Mozilla Labs: Statt Tracking „Personalisierung mit Respekt“
Die Mozilla Labs schlagen mit User Personalization (UP) eine Alternative zum Tracking vor, welche eine Win-Win-Situation für Benutzer und Content-Anbieter darstellen soll. Die Idee: Der Browser ermittelt die Interessen der Nutzer anhand der besuchten Webseiten und kann diese den Webseiten mitteilen, wobei der Benutzer stets die volle Kontrolle behalten soll.
Mozilla ist bekannt für sein großes Engagement hinsichtlich Privatsphäre, Datenschutz und gegen ungewolltes Tracking. Vor diesem Hintergrund mag die aktuelle Ankündigung der Mozilla Labs auf den ersten Blick ein wenig merkwürdig wirken, stellt diese doch ein Konzept zur Personalisierung im Internet vor. Tatsächlich könnte dies aber eine Lösung sein, welche Nutzer und Content-Anbieter gleichermaßen zufriedenstellt – der Nutzer erhält personalisierte Inhalte, behält aber gleichzeitig die volle Kontrolle darüber, welche Daten er teilt. Mozilla spricht von Personalisierung mit Respekt.
Als Beispiel nennt Mozilla, dass Firefox erkennt, dass sich ein Nutzer für Gadgets, Komödienfilme, Eishockey und Kochen interessiert. Während der Nutzer im Web surft, könne er auswählen, welche dieser Interessen er mit bestimmten Webseiten für eine personalisierte Erfahrung teilen möchte, und das ohne den Browserverlauf mitzuteilen. Der Firefox Marketplace könnte Rezept- und Film-Apps empfehlen, bereits beim ersten Besuch des Nutzers im Firefox Marketplace.
Nach Ansicht von Mozilla bietet Personalisierung große Vorteile. Der Vorteil der Personalisierung liegt auf Nutzerseite in der Tatsache, dass Nutzer schneller relevante Inhalte finden. Dies ist auch gleichzeitig ein Vorteil für Content-Anbieter, da Inhalte, welche die Nutzer uninteressant finden, Nutzer kosten können und dem Content-Anbieter dadurch Geld entgehen kann.
Nutzer würden die Personalisierung allerdings zu oft mit personenbezogenen Daten bezahlen. Darum schlägt Mozilla eine Schnittstelle vor, über welche Webseiten die persönlichen Interessen auf Grundlage der besuchten Seiten mitgeteilt werden können, ohne jedoch die besuchten Webseiten selbst zu nennen. Der Nutzer soll dabei stets die volle Kontrolle über seine Daten behalten, so soll sich pro Webseite einstellen lassen, welche Inhalte geteilt werden sollen.
Im Rahmen des Prospector-Projekts haben die Mozilla Labs im Laufe des vergangenen Jahres bereits ein paar Konzepte getestet, um beispielsweise die besuchten Webseiten Interessens-Kategorien zuzuordnen. Verschiedene Content-Anbieter, darunter neben Hearst Publications auch der deutsche Medienkonzern Hubert Burda Media (u.a. CHIP, Focus, Bunte, TV Spielfilm) signalisieren Interesse an Mozillas Ansatz. Die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) zeigt hinsichtlich UP keine Bedenken. Von deren Seite heißt es, dass UP ein großer Schritt vorwärts für die Neugestaltung der Personalisierung im Web in einer Weise sei, welche die Privatsphäre der Nutzer bewahrt.
Finde ich gut. Ich habe in der Regel kein Problem damit meine Surfgewohnheiten und ggf. Interessen an Shopseiten und ähnliches zu senden. Wenn das also in einer Weise gelöst wird, die dem User die Kontrolle überlässt finde ich das durchaus positiv und wünschenswert.