Kommentar: Firefox 38.0.6-Update, Downloadportale und deren Seriosität
Diverse Webseiten berichten über ein vermeintliches Update auf Firefox 38.0.6 und führen damit Nutzer in die Irre, welche sich wundern, dass sie kein Update über die Updatefunktion von Firefox erhalten. Dieser Kommentar erklärt, was es damit auf sich hat.
Achtung: Dieser Artikel beschreibt die persönliche Meinung des Verfassers.
Auf einigen Webseiten konnte man in diesen Tagen etwas von einem vermeintlichen Update auf Firefox 38.0.6 lesen, selbstredend inklusive Downloadmöglichkeit. Hintergrund dürfte vermutlich sein, dass die Redakteure entsprechender Webseiten – einmal mehr – eine Version auf dem FTP-Verzeichnis von Mozilla entdeckt haben, bevor sie offiziell zum Download angeboten wird, und natürlich jede dieser Seiten unbedingt möglichst die erste Webseite sein muss, welche die „heiße Ware“ den Nutzern verkauft, bevor sie kalt wird.
Was es mit Firefox 38.0.6 auf sich hat
Tatsächlich hat Mozilla eine Version 38.0.6 von Firefox erstellt. Doch heißt das nicht automatisch, dass eine solche Version auch als Update vorgesehen ist. Genau dieser Fall liegt hier vor. Firefox 38.0.6 behebt ein Problem mit der Standard-Suchmaschine in den sogenannten Funnelcake-Builds. Im entsprechendem Bug-Ticket heißt es wörtlich:
„FYI, we won’t be doing a 38.0.6 releases, we will just publish 38.0.6 for some repacks.”
Liebe Redakteure in der großen, weiten Welt: wenn ihr über ein neues Firefox-Update berichten wollt, welches nicht über die offizielle Mozilla-Webseite zum Download angeboten wird und zu dem auch keine Release Notes bereitstehen, dann ist folgende Seite euer Freund:
https://hg.mozilla.org/releases/mozilla-release/
Konnte man nicht drauf kommen? Gut, aber das Mozilla Wiki hattet ihr alle irgendwann in der Vergangenheit schon mindestens einmal verlinkt:
https://wiki.mozilla.org/Firefox/Planning/2015-06-10
Dort heißt es wörtlich:
„38.0.6 shipped for funnelcake builds only to correct an issue with search providers.”
Auch darauf war nicht zu kommen? Nun gut, einverstanden. Einverstanden unter der Prämisse, dass wenn eine Recherche nicht gelingt und exakt null Informationen zu einer Version vorliegen, die auch nicht offiziell zum Download angeboten wird, es schlicht und ergreifend unseriös ist, diese Version überhaupt zu bewerben.
Das viel grundlegendere Problem
Das Problem ist gar nicht konkret die Tatsache, dass sich nun einige Nutzer wundern, wo ihr Update auf Firefox 38.0.6 bleibt, oder dass sich andere Nutzer vollkommen sinnlos Firefox neu heruntergeladen haben, obwohl die neue Version für diese Nutzer überhaupt nichts verbessert. Das Problem ist ein viel Grundlegenderes. Es ist ein Spiel, welches sich mit jedem Update wiederholt: ein neues Firefox-Update steht an und teilweise bereits mehrere Tage vor der offiziellen Veröffentlichung findet man dann auf diversen Webseiten – es sind immer die Gleichen – die vermeintlich finalen Versionen. Weil wir ja alle wissen, dass all die Millionen Firefox-Nutzer gar nicht schnell genug neue Firefox-Versionen erhalten können. Oh, Moment: Stimmt überhaupt nicht! Die meisten würden vermutlich sogar freiwillig ein paar Tage länger warten. Die Updates kommen schon, wenn sie kommen sollen. Das Tempo gibt Mozilla vor. Meinetwegen auch der Nutzer selbst. Aber nicht ihr, werte Redaktionen.
Häufig genug handelt es sich bei den vorzeitig angebotenen Versionen dann nicht einmal wirklich um die finalen Versionen, weil Mozilla noch einen zweiten oder gar dritten Build erstellt. Die Folge: Die Nutzer erhalten von diesen Webseiten unter Umständen fehlerhafte Firefox-Versionen. Selbst wenn diese Versionen kurz darauf auf eine offiziell freigegebene Version aktualisiert werden, stellt sich die Frage, wer dadurch nun irgendetwas gewonnen hat. Der Betreiber der Webseite, das ist die einzige Antwort auf diese Frage. Besucher und damit Werbeeinnahmen. Der Nutzer hat dadurch definitiv nichts gewonnen, um den Nutzer geht es erst an letzter Stelle.
Software lädt man sich beim Hersteller herunter. Immer.
Was sagt uns das? Software lädt man sich beim Hersteller herunter. Punkt. Downloadportale sind zu vermeiden wie die Pest. Zwei Ausnahmen gibt es natürlich: wenn der Hersteller selbst offiziell auf ein solches Downloadportal verlinkt oder die unter Linux üblichen Paketverwaltungen. Aber ansonsten gilt dies ausnahmslos. Positiver Nebeneffekt: ihr könnt euch sicher sein, dass ihr euch keine unerwünschten Dreingaben vom Downloadportal mitinstalliert. Ob ein Firefox-Update nun einen Tag früher oder später auf der Festplatte liegt, wen interessiert’s? Man sollte meinen, alle sechs Wochen ein neuer Major-Release, dazwischen immer wieder mal ein außerplanmäßiges Update sei bereits ein zügiges Tempo. Für viele offensichtlich nicht schnell genug. Denn diese Versionen werden ja tatsächlich relativ häufig heruntergeladen.
Wie lassen sich solche Missverständnisse in Zukunft vermeiden?
Wie sich solche Missverständnisse in Zukunft vermeiden lassen? Gar nicht. Nicht, solange es gewissen, häufig namhaften IT-Portalen nur um Besucher und damit verbunden Gewinnmaximierung geht und das Interesse, Nutzer seriös zu informieren, in den Hintergrund gestellt wird. Bitte nicht falsch verstehen: Gegen die kommerziellen Interessen solcher Portale ist absolut nichts einzuwenden, das respektiere ich zu einhundert Prozent. Ein gutes Geschäftsmodell gehört zu (fast) jeder größeren Webseite. Der entscheidende Punkt ist, dass dieses Interesse nicht der Seriosität der Webseite im Weg stehen darf. Die Besucher haben eine seriöse Berichterstattung verdient, denn ohne Besucher gibt es auch kein Geschäftsmodell, so einfach. Das ist ein Geben und Nehmen, es darf nicht nur ein Nehmen der Webseite sein, die dem Besucher irgendwas vorlegt, auch wenn es Quatsch ist.
Was kann ich als Nutzer tun?
Ganz einfach: Haltet euch an das was, was ich zu Downloadportalen schrieb, und was konkret neue Firefox-Versionen betrifft: wenn es eine neue Firefox-Version gibt, erfahrt ihr es hier als erstes:
https://www.mozilla.org/en-US/firefox/all/
Und noch ein Hinweis, der die Verteilung von Updates betrifft: Ja, es kann vorkommen, dass Firefox kurz nach der Veröffentlichung eines neuen Major-Releases kein Update findet. Dies kann beispielsweise dann vorkommen, wenn relativ schnell feststeht, dass ein außerplanmäßiges Update aufgrund eines schwerwiegenden Problems folgen wird. Wenn ihr unsicher seid: fragt hier auf dem Blog oder im Firefox-Forum nach!
Achtung: Dieser Artikel beschreibt die persönliche Meinung des Verfassers.
Hatten das Thema auch bei uns im Chip-Forum, weil Chip einen entsprechenden Artikel geschrieben hat.
(Bitte das Chip-Forum und die Chip Hauptseite nicht zusammenwerfen)
Schade finde ich das dieser Artikel auf Chip noch da ist.
Und wenn man etwas sagt …aber lassen wir das
Der Threadersteller hatte noch die Aussage eines gewissen Sören Hentzschel auf Camp-Firefox gelesen.
😉
„Achtung: Dieser Artikel beschreibt die persönliche Meinung des Verfassers.“
Na, das will ich doch schwer hoffen…
„Das Problem ist gar nicht konkret die Tatsache, dass sich nun einige Nutzer wundern, wo ihr Update auf Firefox 38.0.6 bleibt, oder dass sich andere Nutzer vollkommen sinnlos Firefox neu heruntergeladen haben, obwohl die neue Version für diese Nutzer überhaupt nichts verbessert.“
Nutzer Herr Hugo hat sich FF 38.0.6 auch heruntergeladen, aber. „so what“ – die paar MB. Dank deines Rates „von vor länger“ warte ich mit dem Update aber immer, bis er von den Mozillisten kommt. Dieses Mal hat mich gar die Frau Dr.² auf deinen Artikel hingetweetet, obwohl ich die meisten eh lese.
@Chrono Meridian:
Ist das Forum nennenswert besser? Ich hab mir das Forum noch nie genauer angesehen (eben, weil ich erst einmal beides zusammenwerfe und nichts von dem Portal halte, da hat mir bislang imer der Anlass gefehlt, mir das mal anzusehen). 😉
@Herr Hugo:
Das ist ein ganz wichtiger Hinweis. 🙂 Ich lege nämlich immer ganz großen Wert darauf, dass meine Artikel vollkommen wertneutral geschrieben sind, und wenn dem mal nicht so ist, dass ich das ganz unmissverständlich kennzeichne. 😉
Folge mir direkt, dann muss dich nicht die gute Frau Dr.² irgendwohin tweeten. 😛
Ist es, wenn man vor allem bei Stamm-Usern Usern mitliest. Hauptsächlich schreiben wir im Unterforum „Chip-Online“ über die Chip Hauptseite und deren meist zweifelhaften Artikeln und noch mehr. Wir haben dort zwar zwei tolle Admins die alles weiterleiten an Fehlern und Irrsinn auf denen wir in den Artikeln hinweisen, aber leider stößt das bei den Autoren meist auf taube Ohren oder sie lernen nicht daraus. Von einem Betreiber der Chip-FB Seite wurden wir auch schonmal als ahnungslos abgestempelt.
Hauptsache Klicksgenerieren, Inhalt ist nicht so wichtig.
Es ist spät, ich wünsche eine Gute Nacht
Ich folge dir schon längst direkt – aber die Frau Dr.² hat das schönere Bildchen. 😆
Hier werden doch die Release Infos Dates klar und deutlich angesagt:
https://wiki.mozilla.org/Features/Release_Tracking
bevor man über den FTP herfällt und unnützes Zeugs zieht..
Zumindest schaue ich ab und wann mal auf der Seite nach..
Software von der Webseite des Herstellers herunterladen? Das habe ich bei Firefox auf Windows das letzte Mal gemacht, als ich auf die EME-freien Builds umgestiegen bin. Sonst geht alles über automatische Aktualisierungen, wie sich das gehört. Leider haben das immer noch viele Hersteller nicht begriffen (Flash, Java).
Auf Ubuntu läuft sowieso alles über die Paketverwaltung. Einzige Ausnahme sind da bei mir (Entwicklungs-)Werkzeuge, die nicht oder nur mit sehr alten Versionen in der Paketverwaltung sind.
Das kann ich nur unterschreiben. Ich gestehe, früher war ich auch so einer, der sich vom Mozilla FTP die neuste Version noch vor der Verteilung gesaugt hat. Doch mittlerweile warte ich auch, bis die neue Version von Mozilla freigegeben wurde. Unseriöse Download-Portale sind mir auch ein Dorn im Auge. Leider passiert beschriebenes, egal mit welcher Software, viel zu oft. Es gleicht einem Kampf gegen Windmühlen.
Tunnelblick? Das ganze Gemecker hat absolut keinen Bezug für Linux-Benutzer, da sich alle die aktuelle Version aus dem Repository ziehen und eben nichts selber downloaden, weder vom Hersteller oder sonstwo.
@Herr Hugo:
Ich gebe zu, da kann ich nicht mithalten. 😉
@Frank:
Alternativ hier:
https://wiki.mozilla.org/RapidRelease/Calendar
Die Seite find ich übersichtlicher, wenn es um die Termine geht. 😉
@Anonymer Feigling:
Danke für den Hinweis. Ich hatte das umgehend ergänzt, nachdem die Benachrichtigung über deinen Kommentar in meinem E-Mail-Postfach gelandet ist. Das ist natürlich auch eine berechtigte Ausnahme.
@reraiseace:
Leider richtig. Aber da man die Portale vermutlich nicht verändern kann, hoffe ich zumindest, ein paar Nutzer solcher Portale damit zu erreichen. Vielleicht bringt es in ein paar Fällen etwas. 🙂
@Maik K:
Absolut kein Tunnelblick, ich habe schlicht und ergreifend die Linux-Minderheit vergessen. Wobei „alle“ auch absolut nicht stimmt, nicht jeder Linux-Nutzer bezieht Firefox über den Paketmanager, ich kenne selbst mehrere, auf die das nicht zutrifft. Ist auch nicht immer ratsam, es gab auch schon einen Firefox-Bug, der nur Nutzer einer bestimmten Linux-Distribution betroffen hat, die Firefox aus der Paketverwaltung genutzt hatten. Ich glaube, das war Ubuntu, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Ich habe diesen Fall aber vorhin bereits als weitere Ausnahme im Artikel ergänzt. Vermutlich hat sich das zeitlich mit deinem Kommentar überschnitten.
Ich denke nicht. 🙂 Eine News gab es zwar nicht, aber auf der Downloadseite steht auch Firefox 38.0.6 bereit. 😉
Eigentlich reden wir hier ja von zwei wesentlichen Problemen. Das eine sind die Portale an sich, das andere ist die Hostingsituation insbesondere bei OSS-Projekten. WinFuture ist mittlerweile leider auch ein noch größeres Negativbeispiel geworden. Wirkliche News gibt es wesentlich weniger, der Stream ist zusammengewürfelt aus ein paar Nachrichten, Videos (die von YouTube übernommen wurden, u.a. von Mobiwatch und SemperVideo, weiß ich, weil ich beide Channels abonniert habe 😉 ) und leicht abgeänderten Updatehinweisen. Mittlerweile würde ich WF auf eine Stufe mit Heise (wobei die sich sogar gebessert haben, nur die Trollwiese namens Forum geht einem auf den Zeiger momentan), t3n, chip, der Computerbild und der PC Welt sehen. Die Seite wird demnächst wohl fliegen, mittlerweile hab ich genug Alternativen in den Bookmarks.
Bleibt die Frage bei OSS-Projekten vor allem unter Windows. Nicht jedes Projekt hostet sich selbst. Für mich ist die Situation hier schon etwas schwierig. Ich hab letztens erst Fosshub in die Bookmarks aufgenommen, damit ich Greenshot nicht austauschen muss, aber Battle For Wesnoth (ein Spiel, was ich gerne zocke) würde ich momentan nur kriegen, wenn ich Sourceforge als Quelle benutze, da Desura ja Pleite gegangen ist. Da fehlt mir momentan ne Alternative. Ich hoffe wirklich, dass sich mehr OSS-Projekte jetzt von SF abwenden, wird Zeit.
Ich kann mich voll und ganz anschließen. CHIP ist ja hier der Vorreiter, das kann man ruhig laut sagen. Die haben in den letzten Jahren massiv abgebaut und bieten bei jedem Besuch mindestens einen Grund zum Fremdschämen.
GitHub ist ja eigentlich ziemlich perfekt für Open-Source-Projekte.
Sign. Ha da auch einen Account, weil ich da bei verschiedenen Projekten Bugs melde (und da hoffentlich irgendwann auch eigene Projekt irgendwann hosten werde.. *hust* 😀 ). Nützt mir aber nix, wenn bestimmte OSS-Projekte nicht ihre Hintern von Sourceforge wegbekommen. Gab ja sogar einige, die trotz dem Debakel von FileZilla damals wieder komplett auf SF umgestellt haben (z.B. TV-Browser).
Nebenher gesagt zeigt sich CHIP auch wieder von seiner besten Seite. Listet bereits Thunderbird 38.0.1 als Final, obwohl noch gar nicht klar ist, wann der neue Donnervogel wirklich kommt…
http://www.chip.de/downloads/Thunderbird_13009879.html
EDIT:
Ok, kommt doch heute, aber CHIP hat garantiert wieder auf den FTP-Servern gewühlt…
Downloadportale sind klasse, weil sie mir Arbeit beschaffen. Besser sind nur die Leute, die auf alles draufklicken, was sich bewegt.
Mal ernsthaft: Ich hab gerade ein Notebook neu installieren müssen, weil der Kunde durch Updatehinweise bei irgendwelchen bekannten Seiten („IHR BROWSER IST VERALTET!!! KLICK HIER [X]“) sich dermaßen Scareware und ähnliches Zeugs (ReImage Repair, anyone?) eingefangen hat und bei eigenen Reparaturversuchen Systemdateien zerstörte, da half nicht mal mehr die Auffrischung. Wiederherstellungspunkte waren natürlich „bereinigt“ worden. Im Downloadordner lagen vier verschiedene Installationsdateien für Firefox, ohne Signatur von Mozilla. Glückwunsch zur Bundlesoftware.
Solange es solche lernresistenten Leute gibt, wird es bunte Seiten mit unoffiziellen Versionen geben.
„Wiederherstellungspunkte waren natürlich „bereinigt“ worden.“
Ööhm, im dem Fall bin ich auch lernresistent – bei mir ist die Funktion überall deaktiviert. Allerdings sichere ich anders und verschaffe dir auch keine Arbeit, neu installieren kann ich schon alleine.
@Herr Hugo
So hat jeder Spezi seine eigene Strategie, ich empfehle im Zweifel eher mehrere Standbeine. Man weiss nie vorher, was kaputt geht.
Ich habe mittlerweile einige Standbeine – und alles wichtige mind. 2x außerhalb der System-SSDs physisch getrennt.
Schön für dich. Aber Leute wie Du fragen mich ja nicht, weil sie selber fit sind. Die große Masse an #Neuländern muss erst noch lernen, nicht auf jeden Scam hereinzufallen.
Das Problem sind eben die „normalen“ User, zu denen ich mich auch nicht mehr zähle. Wer hier kommentiert, den betrifft das ja selber eher weniger:
– er paßt wie ein Schießhund auf, ob ein Häkchen wegzumachen ist
– falls es ihn doch erwischt, wird er die Sache iwi wieder weg kriegen
Du hast nicht unrecht, aber es wird vor allem dann schwierig, wenn es zentrale Programme mit großem Einfluss betrifft. Einfaches Beispiel: Was macht der Android-Entwickler? Android basiert auf Java, Oracle verteilt Java mit der Ask-Toolbar, die u.a. von Microsoft seit gestern auch offiziell als Malware eingestuft wird. Entwickler können hier aber auf Java nicht verzichten.
Bei Flash kann man das mittlerweile ganz gut, weil HTML 5 immer weiter verbreitet wird. Es gibt diverse Browser mit Pepper Flash, u.a. Chrome, Slimjet und Maxthon, aber hier ist die Auslastung das große Problem, weil die bei Pepper Flash größer ist als bei Firefox, weil ich da den Protected Mode deaktivieren kann. Ganz so einfach isses also nicht.
Ich verstehe den Zusammenhang nicht wirklich, da Java als Programmiersprache auf Android und das Java-Plugin auf Desktop-Systemen vollkommen andere Baustellen sind.
Ein für dieses Problem ausschlaggebendes Kriterium vergisst dieser Beitrag: Die zunehmende Update-Mania. Alle User sind inzwischen leidgeprüft durch einander jagende Bugfixes für alle Programme aus allen Quellen. Auch habe ich das Gefühl, dass die ständig zunehmende Entwicklungsgeschwindigkeit keinen guten Einfluss auf die Qualität der Produkte hat. Das führt dazu, dass alle Anwender ständig ein Update erwarten, ja manchmal sogar sehnsüchtig herbei wünschen. Kommt nun jemand und ruft „HIER, ich hab’s“, dann rennen alle willig, um es zu bekommen. Die Update-Mania fordert auf diese Weise ständig neue Opfer… – Um es einmal klar auszudrücken: Ich habe auf meinem Rechner ca. 230 Programme installiert, von denen ca. 100 regelmäßig aktualisiert werden. Das bedeutet beinahe jeden Tag erlebe ich eine Aktualisierung auf meinem Rechner und eine weitere auf meinem Tablett und noch eine auf meinem Mobiltelefon. Ich bin von Kopf bis Fuss auf Updates eingestellt und ich verbringe einen nicht unerheblichen Teil meiner Arbeits- und Lebenszeit damit, mich mit den Folgen der Updates auseinander zu setzen. Es ermüdet, konditioniert und macht unkritisch, bis ein für irgendein Programm wieder einmal viel zu früh veröffentlichtes Release mich wütend macht, weil es durch seine Fehler meine ganze Aufmerksamkeit fordert und mich zum Beta-Tester degradiert.
Das wurde in dem Beitrag nicht vergessen, ich teile diese Ansicht nicht. 😉 Würde es nicht alle sechs Wochen einen neuen Major-Release von Firefox geben, sondern vielleicht einmal im Jahr, würde das die Qualität kein bisschen verbessern. Im Sinne der Auslieferung von Features sogar verschlechtern. Webstandards könnten sich nicht in diesem Tempo durchsetzen, würde man zu jährlichen Releases zurückkehren und für das Web ist es wichtig, dass sich Webstandards schnell verbreiten, insbesondere da man einen Webstandard noch lange nicht produktiv nutzen kann, wenn ihn erst ein Browser in seiner aktuellsten Version implementiert hat. Jährliche Releases würden die Entwicklung mancher Features bestimmt um zwei oder drei Jahre zurückwerfen. Und auch was die Qualität in Bezug auf die Stabilität betrifft, lässt sich das so nicht sagen. Es gibt keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen einer schnelleren Veröffentlichung und schlechterer Stabilität oder erhöhter Fehleranfälligkeit. Das viel größere Problem ist doch, dass diejenigen, die am Ende Fehler beklagen, fast immer Leute sind, die sich vorher am Testen nicht beteiligt haben. Das wiederum bedeutet, dass selbst wenn der Release-Zyklus sehr, sehr viel langsamer wäre, hätten diese Leute vermutlich die gleichen Probleme, weil deren problematische Konstellationen nicht getestet worden sind. Der Release-Zyklus ist nicht das Problem, sondern die Anzahl der Tester. Und wer nicht mittestetet, hat meiner Meinung nach auch kein Recht sich zu beklagen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Das Problem ist halt einfach, dass gerade Browser so extrem komplex sind und viele Probleme einfach sehr großer individueller Natur, dass es einfach notwendig ist, dass möglichst viele Vorabversionen testen und mögliche Fehler melden. 😉
Also, mir persönlich hat die ganze Angelegenheit ein paar Trolle mitsamt heftigem Shitstorm gebracht. Ob die Trolle jetzt hier gelesen haben oder von einem Wiederverwerter kamen, kann ich nicht beurteilen. Und ich mache Sören Hentzschel auch gar keinen Vorwurf, denn seine Kritik ist berechtigt und durchaus konstruktiv. Aber das Internet ist inzwischen völlig durchsetzt mit destruktiven Kräften, die lieber alles kaputt machen.
Im Jahr 2004, als ich mein Download-Angebot gestartet hatte, wimmelte es im Netz vor unseriösen Anbietern und nach mehreren unberechtigten Rechnungen war es mir ein persönliches Anlegen, meinen Lesern saubere und risikofreie Downloads anzubieten. Damals waren viele OS-Projekte noch weit weniger professionell als heute und die Hersteller-Downloads aus Asien liefen oft nur mit Modem-Geschwindigkeit. Seither hat sich vieles geändert, inklusive der Verwendung von FTP-Servern und release-Verzeichnissen.
Mein persönliches Fazit aus den letzten Tagen: Ich habe meinen Download-Server vom Netz genommen. Warum soll ich für einen Dienst draufzahlen, wenn ich zum Dank als geldgeil und Betreiber einer Virenschleuder beschimpft werde? Mich tagtäglich mit Hackern und Spammern rumschlagen muss? Alle Kritiker von Download-Portalen dürfen sich freuen: Es gibt eines weniger.
Gruß
Michael
Das ist schon richtig, aber leider ein allgemeines Problem, damit muss jeder klarkommen, der etwas im Internet betreibt. 😉 Es kann einem aber immer schlechter gehen, ich würde beispielsweise nicht mit Mozilla tauschen wollen. Die machen so viel Gutes für das Web, liefern mit Firefox einen recht brauchbaren Browser, behaupte ich mal, aber egal, was sie machen, immer wird von irgendwelchen Leuten gemeckert. Klar gibt es manchmal Entscheidungen, die bringen das halt mit sich und da kann man sich schon fragen, ob sich Mozilla nicht viel Ärger ersparen könnte, aber das Schlimme ist, selbst bei Entscheidungen, wo es eigentlich überhaupt nichts Negatives zu sehen gibt, wird gemeckert ohne Ende. Da geht es halt nur ums Trollen. Das ist traurig, aber das ist das Internet. Die Anonymität im Internet unterstützt das leider ziemlich. Ich glaube, die Verwendung realer Namen statt Pseudonyme macht viel aus in Bezug auf die Hemmschmelle, was man schreibt und was nicht. Sicher auch nicht für jeden, aber zumindest tendenziell.
Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen, ich will und werde da nicht versuchen, Einfluss zu nehmen, weder in Richtung Bekräftigung, dass es richtig gewesen sei, noch in die Richtung, die Entscheidung zu überdenken. Das ist etwas, was jeder Projektbetreiber mit sich selbst vereinbaren muss und wenn Stimmen dazu relevant sind, dann die Stimmen der eigenen Nutzer. 😉
Aber ich kann nur nochmal betonen, was ich im Absatz vorher bereits schrieb: so ist das Internet. Und es wird auch nicht besser werden, ich glaube eher, dass die Troll-Kultur in den letzten Jahren schlimmer wurde und noch schlimmer werden wird. Ich wurde auch schon von so vielen Menschen beleidigt, die sich hinter einem Pseudonym verstecken, nur weil sie eine andere Meinung zu etwas hatten als ich und nicht in der Lage waren, einen anderen Standpunkt zu akzeptieren und mit Respekt zu behandeln. Sowas darf man halt nicht ernst nehmen. Diejenigen, die sich so verhalten, haben in der Regel selbst noch überhaupt nichts erreicht. Das sind also eher die Letzten, von denen man sich beeinflussen lassen sollte. 😉
Da kann ich nur zustimmen. Aber immer, wenn etwas kostenlos oder gar gemeinnützig ist, wird am Lautesten geschrien, wenn mal irgendetwas nicht funktioniert bzw. ein wenig geändert wird – ich sage nur Australis.
Auf der anderen Seite kann man sich bezüglich Fehlern zuweilen die Finger wund schreiben und es passiert über Monate oder gar Jahre nichts. Das ist für engagierte Benutzer dann immens frustrierend. Ich hatte anfangs ja große Hoffnungen auf Firefox OS, doch inzwischen bin ich mehr als ernüchtert. Aber das ist eine andere Baustelle…
Gruß
Michael
Was Firefox OS betrifft, Mozilla hat ein neues Betriebssystem quasi von null erschaffen. Da stand der Fokus bisher halt vor allem auf Dingen, die für Android oder iOS selbstverständlich sind, es musste erst mal eine solide Basis geschaffen werden. Insofern ist Firefox OS sicher noch nicht so extrem attraktiv für Umsteiger, sondern wirklich erst einmal primär für Nutzer, die bislang noch überhaupt kein Smartphone hatten. Nachdem die Basis nun da ist, kann man jetzt so langsam daran arbeiten, sich von den anderen zu unterscheiden. Ich bin selbst gespannt, was uns da ab 2016 erwarten wird, wenn die ersten Geräte mit Firefox OS 3.0 auf den Markt kommen werden, da Mozilla derzeit eine Art Umbruch vollzieht, was Firefox OS betrifft, und man einen verstärkten Fokus auf den Nutzer setzen möchte. Was die bisherigen Erfahrungen mit Firefox OS betrifft, da ist sicher auch entscheidend, welche Version man genutzt hat. Denn zwischen Firefox OS 1.x und Firefox OS 2.x merkt man auch deutliche Unterschiede. Also Firefox OS muss halt wachsen. Perfekt ist es sicher noch lange nicht. Aber ich denke, das erledigt die Zeit. Es kann ja fast nur besser werden, je mehr Zeit in dem System steckt. Natürlich vorausgesetzt, dass es Mozilla nicht irgendwie schafft, zu verschlechtern. 😉
Wir schweifen zwar ab, aber das Thema Firefox OS ist mir zu wichtig, um ohne Antwort abzubrechen.
Dank Peak hatte ich bisher Firefox OS von 1.0 bis 2.2. Ja, es geht vorwärts. Richtig stabil läuft auf dem Peak aber kaum ein Build und seit der Browser schneller läuft, geht die Batterie blitzschnell in den Keller. Ist beim Fire E leider nicht viel anders. Auch dort ist 2.0 ein echter Fortschritt, läuft aber nicht wirklich rund. Ich hoffe Mozilla hat noch ausreichend Luft für eine Version 3.0 – und kann dann auch ein paar namhafte Telefonhersteller für das Projekt gewinnen.
Gruß
Michael