Firefox: Keine Wartezeit mehr für Erweiterungs-Updates
Bisher mussten Entwickler von Firefox-Erweiterungen eine Zeit lang warten, ehe ihre Updates für die Nutzer freigeschaltet worden sind. Dies gehört nun weitestgehend der Vergangenheit an: in Zukunft gibt es umgehende Freischaltungen für Firefox-Erweiterungen.
Mit den sogenannten WebExtensions hat Mozilla einen neuen Standard für Browser-Erweiterungen etabliert, welcher ab Firefox 57 verpflichtend für Erweiterungs-Entwickler ist. Da WebExtensions architekturbedingt sehr viel weniger anfällig für Sicherheits- oder Stabilitätsprobleme als die alten Erweiterungs-Architekturen sind, ergibt sich daraus ein weiterer Vorteil, den Mozilla nun aktiviert hat.
Bisher konnte es mehrere Tage und in schlechten Fällen sogar Wochen dauern, bis eine Erweiterung oder ein Update für eine bestehende Erweiterung freigeschaltet worden ist, da jedes Update vorher von einem Menschen manuell überprüft werden musste.
Ab sofort werden WebExtensions automatisch freigeschaltet und stehen damit bereits kurz nach dem Upload der neuen Version für alle Nutzer bereit. Menschliche Überprüfungen gibt es nach wie vor, so dass es theoretisch sein kann, dass eine Erweiterung oder ein Update einer Erweiterung nachträglich deaktiviert wird. Diese Überprüfungen werden anhand von Risiko-Faktoren priorisiert, welche unter anderem aus dem Code der Erweiterung und „anderen Metadaten“ kalkuliert werden, wie es in Mozillas Ankündigung heißt.
Für Nutzer von Firefox, aber auch für Entwickler von Firefox-Erweiterungen ist das eine großartige Neuerung, weil Änderungen an Firefox-Erweiterungen nun sehr viel schneller die Nutzer erreichen. Eine Änderung, welche mit den alten Erweiterungs-Architekturen nicht umsetzbar gewesen wäre. Auf der anderen Seite bedeutet diese Änderung, dass mehr Verantwortung als bisher bei den Erweiterungs-Entwicklern liegt, weil Gründe, die zur Ablehnung einer Version führen, nun unter Umständen erst nachträglich aufgedeckt werden. Entwickler müssen also vorher einen verstärkten Fokus auf die Einhaltung aller Richtlinien legen.
Im momment habe ich im Add-on Reiter die Einträge "Dienste", "Plugin" und "Erweiterung". Wenn nach der Umstellung nur noch WebExtensions erlaubt sind, habe ich dann nur noch einen Eintrag? Wenn nicht könnte es sein, dass Plugins die nicht nach WebExtension umgeschrieben werden als Plugin erstellt werden könnten? Und was bedeutet eigentlich "Dienste"? Ich habe in dieser Kategorie noch nie etwas gelistet gesehen.
Nein, denn Plugins gibt es nach wie vor. Neben dem Adobe Flash Player gibt es noch die sogenannten Gecko Media Plugins: OpenH264 und Google Widevine.
Plugins können nicht als WebExtension umgeschrieben werden, das ist technologisch etwas ganz anderes als die Erweiterungen, die im Reiter "Erweiterungen" erscheinen. Umgekehrt können Erweiterungen, welche nicht als WebExtension umgeschrieben werden, aus dem gleichen Grund kein Plugin sein.
Da finden sich SocialAPI-Erweiterungen. SocialAPI gibt es ab Firefox 57 nicht mehr.