Firefox: Einstellung der Unterstützung von Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 und macOS 10.14 angekündigt
Mozilla hat offiziell die bevorstehende Einstellung der Unterstützung veralteter Betriebssysteme seitens Firefox angekündigt. Dies betrifft Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 sowie macOS 10.14.
Bereits am 14. Januar 2020 hatte Microsoft die Unterstützung seines Betriebssystems Windows 7 offiziell eingestellt, die Einstellung der Unterstützung von Windows 8.1 folgte am 10. Januar 2023. Seitens Apple gibt es keine offiziellen Daten für Support-Enden, das letzte Update für macOS 10.14 erschien allerdings im Juli 2021. Dies ist für Nutzer insofern relevant, als dass es für diese Betriebssysteme keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Nutzer sollten daher unbedingt auf ein aktuelles Betriebssystem umsteigen, falls noch nicht geschehen.
Nun ist offiziell, dass Firefox 115 die letzte Firefox-Version sein wird, welche Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 sowie macOS 10.14 unterstützen wird. Entsprechende Nutzer werden mit Erscheinen von Firefox 115 im Juli automatisch auf Firefox ESR migriert werden, die Firefox-Version mit Langzeit-Unterstützung. Das bedeutet, dass diese Nutzer über Firefox ESR 115 noch bis September 2024 mit Sicherheits-Updates für Firefox versorgt werden. Danach ist endgültig Schluss und es wird auch keine Sicherheits-Updates für Firefox mehr geben.
Firefox 116 und höher wird auf Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 und macOS 10.14 gar nicht mehr gestartet werden können. Neue Systemvoraussetzung ab Firefox 116 ist damit Windows 10 oder höher respektive macOS 10.15 oder höher.
Damit gibt Mozilla freiwillig 15% seiner Nutzer auf.
Diese Windowsversionen haben etwa so viel Anteil wie die Nutzer aller Nicht-Windows-Systeme zusammen 😂.
Nein, das kann man so nicht sagen. Denn abgesehen davon, dass es noch über ein Jahr hin ist, bis die Unterstützung eingestellt wird, und in dieser Zeit der Anteil entsprechender Nutzer weiter sinken wird, impliziert diese Ausssage, dass diese Nutzer dann den Browser wechseln würden. Wohin sollen diese Nutzer denn wechseln? Chrome sowie sämtliche auf Chromium basierenden Browser (Chromium, Edge, Brave, Opera, Vivaldi, …) unterstützen bereits seit mehreren Monaten kein Windows 7 und Windows 8 mehr. Firefox ist der letzte nennenswerte Browser, der diese veralteten Betriebssysteme noch unterstützt. Entweder sehen diese Nutzer es dann endlich als Anlass, ihr Betriebssystem zu aktualisieren, oder sie haben zumindest trotzdem keinen Grund, nicht länger Firefox zu nutzen, dann eben in einer nicht mehr unterstützten Version. Aber wem das beim Betriebssystem egal ist, dem ist es beim Browser sowieso auch egal.
Lange Rede, kurzer Sinn: Selbst wenn Firefox dadurch Nutzer verlieren wird (ein bisschen Schwund ist immer), wird dieser Verlust kaum nennenswert sein, weil es ohnehin keine Alternative gibt. Dass keine Updates mehr erscheinen, ist kein Grund für einen Wechsel zu einem Browser, der schon 1 1/2 Jahre länger keine Updates mehr erhält.
Das End-Datum Juli 2024 ist falsch:
Auf beiden verlinkten Mozilla-Seiten wird September 2024 genannt:
Danke für den Hinweis. Firefox ESR 115 erscheint im Juli. Dadurch kam ich beim Schreiben dieses Satzes wahrscheinlich auf Juli. Ich habe die entsprechende Stelle korrigiert.
Bleiben die migrierten Nutzer auch nach einem Upgrade auf win10/11auf Firefox ESR hängen oder geht's automatisch zurück zur normalen Version?
In dem Fall wird der Nutzer bei Firefox ESR bleiben, solange er nicht selbst eine Umstellung vornimmt. Das ist anders nicht wirklich lösbar. Firefox kann eine Anfrage an den Update-Server stellen und diesem mitteilen, dass Windows 7/8 genutzt wird, worauf der Update-Server die entsprechende Antwort gibt, die eine Umstellung des Release-Kanals von Firefox ESR zur Folge hat. Aber nur weil Windows 10/11 genutzt wird, heißt das nicht, dass ein Nutzer von Firefox ESR nicht länger Firefox ESR nutzen möchte. Das betrifft ja vor allem auch alle, die ganz bewusst Firefox ESR einsetzen. Umgekehrt ist das nur deswegen möglich, weil es für Nutzer von Windows 7/8 alternativlos ist.
Danke für die Erklärung.
Wäre eine Erkennung des Rechners über die IP Adresse oder irgend ein temporäre Markierung durch den Gesetzen flag beim Kanalwechsel auf ESR nicht denkbar, wodurch dann eben nur dieser Rechner wieder wechseln kann?
Sofern man nicht Geld für eine fixe IP-Adresse bezahlt, wechselt die eigene IP-Adresse normalerweise ständig. Abgesehen davon nutzt man mit seinem Computer ja nicht unbedingt immer den gleichen Internet-Anschluss. Und selbst wenn man in der Installation auf irgendeine Weise hinterlegen würde, dass es eine automatische Migration auf Firefox ESR gab, folgt daraus ja nicht automatisch, dass man wieder zurück zur Mainstream-Version von Firefox wechseln möchte. Und Windows 8 hat eh gar nicht mehr so viele Nutzer, das wesentlich ältere Windows 7 hat noch sehr viel mehr Nutzer. Letztlich glaube ich nicht, dass sehr viele Menschen, die jetzt immer noch Windows 7 nutzen, auf Windows 10 oder 11 wechseln werden. Denn diese Menschen wehren sich ja bereits seit Jahren gegen ein Upgrade. Und so würde der ganze Aufwand meiner Meinung nach auch nicht lohnen.