Mozilla lässt Firefox-Nutzer bereits erhobene Telemetrie-Daten löschen
Telemetrie-Daten helfen dem Entwickler einer Software, diese zu verbessern. Die Erhebung von Telemetrie-Daten in Firefox war bereits optional. Ab Firefox 72 lässt Mozilla Nutzer von Firefox mit der Deaktivierung von Telemetrie auch die bereits erhobenen Daten löschen.
Mit dem 1. Januar 2020 ist in Kalifornien das neue Datenschutz-Gesetz, California Consumer Privacy Act (CCPA), effektiv in Kraft getreten. Durch CCPA werden die Rechte der Menschen in Kalifornien gestärkt, was den Umgang mit deren Daten durch Unternehmen ab einer bestimmten Größe betrifft. Dies schließt auch ein, dass Nutzer nicht nur ein Recht darauf haben, zu erfahren, welche persönlichen Informationen gespeichert werden, sondern auch, diese löschen zu lassen.
In diesem Zusammenhang hat Mozilla nun angekündigt, Verbesserungen im Umgang mit den in Firefox erhobenen Telemetrie-Daten ab Firefox 72 auszuliefern – nicht nur für Nutzer in Kalifornien, sondern überall auf der Welt.
Die Telemetrie-Daten von Firefox beinhalten keine Informationen über besuchte Websites oder durchgeführte Suchen, sondern sind überwiegend technische Informationen. Beispiele sind neben Angaben zum System die Anzahl geöffneter Tabs oder die Dauer von Sitzungen. Die Telemetrie-Daten helfen dabei, Firefox für die Mehrheit der Nutzer zu optimieren und Probleme festzustellen. In privaten Fenstern werden keine Telemetrie-Daten erhoben und auch ein Abschalten der Telemetrie-Funktion ist in Firefox schon immer möglich gewesen.
Zwar fallen die von Mozilla erhobenen Telemetrie-Daten nicht unter persönliche Informationen und sind damit durch CCPA nicht betroffen und auch speichert Mozilla die erhobenen Daten grundsätzlich nur zeitlich begrenzt und nicht für immer. Dennoch sieht es Mozilla als den richtigen Schritt, dem Grundgedanken des CCPA zu folgen und dem Nutzer das Recht auf Löschung der Daten weiterzugeben.
So wird mit dem Deaktivieren der Telemetrie-Funktion ab Firefox 72 nicht länger nur die Telemetrie-Funktion abgeschaltet. Gleichzeitig wird damit zukünftig eine Anfrage an Mozilla gesendet, die erhobenen Daten des anfragenden Nutzers zu löschen. Dieser Anfrage möchte Mozilla innerhalb von 30 Tagen nachkommen.
Firefox 72 wird am 7. Januar 2020 erscheinen.
Hallo Sören,
ich wünsche Dir zunächst einmal ein frohes neues Jahr.
Das folgende hat jetzt zwar nichts mit dem Thema direkt zu tun,
aber sonst finde ich keine passende Gelegenheit.
Mozilla steht für Datenschutz und FOSS, pflegt aber nur Social-Media-Accounts auf
kommerziellen Netzwerken, wie Twitter und Facebook, die mit Datenschutz nicht allzuviel zu tun haben.
Daher wollte ich Dich fragen, ob es Pläne von Mozilla gibt auch einen Account im Fediverse anzulegen genauer gesagt auf Mastodon. Es gibt aktuell schon einen Bot, der die Twitter-Seite spiegelt, aber dass ist ja auch keine optimale Lösung.
Außerdem gibt es einen Account, den Mozilla selbst erstellt haben könnte, der aber inaktiv ist. (https://mastodon.social/@mozilla)
In jedem Fall wäre es eine tolle Gelegenheit, dass freie und offene Web zu fördern.
Viele Grüße
Georg
An "kommerziell" ist an sich ja auch überhaupt nichts schlecht, daher weiß ich nicht, worauf genau dieser Satz hinauslaufen soll. Auch Mozilla ist kein Feind des Kommerzes, sondern ein Freund eines gesunden Web-Ökosystems, zu welchem Kommerz nun einmal auch dazu gehört. Davon ganz abgesehen, dass die Mozilla Corporation, Tochter der Mozilla Foundation und Entwickler von Firefox, selbst ein kommerzielles Unternehmen ist.
Grundsätzlich ist Mozilla dort vertreten, wo die Nutzer sind. Umgekehrt bringt es, wenn du mich fragst, Mozilla wenig, dort zu vertreten zu sein, wo die Nutzer nicht sind. Es geht bei der Social Media Präsenz schließlich darum, Nutzer zu erreichen. Nicht darum, irgendwo aktiv zu sein, nur um dort aktiv zu sein, wenn am Ende des Tages dadurch niemand erreicht wird. Das Ganze erfüllt ja einen Zweck.
Letztlich muss Mozilla beurteilen, wie viele Ressourcen sie für Social Media haben und wie sie diese Ressourcen einsetzen können. Ich bin da auch nur Außenstehender und kann nicht für Mozilla sprechen.
Hast du das mal geprüft? Von Facebook hat sich Mozilla im März 2018 zurückgezogen. Mozilla ist also bereits seit fast zwei Jahren (!) nicht mehr auf Facebook aktiv. Das hat aber überhaupt nichts mit dem kommerziellen Aspekt von Facebook zu tun, sondern Gründe, die Mozilla tatsächlich tangieren, nämlich wegen zweifelhafter Datenschutz-Praktiken. Aus Protest dagegen hat sich Mozilla von Facebook zurückgezogen.
Keine Ahnung. Weder kenne ich Mastodon noch bin ich in die Social Media Planungen von Mozilla involviert. 😉
Danke für Deine Antwort.
Ich gebe zu, dass ich mich schlecht ausgedrückt habe. Ich habe auch nichts gegen kommerzielles sich. Allerdings halte ich das Geschäftsmodell der großen sozialen Netzwerke, bestehend aus Daten sammeln und Werbung schalten, für mindestens fragwürdig.
Ich nutze auch gerne Produkte von kommerziellen Unternehmen, die ein "besseres" Geschäftsmodell haben und zum Beispiel Open-Source sind.
Außerdem befürworte ich es, dass Mozilla die bekannten sozialen Netzwerke nutzt. Sie sind für die Kommunikation nach außen hin viel zu wichtig, um auf sie zu verzichten.
Das Mozilla Facebook nicht mehr nutzt finde ich an sich nicht verkehrt, da es wirklich ein Extrembeispiel darstellt. Ich hatte den Blogeintrag, der den Ausstieg aus Facebook verkündete, damals gelesen, aber schon gar nicht mehr daran gedacht. Da aber Instagram zu Facebook gehört, ändert das am Sachverhalt wenig. Da ich die Nutzung, durch Mozilla, aber auch nicht ablehne ist das für meinen Punkt auch nicht so wichtig. 😉
Zu Mastodon:
Mastodon gehört zum sogenannten Fediverse und ist ein freies, offenes und dezentrales Netzwerk bestehend aus unzähligen Instanzen die jeder aufsetzen kann und die miteinander kommunizieren. Von der Nutzung ist es an Twitter angelehnt und es stellt das größte Netzwerk im Fediverse da.
Am schönsten erklärt es wohl dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=IPSbNdBmWKE
Ich finde das gerade Mastodon von seiner Idee wunderbar zu einem gesunden Web-Ökosystem passt.
Daher fände ich es schön, wenn Mozilla auch dort vertreten werde. Zumal "wo die Nutzer nicht sind" nicht ganz zutrifft, da es konstant wächst und schon jetzt über 2 Millionen Nutzer hat. (Natürlich im Vergleich zu Twitter nichts, aber dennoch nicht zu verachten.) Um das Wachstum solcher Alternativen zu fördern, könnte man super einen Account parallel betreiben.
Ich würde mich auch freuen Dich dort zu sehen. 😉 Die Stimmung ist wunderbar und gerade die Foss-Community ist dort sehr stark vertreten.
Eine kleine Anleitung gibt es hier: https://digitalcourage.de/blog/2018/social-media-alternativen-leicht-gemacht
Viele Grüße
Georg
Das kann ich auf absehbare Zeit ausschließen. Mir fehlt leider komplett die Zeit für Aktivität auf einer weiteren Plattform. Mit unendlich Ressourcen wäre ich gerne überall aktiv, wo ich auch nur ein paar Menschen erreiche. 😉