sein, wenn man müsste, dass Mozilla irgendetwas mit dem Geld macht, was dem guten Ruf nicht gerecht wird. Aber das trifft ja nicht zu.
Wo du von Milliarden liest, weiß ich nicht, hier geht es um Millionen. Das sind drei Nullen weniger.
Wie gesagt: Millionen, nicht Milliarden, ein riesengroßer Unterschied. Das sind zwei unterschiedliche Themen, die nichts miteinander zu tun haben und die ich getrennt beantworten muss.
1. Mozilla-Repräsenant: das ist ein Status, den ehrenamtlicher Community-Mitglieder haben können, das heißt selbstverständlich nicht bezahlt. Bitte lies dazu hier: https://reps.mozilla.org/
2. Dieser Blog: der Blog hat überhaupt nichts mit meinem Status als Mozilla Rep zu tun, der ist vollkommen unabhängig und steht in keiner offiziellen Verbindung zu Mozilla. Auch das ist ehrenamtliches Engagement von meiner Seite.
Mein ehrenamtliches Engagement umfasst noch ein paar Dinge mehr. Nichts davon wird bezahlt und das ist okay so, sonst würde ich es nicht machen. Diese Unabhängigkeit gibt mir Freiheiten, die ich sonst nicht haben könnte. Siehe dazu auch die Philosophie der Seite sowie etwas Text über mein Mozilla-Engagement. Einnahmen werden mit dem Blog erzielt, aber nicht durch Mozilla, sondern durch Werbung. Damit refinanziere ich einen (kleinen!) Teil der Arbeit, die ich in diesen Blog stecke.
Ok, streiche Milliarden und ersetze durch Millionen. Hast ja recht mit allem. Und jeder, der Mozilla-Produkte/Software nutzt, profitiert ja auch von dem ausgegebenen/erwirtschafteten Geld. Trotzdem kommen mir solche Meldungen über Umsätze/Gewinne subjektiv immer irgendwie etwas strange vor (weiß gerade selbst nicht, wie ich das am Besten beschreiben kann). Irgendwas in mir findet es nicht so toll, wenn eine gemeinnützige Organisation hauptsächlich von der ehrenamtliche Arbeit von Freiwilligen lebt/profitiert, die keinen Cent für ihr Engagement bekommen, und die Organisation dann aber trotzdem viel Umsatz oder auch Gewinn gemacht wird… Aber wie gesagt, das ist ja alles gerechtfertigt und nur ein persönlicher, subjektiver, fader Beigeschmack bei solchen Meldungen… Vielleicht müsste bei solchen Meldungen stärker hervorgehoben werden, wofür das viele Geld genutzt wurde, und nicht nur, dass es eine Steigerung und Wechsel in den Suchmaschinen-Partnerschaften gab? Egal. Weiter machen 🙂 Danke für die ehrenamtliche Arbeit!
So ist es ja nun auch nicht. Mozilla hat über tausend Angestellte, also es ist nicht so, dass die Arbeit hauptsächlich von Freiwilligen gemacht würde. Freiwillige tragen natürlich einen ganz wichtigen Teil dazu bei, aber da es eben freiwillig ist, ist daran auch nichts falsch, denn jeder, der das macht, macht das freiwillig und vor allem gerne, beispielsweise aufgrund des Open Source-Gedankens. Ganz wichtig: wenn es um Gewinn geht, geht es nicht um den Profit für eine einzelne Person, es geht um Kapital für Mozilla, welches es Mozilla überhaupt ermöglicht, das alles zu machen. Ohne finanzielle Mittel wäre all das, was Mozila macht, nicht möglich. Mozilla macht sehr, sehr viel mehr als nur Firefox, aber selbst nur Firefox, einen Browser, der von einer dreistelligen Millionenzahl an Nutzern genutzt wird, die eben nicht Chrome oder den Internet Explorer oder Edge nutzen, das wäre gar nicht möglich ohne diese finanziellen Mittel. Alleine die Softwareentwicklung hat im Jahr 2014 über 200 Millionen Dollar gekostet. Und es ist zwingend notwendig, dass Mozilla nicht nur die Ausgaben gerade so deckt, sondern Gewinne macht, denn nur so können Rücklagen gebildet werden. Die Ausgaben werden zum einen nicht niedriger, je mehr Mozilla macht, zum anderen gibt es keine Garantie, dass Mozilla im jeweils nächsten Jahr genug Einnahmen erzielt, um alle Ausgaben zu decken, man braucht natürlich Sicherheitsreseven für mögliche schlechte Zeiten. Darum sehe ich den Beigeschmack nicht, weil es anders halt einfach nicht geht. 😉
Überwiegend Software-Entwicklung, Infrastruktur, Marketing und Rücklagen. Mozilla hat 2014 elf Millionen Dollar Gewinn gemacht. Das ist im Prinzip genug für Mozilla, aber es ist alles andere als viel. Wenn du in Dimensionen anderer Browserhersteller wie Google, Microsoft oder Apple denkst (die noch viel anderes machen als einen Browser, aber das trifft ja auch auf Mozilla zu), wäre das nicht einmal eine Erwähnung wert, höchstens, weil es so wenig ist. Womit wir wieder bei dem Punkt sind, wieso ich keinen Grund für einen Beigeschmack sehe. Denn wenn du die Ausgaben abziehst, bleibt kaum etwas übrig. Man kann die Millionen nicht aus der Sicht einer Einzelperson betrachten, für die das viel Geld wäre, denn es ist nicht das Geld einer Einzelperson. Man muss immer die Dimensionen mit einbeziehen. Eine Organisation mit über tausend Angestellten, deren bekanntestes Produkt von einer dreistelligen Millionenzahl von Menschen genutzt wird. Elf Millionen Gewinn lassen fast gar keinen Spielraum, die Ausgaben zu erhöhen. Und trotzdem muss Mozilla gegen Google, Microsoft und wie sie alle heißen, gegenhalten. Die haben mehr Marketing-Budget als Mozilla Entwicklungs-Budget.
Sehr gerne. 😉
Ist Mozilla eigentlich eine sogenannte Non-Profit-Organisation, weil sie keine gewinnabhängigen Ausschüttungen/Bezahlungen vornimmt und/oder ihren Profit/Gewinn/Überschuss in ihre (selbst definierten, aber gemeinnützigen?) Ziele steckt?
In der Theorie könnte man bestimmt strengere Grenzen ziehen, als dies dann in der Praxis möglich ist. Zusätzlich kommt man ohne Sicherheiten/Rücklagen kaum aus, wenn man nachhaltig/zukunftsorientiert arbeitet. Verglichen mit anderen Software/Browser-Herstellern in dieser Größenordnung (nach Nutzerzahlen) sind das dann eher Erdnüsschen.
Genau deshalb interessiert mich aber die von „Open PGP“ weiter oben angesprochene Frage, wieso Mozilla trotzdem dem (mächtigeren) Browser-Konkurrenten Google nun auch weiterhin kostenlos Nutzer vermittelt, obwohl Mozillas (gemeinnützige) Ziele nicht den Zielen von Google entsprechen.
501c3 ist das, wonach man suchen muss, diese Form der Non-Profit-Organisation trifft auf Mozilla zu:
https://en.wikipedia.org/wiki/501%28c%29_organization#501.28c.29.283.29
Hier noch eine gute Erklärung in Bezug auf Mozilla:
https://www.quora.com/Why-is-Mozilla-a-non-profit
Aus einem ganz einfachen Grund: weil die Suchmaschine von Google hervorragend ist, Mozilla in diesen Ländern keinen anderen Partner hat (was nicht ist, kann ja noch werden), irgendeine Suchmaschine die Standard-Suchmaschine sein muss und Google eben von den allermeisten Nutzer gewollt wird. Man gibt den Nutzern, womit sie eh suchen und womit sie sehr zufrieden sind, da man nicht an einen bestimmten Partner gebunden ist. Mozilla hat den Vertrag mit Google zwar nicht verlängert, aber man hat kein Problem miteinander, es ist lediglich die Geschäftsbeziehung beendet.
Aber wieso schlägt Mozilla im Firefox-Browser dann nicht als Standard-Suchmaschine eine alternative Suchmaschine wie beispielsweise StartPage vor, die die identischen Suchergebnisse wie (da von) Google bietet, aber eher den gemeinnützigen Zielen von Mozilla (wie dem Schutz der Privatsphäre) entspricht?
Mozilla schlägt doch bereits DuckDuckGo vor. Das ändert aber auch nichts daran, dass die absolute Mehrheit der Nutzer Google nutzen will. Und Mozilla kann nicht zehn oder gar mehr Suchmaschinen mitliefern, damit würde es für die Nutzer nur wieder komplizierter werden, weil sich die Nutzer ja entscheiden müssen.
Mozilla schlägt im Firefox-Browser als Standard-Suchmaschine inzwischen (in Deutschland) DuckDuckGo vor?
Schön, das war mir bisher entgangen.
Allerdings sollte – gerade weil „die absolute Mehrheit der Nutzer Google nutzen will“ – eher eine Suchmaschine (wie z. B. https://startpage.com/deu/ ) vorgeschlagen werden, die den Nutzern die Google-Suchergebnisse und die Google-Bedienung ermöglicht, nur eben mit eine besser geschützten Privatsphäre.
Wäre dies nicht auch im Sinn von Mozilla?
Nicht als Standard, Standard ist Google. Aber DuckDuckGo ist dabei. Standard wäre im Idealfall die Suchmaschine, die Mozilla bezahlt. Da aber derzeit niemand Mozilla für die Standard-Suchmaschine in Deutschland bezahlt, ist die Suchmaschine Standard, welche von den allermeisten Nutzern gewollt ist und eh genutzt wird, das ist Google.
Ich behaupte, dass die große Mehrheit noch nie von startpage.com gehört hat, sehr verwirrt wäre und sich fragen würde, wo Google ist. Denn wenn diese Suchmaschine Google-Ergebnisse nutzt, dann ergibt es keinen Sinn, sowohl diese Suchmaschine als auch Google als Suchmaschinen auszuliefern, das wären sonst ja zwei Suchmaschinen, die das gleiche anzeigen.
Ich hab das mal mit einem Suchbegriff getestet. Die Ergebnisse sind nicht identisch und die Darstellung ist vollkommen anders. Google ist längst darüber hinaus, nur eine Ergebnisliste anzuzeigen, wie es startpage.com macht. Also da kann startpage.com wirklich nicht mit Google mithalten, das macht einen deutlichen Unterschied.
Eine andere Überlegung müsste es übrigens zwangsläufig auch geben, die wir als Außenstehende gar nicht einschätzen können: ob startpage.com den zusätzlichen Traffic überhaupt bewältigen könnte. Daran denkt man vielleicht erst einmal nicht, das ist aber tatsächlich ein Faktor. Ich denke da an Wikipedia. Wikipedia wird ja auch als Suchmaschine in Firefox ausgeliefert. Als es darum ging, die Wikipedia-Suche auf HTTPS umzustellen, wurde diese Änderung einige Firefox-Versionen zurückgehalten, weil Wikipedia nicht für den zusätzlichen Traffic durch den Unterschied zwischen HTTP und HTTPS bereit war und nicht wollte, dass Mozilla die Suche in Firefox auf HTTPS umstellt, bis irgendwann seitens Wikipedia schließlich grünes Licht gegeben worden ist. Und im Falle von startpage.com wäre der Traffic-Unterschied deutlich größer als im Falle von Wikipedia, weil diese Suchmaschine ja noch gar nicht dabei ist.
„wenn diese Suchmaschine Google-Ergebnisse nutzt, dann ergibt es keinen Sinn, sowohl diese Suchmaschine als auch Google als Suchmaschinen auszuliefern, das wären sonst ja zwei Suchmaschinen, die das gleiche anzeigen.“
Da bin ich eindeutig gegensätzlicher Meinung. Der Sinn wäre ja gerade, Google-Ergebnisse durch StartPage mit zusätzlicher Privatsphäre zu erhalten. Wieso das nicht den Zielen von Mozilla entsprechen könnte, verstehe ich nicht.
Dass „startpage.com wirklich nicht mit Google mithalten“ kann ist klar. Das liegt schlicht und einfach am Geld.
Aber DuckDuckGo kann ebenso nicht mithalten. Der Vorteil von StartPage gegenüber DuckDuckGo ist meiner Erfahrung nach, dass die Ergebnisse besser/gewohnter sind und daher ein Umstieg von Google leichter fällt. (Zumindest in meinem bescheidenen Bekanntenkreis, und es geht mir hier nur um Deutschland, da dort momentan kein Suchmaschinen-Betreiber Geld an Mozilla bezahlt.)
Die Traffic-Problematik kann natürlich existieren, wie am Beispiel Wikipedia von Dir dargestellt. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass die verantwortlichen Entwickler für die deutsche Firefox-Version mit alternativen Suchmaschinen wie StartPage (und ich kenne keine Suchmaschine, die bisher dem Marktführer Google näherkommt) in Kontakt treten. Wenn sich dabei herausstellt, dass der Traffic (noch) nicht zu bewältigen wäre, könnte dies zumindest öffentlich kommuniziert werden. Dann gäbe es Klarheit, und keine Vermutungen müssten mehr angestellt werden.
Verlange ich damit zu viel Transparenz oder Aufwand von Mozilla?
Ich habe nicht gesagt, dass dies den Zielen von Mozilla widersprechen würde, ich habe gesagt, dass es unter den genannten Voraussetzungen keinen Sinn ergibt. Wenn startpage.com nur ein "anderes Google" ist, ist kein Platz dafür, denn Google selbst muss drin bleiben, weil die Nutzer genau diese Suchmaschine suchen, wenn sie nicht da ist. Zwei Suchmaschinen, welche die gleichen Ergebnisse liefern, bringen nichts. Schon gar nicht ist das eine Option, wenn die Repräsentation der Ergbenisse bei der Alternative schlechter ist. Und wie ich schon sagte, Mozilla kann nicht fünfzehn Suchmaschinen mit Firefox ausliefern. Der Nutzer kann ja eh jederzeit installieren, was er möchte. Das muss nicht Mozillas Standpunkt sein, da musst du jemanden bei Mozilla fragen, das ist mein persönlicher Standpunkt.
Ich stimme dir absolut zu, DuckDuckGo kann auch nicht mit Google mithalten, das kann keine andere Suchmaschine. Aber zumindest ist das wirklich eine andere Suchmaschine und nicht nur ein anderes Google, und mit der Auslieferung von DuckDuckGo liefert Mozilla eine Suchmaschine mit starkem Fokus auf die Privatsphäre aus. Man könnte viele verschiedene Suchmaschinen ausliefern, es gibt ja viele Suchmaschinen, aber für irgendwelche muss man sich halt entscheiden und ich halte es richtig, die Anzahl auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn, dann würde ich eher noch eine spezialisierte Suchmaschine mit aufnehmen, z.B. Wolfram.
Da muss ich entschieden widersprechen. Würde Mozilla das kommunizieren, müssten sie auch Ankündigungen für alle anderen Suchmaschinen machen und das würde bei Suchmaschinen nicht aufhören, das müsste man in allen anderen Bereichen fortführen, wenn man konsequent ist. Ankündigungen der Art, was theoretisch sein könnte, aber nicht passieren wird, sind außerdem unprofessionell. Mit solchen Ankündigungen kann man nichts gewinnen außer Diskussionen, die niemandem etwas bringen.