Mozilla entfernt Feed-Unterstützung aus Firefox
Was sich schon vor Monaten angedeutet hat, ist nun offiziell: Mozilla wird die Feed-Unterstützung aus Firefox entfernen. Geplant ist die Entfernung für Firefox 63 oder Firefox 64.
Firefox bietet seit vielen Jahren die Unterstützung von Feeds über den RSS- oder Atom-Standard. Seit fast genauso vielen Jahren wurde an dieser Unterstützung allerdings auch nichts mehr verbessert. Die von Mozilla geplante Entfernung der Feed-Unterstützung dürfte in dieser Form also kaum einen nennenswerten Verlust darstellen. Wer Feeds nutzt, nutzt vermutlich sowieso schon eine bessere Lösung dafür.
Worum geht es? Viele Webseiten stellen ihre News auch über einen sogenannten News-Feed bereit. Dieser kann von einer Software abonniert werden, so dass der Anwender keine Nachrichten seiner Lieblings-Webseiten mehr verpasst. Firefox war noch nie ein vollwertiger Feed-Reader. Zumindest erkennt Firefox aber, wenn eine Webseite einen oder mehrere Feeds bereitstellt, und signalisiert dies über einen entsprechenden Button, der standardmäßig allerdings nicht Teil der Firefox-Oberfläche ist, sondern vom Nutzer manuell hinzugefügt werden muss. Per Klick darauf gelangt der Anwender zu einer Oberfläche zum Abonnieren des Feeds. Dazu kann eine externe Anwendung ausgewählt werden oder man erstellt ein sogenanntes dynamisches Lesezeichen. Dabei handelt es sich um einen speziellen und sich selbst aktualisierenden Lesezeichen-Ordner, dessen Lesezeichen die neuesten Feed-Einträge sind. Keine Uhrzeit, keine Zusammenfassung, ausschließlich der Titel der News wird ausgegeben.
Die zu Grunde liegende Technologie RSS respektive Atom ist schon ziemlich in die Tage gekommen, was den praktischen Nutzen aber kein bisschen schmälert. Nichtsdestominder nimmt die Popularität von Feeds seit Jahren immer weiter ab. Dies bestätigt sich auch in den Telemetrie-Daten von Firefox. Demnach nutzen 99,9 Prozent der Firefox-Nutzer die Feed-Features von Firefox nicht.
Wieso lässt man die Funktionalität nicht einfach in Firefox? Das tut noch niemandem weh. Falsch! Die Feed-Komponente hat seit Jahren keine Pflege mehr erhalten. Alte und nicht mehr benötigte Plattform-Features, von denen die Feed-Implementierung abhängt, können nicht entfernt werden, solange diese noch genutzt werden. So nutzt der Feed-Reader beispielsweise einen ganz eigenen XML-Parser und nicht den, den Firefox sonst nutzt. Die technische Implementierung der Feed-Unterstützung in Firefox verkompliziert die allgemeine Lesezeichen-Implementierung außerdem nicht unerheblich – ein Bereich, in dem Mozilla derzeit sehr aktiv Verbesserungen vornimmt. Es gibt Probleme mit der Synchronisation der dynamischen Lesezeichen und auf Android sowie iOS existiert dieses Konzept überhaupt nicht.
Damit die Feed-Komponente eine Zukunft hätte, müsste diese komplett neu entwickelt werden. Und dies erfordert Ressourcen, die Mozilla nicht für Dinge aufbringen kann, welche gerade mal für 0,1 Prozent der Nutzer von Interesse sind. Und Hand auf’s Herz, eine Neuentwicklug der bisherigen Unterstützung wäre auch nicht lohnenswert. Feed-Reader, ob in Form einer Erweiterung oder eines Online-Dienstes, gibt es wie Sand am Meer und die meisten davon bieten mehr Nutzen als die bisherige Unterstützung in Firefox. Eine Neuimplementierung in Firefox hätte nur dann Sinn, wenn die Neuentwicklung irgendeinen Mehrwert bieten würde. Und das erhöht den notwendigen Aufwand, den Mozilla investieren müsste, noch einmal erheblich.
Was passiert mit bestehenden dynamischen Lesezeichen? Sobald Mozilla die Unterstützung für dynamische Lesezeichen entfernt, wird Mozilla die Details dieser in eine OPML-Datei exportieren, welche von anderen Feed-Readern, einschließlich WebExtensions für Firefox, importiert werden kann. Die dynamischen Lesezeichen selbst werden zu normalen Lesezeichen konvertiert, allerdings nicht zur Feed-Adresse, sondern nur regulären Adresse, sofern bekannt. Fehlt diese Information, wird das dynamische Lesezeichen gelöscht. Außerdem wird Firefox, wenn es soweit ist, die Änderung kommunizieren und Optionen vorschlagen, die Feeds weiterhin zu nutzen.
Auch wenn nicht viel für Firefox als Programm zur Feed-Nutzung spricht, so mag es natürlich auch hier wieder Nutzer geben, die unzufrieden sind. Und so doof man die Entfernung auch finden mag, so wenig kann man Mozilla für seine Migrations-Strategie kritisieren. Denn dass sich Mozilla trotz der feststehenden Entfernung so viele Gedanken darum macht, wie die Nutzer, obwohl es gerade mal 0,1 Prozent aller Nutzer überhaupt betrifft, weiterhin Feeds nutzen können, ist alles andere als selbstverständlich.
Die Entfernung der Feed-Unterstützung wird in Firefox 63 oder Firefox 64 erfolgen. Firefox 63 erscheint aller Voraussicht nach am 23. Oktober 2018, Firefox 64 am 11. Dezember 2018.
Hallo Soeren,
tatsächlich ist das eine Funktion, die ich im Firefox sehr gerne und intensiv nutze. Ich habe dieses Lesezeichen-Dropdown (Den Stern mit dem Behält drunter) in der Leiste oben eingeblendet und sehe dort meine abonnierten RSS-Feeds. Das ist finde ich viel praktischer als die News-Seiten direkt zubesuchen. Mehr an Funktionalität brauche ich eigentlich nicht. Kennst du da nun Alternativen? Es wäre gut, wenn solche im obigen Artikel stünden um für alle diejenigen, für die die Änderung jenseits der Reduktion von legacy-Code relevant ist eine Lösung zu präsentieren.
Viele Grüße
Florian
Blöd. Die Integration der nativen und gleichzeitig sehr schlanken, auf das allerwesentliche beschränkten Feed-Unterstützung war für mich „damals“ (10 Jahre? Könnt gar nicht mehr sagen wie lange schon) einer der Hauptgründe von IE auf Firefox zu wechseln, damit ich endlich nicht mehr irgendwas anders auf Betriebssystemebene laufen haben musste, nur um so ein essentielles Web-Feature wie Feeds anzuzeigen.
Woher hast du denn die Zahlen? 0,1% klingt nach sehr wenig. Ich habe natürlich einen starken Bias, weil ich bei mir in der Bekanntschaft immer den Firefox einrichte – und dort wird dieser daher auch direkt für Feeds genutzt. Könnte mir vorstellen, das viele andere aus Bequemlichkeit das auch so machen.
Jetzt bin selbst tatsächlich auch mal negativ von einer Neuerung betroffen… Gehöre zu 0,1 Prozent der Nutzer 😀
Dann muss ich tatsächlich wohl auch mal in die Addon-Entwicklung einsteigen, denn ein Plugin, das simple Funktionalität der dynamischen Lesezeichen abbildet, habe ich leider noch nicht gefunden. Vielleicht hat ja jemand hier einen Hinweis für mich…
Besonders für die Dynamischen Lesezeichen mehr als bedauerlich. Frage mich gerade ob ich auch zu den 0.1% gehöre. Diese altmodischen dynamischen Lesezeichen nutze ich nämlich täglich für News Seiten aller Art, den Feed Reader allerdings noch nie. Was sagt die Telemetrie Auswertung zur Dynamischen Lesezeichen Nutzung?
Also ich benutze das feeds extrem viel. Für die Uni, für Nachrichten, für Blogs (ja, auch diesen). Und natürlich habe ich dann ein extra system dafür. Was ich aber ständig benutze ist der Button um verfügbare feeds schnell zu finden. Verschwindet der? Kann man ihn via add-on wieder integrieren?
Gruß, verpfeilt
@Florian:
Um Alternativen empfehlen zu können, müsste ich überhaupt erst einmal Feeds nutzen, was ich nicht mache. Jemand, der keine Feeds nutzt, ist nicht in der besten Position, Alternativen vorzuschlagen. Ich weiß, dass es massenhaft Alternativen gibt, die besser sind als das, was Firefox bietet. Aber was nun das beste ist, muss jeder für sich selbst beurteilen, da kann ich nicht helfen.
@foobar:
Im verlinkten Bugzilla-Ticket ist ein Dokument verlinkt, in welchem das sehr ausführlich begründet wird. Ich finde 0,1 Prozent ehrlich gesagt noch erstaunlich viel in Anbetracht der nur sehr rudimentären Feed-Unterstützung, die Firefox bietet.
@The Rave:
Da sich die 0,1 Prozent auf sämtliche Feed-Funktionen von Firefox bezieht und dynamische Lesezeichen nur ein Teil davon sind, ist die Zahl alleine dafür natürlich niedriger.
@verpfeilt:
Das weiß ich nicht, wäre für eine Erweiterung ansonsten aber problemlos umzusetzen.
Hallo,
ich nutze RSS häufig. Allerdings in einem externen Reader. Wird es weiterhin wenigsten einen Abonnieren-Button geben?
Ein Abonnieren-Button in Firefox bringt ja nichts, wenn es keine Abonnieren-Funktion mehr gibt. Aber wenn eh schon ein externer Reader genutzt wird, dann braucht es das ja hoffentlich auch nicht, weil der in der Lage ist, Feeds zu erkennen. Zumindest erwarte ich das von einem Feed Reader.
Ich lese RSS-Feeds in Thunderbird. Dort sind sie prima integriert. Besteht die Gefahr, dass sie durch den Wegfall in FF auch in TB verschwinden? Der Core-Code von FF und TB ist ja der selbe.
Firefox 60 ist nicht betroffen und damit auch nicht das, was die Basis von Thunderbird bis mindestens zum Erscheinen von Firefox 68 im Juli 2019 sein wird. Thunderbird 68 erscheint frühestens dann, kann aber noch viel später erscheinen, siehe jetzt Thunderbird 60, welcher immer noch nicht als finale Version erschienen ist. Wie sehr Thunderbird dann überhaupt noch am Firefox-Code hängt, ist eine ganz eigene Frage.
Ansonsten denke ich nicht, dass das Thunderbird sehr betrifft, weil die Feed-Unterstützung, die Thunderbird hat, eine komplett andere (und übrigens bessere) ist als die, die Firefox hat.
Da ich mit meinem Reader(Reeder) nicht surfe, fand ich den Symbolleisten-Button recht nützlich. Hat mir beim Surfen sofort signalisiert, dass eine Webseite einen Feed anbietet.
Ein solcher Button wäre als WebExtension total einfach umzusetzen. De facto biete ich selbst bereits seit Jahren eine Erweiterung an, welche unter anderem genau das macht.
😉 ok, werde ich gleich mal installieren. Danke
Ist ja eh noch nicht notwendig. Aber falls du nicht weißt, von welcher Erweiterung ich spreche, meine Erweiterung ist diese hier:
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/subtome-subscribe-button/
Der Button ist nur dann aktiv, wenn es mindestens einen Feed auf der Seite gibt. Die Ausrichtung dieser Erweiterung ist halt, SubToMe zu nutzen. Ist also vielleicht nicht ganz das, was du suchst. Aber es zeigt in jedem Fall ganz gut, dass die Erkennung von Feeds und die Darstellung eines Buttons für eine WebExtension problemlos möglich sind.
Also den Button weg zu lassen halte ich nicht für gut. Die Liste Der feeds ist hilfreich. Gut dass man es nach installieren kann, ich dachte dafür wären vllt spezifische Schnittstellen nötig. Für mich ist das wichtig weil z.b. viele WordPress themes die feed URLs nicht anzeigen. Die Idee dass Anwendungen sich als Reader registrieren fand ich eigentlich toll, aber zeitgemäß wäre vermutlich eher ein standardisiertes handle wie feed:// oder so. Hm ich glaube mein Vater benutzt tatsächlich ein paar dieser drop down lesezeichen. Aber für ihn wird es sicher ein passendes add-on geben, er braucht das nur lokal. Insofern scheint das handlebar zu sein. Ich finde es nur schade, weil es schon ne Menge Selbstbestimmung ermöglicht und schon ziemlich einfach zu nutzen war.
Was ist eigentlich mit diesen "Meistgenutzt" Lesezeichen, fallen die auch weg? Mit denen konnte ich nie was anfangen und sie werden durch die neue Startseite mindestens teilweise schon irgendwie ersetzt.
Das ist für neue Firefox-Profile ab Firefox 63 bereits weggefallen. Aus bestehenden Profilen wird es nicht gelöscht.
In der Tat eine sehr schlechte Nachricht – es ist nämlich leider nicht so, dass es Alternativen dazu wie Sand am Meer gäbe: Die RSS-Reader sterben aus, und das gerade zu einem Zeitpunkt, wo eine Renaissance von RSS infolge der Überwachungs- und Facebook-Skandale eingetreten ist. Insoweit hat Mozilla also die Zeichen der Zeit nicht erfasst.
Es wäre daher dringend geboten, so schnell wie möglich eine entsprechende Erweiterung bereitzustellen, die das bisherige dynamische Lesezeichen am Leben erhält. Ich nutze es auch, um schnell in wenige wichtige Feeds hineinzuschauen, die ich in Unterordnern in der Lesezeichen-Symbolleiste platziert habe. Das ist sehr praktisch, um eine Handvoll Feeds beim Surfen im Auge zu behalten, ohne gleich in meinen Vienna mit mehr als 300 Feeds hineinzuschauen.
Die Nutzung von Feeds (ich sage bewusst nicht RSS, weil es sehr häufig auch Atom ist, was nebenbei bemerkt auch der bessere der beiden Standards ist. Außerdem ist nur Atom ein IETF-Standard, RSS nicht) ist zwar rückläufig und es mag weniger Feed Reader geben als früher, das ändert aber nichts daran, dass es immer noch mehr als genug davon gibt, die allesamt mächtiger sind als Firefox.
Davon, dass Feeds eine Renaissance erleben, habe ich bisher nichts mitbekommen. Ich glaube nicht, dass das zu stark ins Gewicht fällt. Die Metriken meiner Seiten belegen auch nicht, dass ich mehr Besucher über Feeds erhalte als früher. Natürlich lesen viele Feed-Leser ausschließlich im Feed und klicken von dort überhaupt nicht auf Links. Die kann ich dann nicht erfassen. Auch kann ich nur einen Teil der Feed-Reader erfassen. Aber gehen wir davon aus, dass der prozentuale Anteil derer, die Links klicken, gleichbleibend ist, müsste zumindest die absolute Zahl der Verweise steigen, wenn diese These wahr wäre. Fakt ist, jedoch dass selbst die Nutzungszahlen des immer noch populären Feed-Readers Feedly für die Top-Millionen Webseiten seit einem Jahr sehr stark rückläufig sind.
Das ist nachweislich falsch. Wenn Feeds immer unpopulärer werden, Feed Reader aussterben, wie du selbst sagst, und die Nutzungszahlen von Firefox belegen, dass 99,9 Prozent der Firefox-Nutzer keine Feed-Funktionalität von Firefox nutzen, dann ist es absurd zu behaupten, Mozilla hätte die Zeichen der Zeit nicht erfasst. Die Fakten sagen das exakte Gegenteil. Viel mehr kann man gar nicht mit den Zeichen der Zeit konform gehen.
Damit sage ich nicht, dass ich ein Problem damit hätte, wenn Firefox einen anständigen Feed-Reader hätte. Fakt ist jedoch auch: die derzeitige Implementierung muss weichen, das steht nicht zur Debatte, also müsste der Feed-Reader komplett neu entwickelt werden. Und dabei stehe ich zu der Aussage, die ich bereits im Artikel getroffen habe: in dieser Form ist es die Mühe nicht wert. Wenn, dann müsste Mozilla damit einen realen Mehrwert gegenüber anderen Lösungen schaffen, und das erfordert mehr Ressourcen als Mozilla dafür zur Verfügung stellen möchte in Anbetracht des geringen Interesses und der allgemeinen Tendenz bezüglich Feeds.
Wenn Erweiterungen wie "brief" und "Feedbro" weiterhin funktionieren, bin ich nicht betroffen.
@Sören: Ist dem so?
Folgende Erweiterungen kann ich nur wärmstens empfehlen:
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/brief/?src=search
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/feedbroreader/?src=search
Brief benutze ich ganz normal zum abonnieren der von Webseiten bereit gestellten Feeds.
Vorteil: Alle News chronologisch und vollständig ohne Zensur auf einen Blick
Nicht erst die 12 Top News über Özil runterscrollen, nur um noch mehr unwichtiges zu lesen.
Feedbro eignet sich um Youtube RSS Feeds zu abonnieren. Auch hier der Vorteil, dass man über alle Videos unzensiert informiert wird. Kein Youtube Algorithmus, der meint Videos wären für mich irrelevant oder diese aus politischen Zwecken nicht anzeigt.
Man kann die Videos sogar direkt in der Erweiterung als Eingebettets Video abspielen. Man bekommt also nichtmal Werbung angezeigt
Das als Tipp für die Leute, die auf dynamische Lesezeichen setzen.
Die von Mozilla geplante Änderung hat keine Auswirkungen auf Erweiterungen. Ganz im Gegenteil: Mozilla legt nahe, Erweiterungen dafür zu nutzen. 😉
Danke für deine Antwort – ich bin in fast allen Punkten anderer Ansicht. 🙁 Zur Info: Die Diskussion um die Rückkehr von RSS hatte ich im April in meinem Blog zusammengefasst. Sie ging von den USA aus.
Ich bin von Mozilla besonders enttäuscht, weil es ein Schritt weg vom freien Web ist. Transparente Technik, die eine Nutzung von Diensten ohne die Verzerrung durch Algorithmen ermöglicht, sollte standardmäßig bereitgestellt werden.
Eine Nachfrage hätte ich noch: Betrifft die Abschaffung nur die dynamischen Bookmarks oder wird der Feed auch nicht mehr in einer lesbaren Form im Webbrowser dargestellt?
Danke für deine Mühe!
Sehr schade! Ich gehör dann wohl auch zu den 0,1 Prozent Nutzern der Live Bookmarks, die ich übrigens zusätzlich zu einem vollwertigen RSS-Reader nutze. Vor allem für Websites, die ich nur gelegentlich checke. Am meisten wird mir allerdings in der Tat der Punkt „diese Seite abonnieren“ im Lesezeichen-Menü fehlen, da ich darüber immer prüfe, ob eine Website einen oder mehrere Feeds bereitstellt.
Generell frage ich mich ja, was denn der Ersatz für die ach so toten Feeds sein soll. Werden News nur noch in Facebook gelesen und Podcasts nur noch bei Spotify und Audible gehört? Hoffentlich trägt Mozilla mit diesem Schritt nicht dazu bei, daß diese offene und dezentrale Art der Informationsbeschaffung noch weiter aus dem Bewußtsein der Nutzer verschwindet.
@Sören Hentzschel Dein verlinktes Add-on hat keine funktionierte Issue-Seite/Quellcode-Seite mehr. Der Link geht zu https://gitplace.net/firefox-add-ons/subtome/issues.
Eine sehr traurige Nachricht für mich, denn auch ich nutze dynamische Lesezeichen sehr gern. Sie haben den Vorteil, dass ich kein Extra-Programm für Feeds brauche und auch nicht erst eine Reader-formatierte Version angezeigt bekomme, sondern direkt auf der originären Website lande. Weiters nerven dynamische Lesezeichen nicht mit auffälligen roten Punkten oder Nummern („Noch 5 ungelesene Artikel“), sondern zeigen neue Artikel erst an, wenn ich im Lesezeichenordner bewusst danach schaue.
Ich wäre sehr dankbar, falls jemand ein Add-on empfehlen kann, das diese Punkte berücksichtigt. Eine komplette „Lese-Suite“ wie Brief oder Feedbro (oder beliebige andere Feedreader) möchte ich gerade nicht haben – dafür nutze ich Thunderbird.
Werden andere dynamischen Lesezeichen erhalten bleiben, z. B. selbst angelegte “Smart Bookmarks Folder” (deren Adresse mit place: beginnt)?
@albatros:
Der Großteil meines Kommentars ist allerdings keine persönliche Ansicht, sondern Fakt. 😉 Nutzung in Firefox, Nutzung von Feedly, Metriken meiner eigenen Webseiten. Ebenso, dass es immer noch einige Feed-Reader gibt, dürfte unbestritten sein, genauso wie dass die meisten Feed Reader mehr leisten als die Integration in Firefox. Fakt ist außerdem, dass ein Fortbestand der Feed-Funktionalität nur möglich wäre, würde das Ganze komplett neu entwickelt werden, weil die derzeitige Implementierung aus entwicklungstechnischen Gründen raus muss und einen nicht unerheblichen Einfluss auf Sicherheit und Wartbarkeit von Firefox hat.
Meine persönliche Ansicht kommt in meinem Kommentar nur in einem einzigen Punkt vor: dass ich der Meinung bin, dass wenn Mozilla so viel Ressourcen zur Neuentwicklung investiert, das nur lohnenswert ist, wenn es einen Mehrwert gegenüber dem gibt, was schon auf dem Markt ist. Ansonsten weiß ich ehrlich nicht, wieso Mozilla das Rad neu erfinden sollte, zumal Firefox noch nie ein richtiger Feed Reader war. Die derzeitige Feed-Unterstützung ist so marginal, dass es keinesfalls unter beim vor wenigen Jahren eingeführten Motto "Great or Dead" unter "Great" fallen kann.
Das ist, mit Verlaub, Quark. Dieser Schritt hat überhaupt nichts damit zu tun, sich von einem freien Web wegzubewegen. Ein freies Web setzt keine Feeds voraus. Ich weiß nicht, wo da der Zusammenhang sein soll. Vor allem können Feeds nach wie vor genutzt werden. Auch in Firefox, mit Erweiterungen. Dein Argument wäre vielleicht gültig, würde Mozilla Erweiterungen diese Möglichkeit wegnehmen. Das tun sie aber nicht.
Fakt ist: Wir sprechen hier von einem Feature, welches nur einen kleinen Bruchteil der Firefox-Nutzer überhaupt interessiert, wofür aber alle Nutzer den Preis zahlen müssen. Dass Feeds immer weniger genutzt werden, ist auch nicht die Schuld von Mozilla. Mozilla muss den Markt bedienen. Sich auf 0,1 Prozent der Nutzer zu konzentrieren, würde ich als Fokus-Verlust bezeichnen. Gerade wenn du dir die Entwicklung der Marktanteile ansiehst, wirst du feststellen, dass Mozilla nicht mehr in der Position ist, dass sie es sich leisten könnten, Ressourcen für einen Bruchteil zu "verschwenden", sondern dass Mozilla ganz dringend den Fokus auf die Dinge legen muss, welche mehr Nutzern zu Gute kommen. Noch ist man einigermaßen relevant, aber eine Wende zum Positiven ist nur möglich, wenn man schaut, was die Masse braucht. Und die Masse braucht keine Feed-Unterstützung in Firefox. Bei allen Idealen, Firefox ist immer noch ein Browser, der für reale Nutzer entwickelt wird. Der Markt bestimmt die Richtung, in die sich Browser entwickeln, nicht umgekehrt. Würden zehn Prozent aller Firefox-Nutzer die Feed-Funkionen nutzen, würde das mit Sicherheit nicht ersatzlos entfernt werden.
Beides.
@Henning:
Das kann eine Erweiterung ohne Probleme leisten. Das musst du also nicht vermissen.
Es braucht überhaupt keinen Ersatz für Feeds. Feeds gibt es ja nach wie vor. Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich sage, dass Firefox noch nie große Dienste als Feed Reader geleistet hat. Andere Lösungen sind schlicht und ergreifend besser. Deswegen ja auch nie niedrige Nutzung der Feed-Funktionen in Firefox. Weil die meisten, die Feeds nutzen, bereits was Besseres nutzen.
Was mich betrifft, ich nutze gar keine Feeds und fühle mich durch Twitter bestens abgedeckt.
Das ist extrem unwahrscheinlich. Der Feed-Button ist auch schon seit Jahren nicht mehr Teil der standardmäßig ausgelieferten Firefox-Benutzeroberfläche. Der Wegfall dürfte nur den wenigsten Nutzern überhaupt auffallen.
@rugk:
Ja, das stimmt. Das ist auch nicht wirklich ein aktiv entwickeltes Add-on. Vielleicht aktualisiere ich die Informationen demnächst mal. Aber das zu GitHub zu transferieren und so kostet halt alles Zeit und da geht's mir ähnlich wie Mozilla: knappe Ressourcen, Priorisierung… 😉
@Gerhard Großmann:
Ja. Lediglich die standardmäßig ausgelieferten Smart Bookmarks werden ab Firefox 63 nicht mehr ausgeliefert.
Stimmen die Downloadzahlen der Feed Button Addons eigentlich mit den 0,1% Statistiken überein.
Oder wird es eher so sein das viele Nutzer von RSS Feeds die Datenübermittlung ausschalten?
Btw. ohne RSS Feed hätte ich diese Seite nicht gelesen!
Folgender Gedanke kam mir noch beim lesen: Firefox entfernt HTML. Wer im Internet surft, nutzt vermutlich sowieso schon eine bessere Lösung dafür.
Ich weiß nicht, was du damit meinst, da Firefox doch noch einen Feed-Button im Standard-Funktionsumfang hat. Und die 0,1 Prozent, die sich auf die Nutzung von Feed-Funktionen in Firefox bezieht, hat logischerweise nichts mit Downloadzahlen von Erweiterungen zu tun.
Wo genau soll die Korrelation zwischen der Nutzung von Feeds und dem Abschalten der Datenübermittlung sein? Ich verstehe den Gedanken nicht.
Diese Bemerkung ergibt ja nun überhaupt keinen Sinn. Dass du nicht weißt, was HTML und was die Beziehung zwischen HTML und dem Browser ist, ist die einzige Erklärung, die ich dafür habe, dass das ein realer Gedanke von einem sein kann.
Leider funktioniert deine Erweiterung SubToMe bei mir nicht. Weder ist die Erkennung, ob es Feeds gibt zuverlässig (bei Caschys Blog ist der Button ausgegraut), noch passiert was wenn man den Button dann bei einer Seite mit Feed (wie z. B. dem Blog hier) anklickt. Könnte dies am aktivierten Tracking-Schutz liegen?
Dann sollte es eigentlich als pageAction implementiert sein.
Funktioniert bei mir.
Funktioniert bei mir.
Hab ich mal testweise aktiviert, funktioniert ebenfalls.
PageActions sind für mich erst seit Firefox 57 brauchbar. Als ich die WebExtension-Version von SubToMe veröffentlicht habe, war Firefox 50 aktuell. Ja, ich war so früh dran. 😉 Sollte irgendwann ein Update der Erweiterung erscheinen, wird das in jedem Fall als pageAction implementiert, das steht schon ganz lange auf meiner Liste. Allerdings gibt es von meiner Seite aus derzeit keine konkreten Pläne, überhaupt ein Update zu veröffentlichen.
Die Nennung meiner Erweiterung sollte ausdrücklich nur als Beispiel dafür dienen, dass die Feed-Erkennung für WebExtensions funktioniert. Das war keine Empfehlung, diese Erweiterung zu nutzen. Empfehlen würde ich nur meine Erweiterungen Enterprise Policy Generator, New Tab Override und Bookmarks Organizer. Nur diese Erweiterungen entwickle ich aktiv. Bei SubToMe ging es mehr darum, a) ein auf hacks.mozilla.org vorgestelltes Projekt in eine Erweiterung zu verwandeln und b) ein Gefühl für Änderungen zu erhalten. SubToMe war die erste Erweiterung, die ich als WebExtension veröffentlicht habe. SubToMe war vorher die erste Erweiterung, die ich kompatibel zu Australis gemacht habe. Das hat mir in beiden Fällen sehr geholfen, meine wichtigen Erweiterungen anzupassen.
Ehrlichgesagt lese ich deinen Blog genau so: Über dynamische Lesezeichen. Dasselbe gilt für ein paar weitere Dinge. Mal gucken, wie ich das dann löse und ob ich vielleicht einfach alternativlos verzichte :/
Über dymische Lesezeichen kannst du ausschließlich die Überschriften des Blogs lesen. Du musst zum Lesen also eh den Blog aufrufen. Du kannst auch einfach den Blog als Lesezeichen setzen und das dann aufrufen. Oder du installierst eine Feed-Erweiterung für Firefox. Oder du nutzt einen externen Feed-Reader. Oder du folgst der Seite auf Twitter, Facebook oder Google Plus. Oder, oder, oder. Es gibt wirklich unzählige Möglichkeiten und damit keinen Grund, auf irgendetwas zu verzichten. Hier wird wirklich nichts entfernt, wofür es keine Alternative geben würde.
Sehr schade. Für mich eine der wichtigsten Funktionen in einem Browser und ich fand es immer super dass Feeds ganz ohne Addon schon bei Firefox iplementiert waren. Bei Chrome & Co. nutze ich Feeder aber richtig zufrieden bin ich damit nicht.
Sören, lass mich deine Antwort von 14:41 Uhr am 28.7. mal kommentieren. Ich finde, sie drückt recht gut das Missverständnis aus, warum es eben (noch) keinen gleichwertigen Ersatz für dynamische Lesezeichen gibt.
Das ist kein Nachteil, sondern perfekt so. Ich sehe an der Überschrift, dass es einen neuen Artikel gibt und ob mich der vermutlich interessiert. Mit einem Klick bin ich sofort auf der Website, wo ich alles bequem lesen und sogar kommentieren kann.
Ja, das geht. Allerdings weiß ich vorher nicht, ob es überhaupt neue Artikel gibt. Ich rufe die Seite möglicherweise also völlig umsonst auf oder – weil ich das nicht möchte – viel seltener, um dann recht viele Artikel nachlesen zu müssen (oder zu können, je nachdem).
Aber ich will doch die richtige Website besuchen, so formatiert wie vom Verfasser beabsichtigt.
Ein zusätzliches Programm, das mich noch weiter von der Website entfernt? Das ich öffnen muss, um nachzusehen, ob es neue Artikel gibt (vgl. auf Website direkt nachgucken)?
Das geht weder anonym ohne Account noch ohne zusätzliches unerwünschtes Rauschen. (Wobei dein Twitterfeed sich wirklich auf größtenteils relevante Dinge beschränkt). Leider ist über Social Media (zumindest bei Facebook) nicht garantiert, dass ich wirklich über alle neuen Artikel benachrichtigt werde. Eine Timeline ist erfahrungsgemäß unübersichtlich oder algorithmusgefiltert.
Stimmt, es gibt Alternativen. Aber in meinen Augen ist keine davon so bequem, übersichtlich, direkt, minimalistisch, dezent, zweckorientiert, usw. Dynamische Lesezeichen sind die perfekte Lösung für meine Bedürfnisse. Für seltener (!) publizierende Blogs (YouTube-Playlists, Github Release Notes, …) nutze ich derzeit die Feed-Funktion von Thunderbird, vermutlich werde ich meine jetzigen dynamischen Lesezeichen dorthin übertragen.
Ich sehe da kein Missverständnis. Dass nur dynamische Lesezeichen dynamische Lesezeichen sind, versteht sich von selbst, denn es ergibt ja keinen Sinn, zum Beispiel in Form einer Firefox-Erweiterung zu duplizieren, was bereits vorhanden ist. Sind dynamische Lesezeichen nicht mehr vorhanden, ist es durchaus vorstellbar, dass eine Erweiterung die Idee aufgreift. Die Umsetzung wird zwangsläufig etwas anders aussehen müssen, alleine aufgrund der Tatsache, dass für WebExtensions ein gewisser UX-Rahmen vorgegeben ist, an den sich Erweiterungen halten müssen. Das heißt aber nicht, dass man nicht etwas ähnlich Praktisches umsetzen könnte. De facto gab es von mir sogar mal exakt sowas in der Art als Legacy-Erweiterung vor vielen Jahren. Das war damals für Fußball Manager Fanseiten, aber da hatte ich auch im Stile dynamischer Lesezeichen Feeds ausgegeben (nur Titel der News).
Abgesehen davon, dass Feed-Erweiterungen das leisten können (ich sehe keinen technischen Grund, der dagegen spricht), können Feed-Erweiterungen auch wie dynamische Lesezeichen nur den Titel anzeigen. Das hängt wirklich einzig und alleine von der Absicht der Erweiterung ab.
Es wäre auch möglich, beliebige Feeds auszulesen und die Titel im neuen Tab von Firefox anzuzeigen. Noch eine Idee, was man machen könnte. Vielleicht leistet das ja schon einer der unzähligen Online-Dienste, dann kann man das mit jetzigen Mitteln bereits umsetzen. Ansonsten wäre es auch relativ simpel, ein entsprechendes Script selbst zu schreiben. Wenn du das selbst könntest, wäre es natürlich das Einfachste, weil du am besten das umsetzen kannst, was du willst, ansonsten kommt aber vielleicht jemand anderes auf die Idee.
Ich werde jetzt nicht auf jede Antwort zu jeder von mir genannten Möglichkeit was schreiben. Mir ging es nur darum, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, Nachrichten zu konsumieren, auch in Zukunft. Ein einzelner Weg fällt weg, der nur von einem Bruchteil der Firefox-Nutzer genutzt worden ist. Man muss sich einfach ständig an Dinge anpassen, das ist nur eine andere Sache mehr, die eine Umgewöhnung erfordert. Ich sehe darin keine unüberwindbare Hürde.
Erste Nachbildungen als Erweiterung erscheinen: https://addons.mozilla.org/firefox/addon/livemarks/
Wollte ich auch gerade schreiben. Das bestätigt schneller als gedacht, was ich schrieb: es geht nicht wirklich etwas verloren. 😉
Ich finde das eine sehr schlechte Entscheidung.
Klar, der Code der RSS-Integration in Firefox mag hoffnungslos veraltet sein, aber dann sollte man das halt neu machen. Dass RSS nicht so erfolgreich ist, liegt wohl auch daran, dass sich damit kein Geld verdienen lässt und deshalb keine Big Player Interesse daran haben.
Aber gerade in Zeiten, wo viele Facebook und Twitter als Quasi-Ersatz für RSS nutzen und wo man erkennt, dass deren Relevanz- und Auswahl-Algorithmen zu Filterblasen, Fake News, etc. führen, wäre ein offener Ansatz, der aufgrund seiner Architektur weniger anfällig für Fakenews-Blasen ist doch wichtig.
Und wenn die Big Player schon kein Interesse daran haben, wäre es doch gerade an einer Organisation wie Mozilla, wo es um ein gesundes Web geht, dies zu fördern.
Deshalb finde ich diese Entscheidung von Mozilla sehr traurig. Stattdessen hätte Mozilla lieber die RSS-Integration völlig neu gestalten sollen (wie es besser geht, zeigt ja Thunderbird, aber Firefox erreicht halt viel mehr User). Und dann hätte Mozilla diese Technik auch viel mehr bewerben und propagieren können/sollen.
Deshalb finde ich das sehr schade. Denn auch wenn das wenige nutzen, sollte das nicht dazu führen, es zu entfernen, sondern eher so zu verbessern und zu bewerben, dass es eben mehr Leute nutzen.
Mir wäre eine gute RSS-Integration mit Cloud-Synchonisation viel lieber gewesen als die Pocket-Integration.
Zunächst einmal: du sprichst immer von RSS und ich denke mal, dass wenigstens ein Teil deiner Feeds auch Atom und nicht RSS ist, daher werde ich im Folgenden immer von Feed und nicht von RSS sprechen.
Auch in Feeds lässt sich Werbung integrieren. Vielleicht wird die Werbung von manchem Feed-Reader rausgefiltert, aber genauso filtern Werbeblocker Werbung aus Webseiten raus. Das Verdienen von Geld ist also kaum ein Argument.
Dass Feeds nicht mehr so erfolgreich sind, hängt in erster Linie mit dem schwindenden Interesse der Konsumenten zusammen. Das schwindende Interesse ist belegt durch die schwindenden Nutzungszahlen entsprechender Dienste. Die Zeiten ändern sich eben.
Ich kann deinem Argument nicht folgen. Bei Facebook und Twitter bestimmst alleine du, wem du folgst und damit auch, welche Nachrichten dir angezeigt werden. Da gibt es keinen Unterschied zu Feeds. Daher ist der Zusammenhang zu Fake News aus der Luft gegriffen. Entweder verbreiten die von dir abonnierten Kanäle Fake News oder nicht. Dann ist das Medium, über das du die Inhalte konsumierst, vollkommen egal.
Zur Relevanz und Algorithmen: Ja, die gibt es bei Facebook. Ist grundsätzlich auch keine schlechte Sache, weil diese Plattform den Fokus hat, eine personalierte Erfahrung zu bieten. Das ist überhaupt nicht mit Feeds vergleichbar. Bei Facebook kann aber chronologisch sortiert werden, bei Twitter wird immer chronologisch sortiert.
Wieso sollte Mozilla etwas fördern, was eh schon kaum noch jemand nutzt und dessen Nutzungs-Tendenz immer weiter sinkt? Ich sehe auch den Zusammenhang zu einem "gesunden Web" nicht. Wieso braucht es für ein "gesundes Web" Feeds?
Die Feed-Unterstützung in Thunderbird mag besser sein als die in Firefox, ist aber auch weit davon entfernt, gut zu sein. Das würde ich nicht unbedingt als Parade-Beispiel anführen.
Viel mehr Sinn ergibt ein Online-Dienst als eine Integration in Firefox. Denn dann sind die Feeds von überall aus erreichbar. Das ist nämlich auch ein Riesen-Punkt, wieso die Integration in Firefox wenig taugte. In der heutigen Zeit nutzt fast jeder mehr als ein einziges Gerät. Also muss der Status synchronisiert werden und die Feeds von jedem Gerät, auch vom Smartphone aus abgerufen werden können. Das sind die Anforderungen im Jahr 2018.
Also wenn, dann müsste Mozilla in einen solchen Online-Dienst investieren. Davon gibt es aber schon genug. Wieso das Rad neu erfinden? Was hab ich als Nutzer davon?
Das ergibt überhaupt keinen Sinn als Argument. Die geringe Nutzung ist ein klares Signal geringen Interesses. Und nochmal: das bezieht sich nicht nur auf Firefox, sondern ist eine globale Tendenz. Und wenn man zu den Feed-Nutzern gehört, gibt es bereits zahlreiche Lösungen, die der Firefox-Implementierung klar überlegen sind.
Das eine hat mit dem anderen genau null zu tun, zumal Pocket ein Dienst von Mozilla sein. Welches Interesse Mozilla damit hat, ist also klar und nicht mit der Feed-Situation vergleichbar.
Ich bemerkte es, weil meine Spiegel Online Schlagzeilen nicht mehr in Kurzzeilen angezeigt werden sondern nur noch in ganzen Tweeds. Da ist das Suchen aber sehr viel aufwendiger, wenn man das mehrmals am Tag nutzt. Ich gehöre damit zu den 0,1%, vermisse es aber doch sehr.