Firefox: PDF-Betrachter bekommt signifikante Verbesserungen
Der auch in Firefox integrierte PDF-Betrachter von Mozilla erhält signifikante Verbesserungen, darunter die Möglichkeit, Formulare auszufüllen, Ebenen sowie ein neues Design.
Mit pdf.js gibt es einen von Mozilla mit Webtechnologie entwickelten Betrachter von PDF-Dateien, welcher seit vielen Jahren Bestandteil von Firefox ist, aber auch von anderen populären Unternehmen und Diensten genutzt wird.
Nachdem bereits Firefox 77 eine Unternehmensrichtlinie zum optionalen Aktivieren von Dokumenten-Berechtigungen, zum Beispiel zum Verhindern von Kopieren von Text, und Firefox 78 und Firefox 79 eine größere Anzahl an Verbesserungen im Umgang mit dem Öffnen von PDF-Dateien erhalten hatten, folgen schon bald große Verbesserungen des PDF-Betrachters selbst.
Neues Design
Die auffälligste Neuerung betrifft das Design. Während das aktuelle Design sehr dunkel ist und nicht der sonstigen Design-Sprache von Firefox entspricht, zeichnet sich das neue Design durch neue Icons, passend zum Photon-Stil von Firefox, größere Schaltflächen sowie dem Fehlen von Farbverläufen und Schattierungen aus, wodurch es nicht nur moderner wirkt, sondern durch eine reduzierte Größe auch schneller lädt. Außerdem gibt es nun sowohl ein dunkles als auch ein helles Farbschema, passend zu den unterschiedlichen Design-Optionen von Firefox.
Ausfüllen von Formularen
Die wichtigste Neuerung betrifft die viel gewünschte Möglichkeit, Formulare auszufüllen. Während Mozillas PDF-Betrachter in der Vergangenheit wirklich als reiner Betrachter zu sehen war, soll es bereits in Firefox 81 möglich sein, PDF-Formulare auszufüllen und diese ausgefüllt zu speichern und zu drucken.
Geplant ist zunächst die Unterstützung von AcroForm. Die Unterstützung von XFA-Formularen wird zwar auch angestrebt, wird aber vermutlich noch nicht Teil von Firefox 81 sein.
Unterstützung von Ebenen
Die andere große Verbesserung wird die Unterstützung von Ebenen sein. Bisher hat Firefox keine Ebenen in PDF-Dateien unterstützt, was beim Betrachten von PDF-Dateien mit unsichtbar geschalteten Ebenen dafür sorgen konnte, dass Inhalte in PDF-Dateien angezeigt worden sind, welche in anderen PDF-Anwendungen nicht zu sehen waren.
Da bin ich ja mal gespannt, ob Mozilla der weltweit erste Anbieter eines PDF-Betrachters wird, der Formulare ausfüllen und absenden kann, ohne sämtliche bekannten Sicherheitslücken aus dem Adobe Reader nachzuahmen.
(Ich halte einen Webbrowser für eine saugefährliche Umgebung für sowas. Aber gut, was weiß ich schon.)
Dass mit dem Browser zu machen, ist pauschal auf jeden Fall nicht gefährlicher als mit jeder anderen Anwendung. Ob es Sicherheitsprobleme gibt, hat ja nichts mit der Art von Anwendung zu tun. Wenn überhaupt, ist es genau umgekehrt. 😉 Der PDF-Betrachter von Mozilla hat nämlich den riesengroßen Vorteil, dass er komplett mit Webtechnologie umgesetzt ist und nichts tun kann, was eine Website nicht auch tun kann. Websites haben klare Grenzen, was ihnen erlaubt ist oder was nicht, und sollte es mal ein Sicherheitsproblem geben, ist dieses mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Webplattform und muss so oder so behoben werden. Die Aussage, ein Browser sei eine "saugefährliche Umgebung für sowas" ist daher meines Erachtens nicht wirklich haltbar.
Da der PFF Betrachter hier selbst mit Javascript umgesetzt ist, würde ich es auch nicht als gefährlicher erachten. Anders ist es mit PDF-Betrachtern wie in Chrome die keine Webtechnologie nutzen und den Browser damit komplexer und fehleranfälliger machen, hier könnten sich dadurch durchaus neue Sicherheitslücken einschleichen.
Im Gegenteil, ein aktueller Webbrowser ist die gehärtetste und best-isolierte Software, die du neben einer VM auf deinem Rechner überhaupt haben kannst.
Hi Sören,
habe eine Frage und hoffe, dass Du eine Antwort hast. Du schriebst:
Ich setze auf meinem Firmen-Laptop einen portablen Fox in der aktuellen Version ein (kein ESR). Portabel deshalb, weil wir auf dem installierten Fox u.a. keine Add-ons (UBlock) installieren können.
Bisher konnte ich dadurch meinen Fox frei von allen Beschränkungen halten. Nun aber, seit ein, zwei Versionen – so vermute ich -, funktionieren einzelne Features nicht mehr. So werden z.B. gespeicherte Passwörter nicht mehr ausgefüllt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Sagt Dir das was? Gab es eine Änderung beim Fox oder an den Unternehmensrichtlinien? Wie kann die Firmen-Policy wissen, dass ich einen freien Fox nutze, der gar nicht installiert ist (portabel) und dort „reinpfuschen“? Gibt es einen Work-around? Oder einen Commit, der beschreibt, was Mozilla geändert hat?
Danke und liebe Grüße
Tom
Zunächst einmal: Wenn es im Unternehmen Einschränkungen gibt, bewegst du dich auf sehr dünnem Eis, wenn du eine portable Software einsetzt und damit diese Einschränkungen umgehst, sofern du das nicht ausdrücklich mit einem Vorgesetzten abgeklärt hast. Ich setze jetzt voraus, dass das abgeklärt ist.
Da Unternehmensrichtlinien Installations-bezogen sind beziehungsweise über die Registry laufen, falls über GPO geregelt, sind portable Versionen davon nicht betroffen. Grundsätzlich würdest du in den Einstellungen ganz oben einen Hinweis sehen, wenn Unternehmensrichtlinien aktiv sind. Siehst du keinen solchen Hinweis, sind auch keine Unternehmensrichtlinien aktiv.
Wenn es Probleme mit Firefox bei der Verwendung bestimmter Features hast, erstellst du am besten ein Thema im Firefox-Forum:
https://www.camp-firefox.de/forum/