Mozillas nimmt Filesharing-Dienst Firefox Send vorübergehend offline
Mit Firefox Send bietet Mozilla einen kostenlosen und die Privatsphäre respektierenden Filesharing-Dienst an. Nun hat Mozilla diesen vom Netz genommen. Firefox Send soll allerdings wiederkommen.
Firefox Send ist ein Filesharing-Dienst, den Mozilla im März 2019 offiziell gestartet hat. Die Nutzung von Firefox Send ist kostenlos und erfolgt durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicher. Durch die Festlegung einer Maximal-Dauer sowie einer Maximal-Anzahl an Downloads löschen sich die Dateien nach kurzer Zeit wieder von selbst vom Mozilla-Server.
Wer die Website von Firefox Send aufruft, wird seit heute allerdings von einer Meldung begrüßt, welche darauf hinweist, dass Firefox Send derzeit nicht zur Verfügung steht, während Mozilla an Produktverbesserungen arbeite. Auch eigentlich noch gültige Download-Links funktionieren nicht mehr.
Wie die Kollegen von ZDNet.de berichten, hat Mozilla seinen Filesharing-Dienst offline genommen, weil Firefox Send zunehmend dazu verwendet worden sei, „Nutzlasten für alle Arten von Cyberkriminalität zu speichern, von Lösegeld- bis hin zu Finanzkriminalität und von Banking-Trojanern bis hin zu Spyware, die gegen Menschenrechtsaktivisten eingesetzt wird“. In einem Interview mit ZDNet.de beschrieb Cybersicherheitsforscher Colin Hardy als Problem, dass Firefox-URLs von Natur aus vertrauenswürdig seien, weswegen Spam-Filter nicht ansprängen, außerdem sorge die Verschlüsselung aller Dateien, welche dem Schutz der Dateien dienen soll, gleichzeitig dafür, dass die Erkennung von Malware erschwert wird. Durch den automatischen Ablauf wäre außerdem die Reaktion auf Vorfälle schwierig.
Mozilla nimmt dieses Problem sehr ernst. Statt Versprechungen zu machen, während der Dienst normal weiterläuft, hat Mozilla die Notbremse gezogen und Firefox Send komplett offline genommen. Firefox Send soll so lange offline bleiben, wie Mozilla Zeit benötigt, um diverse Verbesserungen zu implementieren.
Wie das komplette Maßnahmen-Paket aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Zu zwei Änderungen gibt es aber bereits Informationen: Nach dem Neustart von Firefox Send wird es nicht länger möglich sein, Firefox Send ohne Firefox-Konto zum Versenden von Dateien zu nutzen. Außerdem wird Mozilla einen Mechanismus zum Melden von Missbrauch integrieren. Wann Firefox Send wieder online gehen wird, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.
Weitere aktuelle Artikel aus der Kategorie „Mozilla“
- 15.11.2024Quellcode von Pocket für Android als Open Source veröffentlicht
- 14.11.2024Quellcode von Mozilla Didthis als Open Source veröffentlicht
- 06.11.2024Mozilla Foundation entlässt 30 Prozent der Mitarbeiter
- 16.10.2024Didthis: Einstellung des Projekts, Code wird Open Source
- 21.09.2024Mozilla veröffentlicht Common Voice Corpus 19.0
Das macht dann auch das Linux-Tool ffsend von Tim Visee kaputt.
Schon sehr schade, dass man dann eine Anmeldung braucht.
Schade, dass es immer *** gibt, die allen gute Sache vermießen …
Schade, aber eigentlich auch nicht verwunderlich.
Alles, was missbraucht werden kann, das wird -früher oder später- auch missbraucht. Nun muß man bei Mozilla sich eine Lösung ausdenken, aber ich bin zuversichtlich, daß man auch das hinbekommt. 😉
Ja Echt schade das sowas tolles missbraucht wird. Auch das man ab jetzt zwingend einen Account dafür braucht. Hoffentlich hilft das bei der eindämmung.
Die Reaction find ich aber klasse das der dienst gleich komplett offline genommen wird bis eine lösung gefunden ist.
Aber wenn alles Verschlüsselt ist, woher wissen die dann das damit sachen wie lösegeld dinger verschickt worden sind?
Ich nehme mal an, dass entsprechende Meldungen gemacht worden sind. Mozilla kann das nicht von alleine wissen.