Firefox bekommt teilweise Unterstützung für CSS Webkit-Eigenschaften
Firefox besitzt bereits seit Version 39 ein Feature, um CSS-Eigenschaften mit dem -webkit-Präfix zu emulieren und somit korrekt darzustellen, allerdings nur für ganz bestimmte Webseiten. Mozilla plant nun eine Ausweitung.
Sogenannte CSS Vendor-Präfixe sind, auch wenn die Idee dahinter gut sein mag, oftmals ein Problem. Nämlich dann, wenn Webentwickler die Browser, welche logischerweise die herstellerspezifischen Präfixe der anderen Browser nicht kennen, vergessen oder gar bewusst ignorieren. Die Folge sind Webseiten, welche in den einen Browsern gut aussehen, in anderen Browser aber nicht, obwohl es überhaupt keinen technischen Grund dafür gibt und diese Browser sehr wohl in der Lage wären, die entsprechende Webseite korrekt darzustellen.
Gerade auf Smartphones und Tablets zeigt sich das Ausmaß des Problems, denn dieser Markt wird ganz klar von Webkit-basierten Browsern dominiert, was dazu führt, dass hier besonders gerne andere Browserengines vergessen werden, so dass Firefox sehr viele Webseiten nicht korrekt darstellt, obwohl Firefox von einem technischen Standpunkt aus gesehen wunderbar dazu in der Lage wäre. Letzten Endes interessiert es den Anwender nicht, dass es sich in einem solchen Fall um einen Webseitenfehler handelt, für den Nutzer stellt Firefox entsprechende Webseiten falsch dar, während andere Browser funktionieren.
Für Browser wie Chrome, Opera und Safari ist das überhaupt kein Problem, denn dabei handelt es sich um Webkit-basierte Browser (Googles Blink-Engine unterstützt als Webkit-Fork naheliegenderweise auch die Webkit-Präfixe). Und auch Microsofts neuer Browser Edge unterstützt Webkit-Präfixe.
Firefox besitzt bereits seit Version 39 die Möglichkeit, Webkit-Präfixe zu emulieren. Diese Emulation findet allerdings nur auf ganz bestimmten Webseiten statt, dazu ist eine Whitelist fest in Firefox einprogrammiert, welche überwiegend aus japanischen Webseiten besteht.
Nun möchte Mozilla die Whitelist entfernen und die Webkit-Emulation für wichtige CSS-Eigenschaften flächendeckend verfügbar machen, so dass Firefox-Nutzer weniger kaputte Webseiten sehen. Dies soll in den nächsten Tagen in der Nightly-Version von Firefox 46 aktiviert werden und den Weg in die finale Version von Firefox 46 oder 47 finden. Der korrespondierende Schalter in about:config ist layout.css.prefixes.webkit.
Gleichzeitig wird an einer WHATWG-Spezifikation gearbeitet, die beschreibt, welche Webkit-Eigenschaften Browser-Hersteller mindestens unterstützen müssen, um kompatibel mit dem „De-facto-Web“ zu sein.
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Scheint noch so seine Probleme zu haben, die Seite bspw. wird mit aktivierten Webkit-Eigenschaften falsch gerendert: http://www.wired.com/2015/11/star-wars-force-awakens-jj-abrams-interview/
Ich hab mir den Code nicht angesehen. Hast du denn mal nachgesehen, an welchen Eigenschaften es scheitert? Denn Mozilla hat nicht vor, alle Webkit-Eigenschaften zu unterstützen, sondern nur einen Teil.
Mozilla hat sich anscheinend lange ob diese Option aktiviert wird, da es nicht ganz umstritten ist die neue Funktionen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Firefox-beugt-sich-der-Webkit-Dominanz-3063924.html
Das hängt halt vor allem von der Perspektive ab. Als "Web-Romantiker" ist das natürlich eine schlechte Nachricht, denn so sollte das nicht laufen, das ist nicht die Idee von Vendor-Präfixen. Die andere Seite ist die Realität. Für die Nutzer ist es gut, wenn die Webseiten funktionieren. Und nachdem diese Dominanz zugelassen wurde, befinden wir uns nun an einem Punkt, der sich nicht mehr rückgängig machen lässt, und wenn, würde es Jahre dauern, das wieder zu reparieren, aber im Prinzip ist das nicht möglich. Dinge, die im Web "kaputt" sind, sind nicht wirklich reparierbar. Man bekommt nicht jede zweite Webseite dazu, Dinge zu ändern. Das Problem ist, dass man als Browserhersteller keinen Einfluss auf Webseiten hat. Und keiner wird es riskieren, dass Webseiten plötzlich nicht mehr richtig gehen, da müssten schon alle mitziehen, aber selbst das würde bei der Smartphone-Fragmentierung nicht hinhauen.
Die gute Nachricht ist, dass sich die Browserhersteller einig sind, nicht mehr mit Vendor-Präfixen für neue Funktionen um sich zu schmeißen, nur die Situation für bereits existierende Funktionen ist irreparabel kaputt. Mozilla hatte wie Microsoft nur die Wahl zwischen einem Festhalten an Idealen und vielen unzufriedenen Nutzern, die dann vielleicht auch den Browser wechseln, oder die eigenen Nutzer glücklich zu machen. Mit selbst 50 Prozent Marktanteil könnte man anders reagieren, aber auf dem Smartphone-Markt gibt es eigentlich nur Webkit und sonst nichts.
Update: Diese Neuerung ist vorerst auf Nightly- und Aurora-Versionen (auch bekannt als Developer Edition) beschränkt, bis damit in Zusammenhang stehende Nebenwirkungen behoben sind.