Zahlreiche Verbesserungen in Firefox 4.0 (Teil 2/2)

In diesem Beitrag werde ich auf weitere Verbesserungen in der Entwicklerversion von Firefox 4.0 eingehen, welche in den letzten zwei Wochen Einzug erhalten haben.

Fortschritte am neuen Design

In Kürze wird die Statusleiste aus Firefox komplett verschwinden und durch die sogenannte Addon Bar ersetzt werden. Diese vergrößert sich je nach Bedarf und bietet Platz für Erweiterungen, die sich dort platzieren möchten. Bevor dies geschieht, wurden ein paar andere Umbauten notwendig. So ist das Icon von Firefox Sync aus der Statusleiste bereits verschwunden und findet im Firefox-Menü Platz. Ebenso wurden neue Toolbar-Buttons integiert, einen, über welchen man synchronisieren und erkennen kann, ob eine Synchronisation läuft, dazu noch welche zum Zoomen von Internetseiten. Die Fortschrittsanzeige beim Laden der aktuellen Seite ist ebenfalls bereits aus der Statusleiste verschwunden und wird nun innerhalb der Adressleiste als farbige Linie angezeigt. Für die übrigen Tabs wird der Ladefortschritt direkt im Tab angezeigt. Auch wenn dies optisch noch nicht perfekt ist, so ist der entscheidende Schritt damit getan. Wichtig war die Statusleiste auch um zu sehen, wohin ein Link führt, wenn man über diesen mit der Maus geht. Diese Information findet man ab sofort in der Adressleiste – auf der rechten Seite findet sich in Grau geschrieben die Ziel-Adresse des Links. Ebenfalls nennenswert in der Adressleiste ist die der kombinierte Go-Reload-Stop-Button, welcher nun direkter Bestandteil der Adressleiste ist. Das Kontextmenü der Adressleiste wurde um ein „Paste & Go“ ergänzt. Im Zuge der Minimalisierung des Browser-Interfaces, in welcher auch bald das Feed-Icon aus der Adressleiste verschwinden wird, wurde nun auch der Indikator im Suchfeld entfernt, wenn die Seite eine OpenSearch-Suche anbietet.

Screenshot 1 zeigt die Fortschrittsanzeige im aktiven sowie in einem inaktiven Tab (Adressleiste respektive Tab), den neuen Go-Reload-Stop-Button (im Status Stop) sowie die Anzeige der Ziel-URL beim Herüberfahren mit der Maus über einen Link. Auch zu sehen sind die neuen Toolbar-Icons für Zoom und Sync, beides links von der Adressleiste.

Manche Seiten ändern dynamisch den Title-Tag einer Internetseite, beispielsweise Facebook, wenn eine neue Benachrichtigung oder Nachricht hereinkommt. Hierbei wird der Titel ergänzt – bei den App-Tabs wird der Titel allerdings gar nicht angezeigt und so gab es bislang keinen Indikator für Titel-Änderungen. Nun färbt sich der Hintergrund des App-Tabs in diesem Fall rot (siehe Screenshot 2). Der Dialog zum Merken / Ändern von Passwörtern ist nun außerdem nicht mehr in Form einer Leiste vorhanden, sondern als gleicher Benachrichtigungstyp wie etwa bei den Geo-Locations (siehe Screenshot 3). Das Icon ist an dieser Stelle natürlich noch nicht das endgültige.

Einige Verbesserungen gab es auch bei den Tab Sets. Das Icon in der Tableiste zeigt beispielsweise nun den Status an, ob Gruppen existieren, bei benannten Gruppen erscheint als Titel des Browserfensters nun außerdem auch der Name der Gruppe zu Beginn. Neben einigen optischen Korrekturen ist auch eine Suchfunktion dort mittlerweile zu finden. Hier gibt es meines Erachtens aber noch sehr viel zu tun. Weitere optische Anpassungen gab es am Firefox-Menübutton (siehe Screenshot 4; oben inaktives, mitte aktives Fenster ohne Menü, unten aktives Fenster mit Menü) sowie an den Tabs und der Toolbar. Das Firefox-Menü enthält nun auch die Tastenkombinationen für die wichtigsten Einträge, der Eintrag Lesezeichen organisieren wurde umbenannt in Alle Lesezeichen anzeigen.

Neu gestaltet ist auch der About-Dialog, welcher vor allem neue Texte beinhaltet, um die Mission von Mozilla zu verdeutlichen, und außerdem der neue Platz für die Update-Suche ist (siehe Screenshot 5). Auch bei den Updates im Addon Manager gab es eine Änderung – Die Suche nach Updates updatet diese nun nicht mehr automatisch, wenn nicht zusätzlich die neue Option Updates automatisch installieren aktiviert ist.

Sonstige Änderungen

Änderungen gab es auch beim Tabbrowsing. Eine ist das Verhalten beim Schließen vom Tabs. Angenommen es sind die Tabs A und B offen. Klickte man aus Tab A einen Link mit gedrückter Strg-Taste, wurde Tab C zwischen A und B geöffnet. Nun den Tab C ausgewählt und geschlossen und man landete beim letzten Tab, also Tab B. In diesem Fall wird man nun bei Tab A landen, was dem gewünschten Verhalten mehr gerecht werden dürfte. Außerdem konnten Seiten aus den Lesezeichen bislang nur in die Tableiste gezogen werden, um diese in einem neuen Tab am Ende zu öffnen, oder in einen bereits bestehenden Tab gezogen werden, um die Seite dort zu öffnen. Nun ist es auch möglich, die Seite zwischen bestehende Tabs zu schieben, um sie dort in einem neuen Tab zu öffnen. Im Kontextmenü der Tabs wurde In einem neuen Fenster öffnen umbenannt zu In ein neues Fenster verschieben und in der Position leicht verändert, nun steht dies unter In eine Gruppe verschieben.

Eine weitere interessante Neuerung für Entwickler dürfte sein, dass die 3D-Grafikschnittstelle WebGL ab sofort standardmäßig aktiviert ist. Außerdem ist es nun zu jedem Zeitpunkt möglich, aus dem Menü heraus die vorherige Session wiederherzustellen. Dabei unterscheidet Firefox zwischen drei verschiedenen Einstellungen in der about:config, der dafür notwendige Schalter nennt sich browser.sessionstore.privacy_level mit dem Standardwert von 1. Ein Wert von 0 bedeutet, dass dabei private Informationen von sowohl HTTP- als auch HTTPS-Seiten gespeichert werden, ein Wert von 1 speichert nur private Informationen von HTTP-Seiten und ein Wert von 2 speichert keinerlei private Informationen.

Die neue lokal gehostete Startseite about:home ist nun standardmäßig die neue Startseite von Firefox. Auf der Seite about:support findet sich nun auch zusätzlich noch der User-Agent des Browsers wieder. Außerdem wurde der Einstellungsdialog für den Offline-Speicher leicht überarbeitet und dieser standardmäßig von 50MB auf 100MB verdoppelt.