Firefox Quantum: Erste Zahlen belegen Erfolg für Mozilla
Ein Monat ist die Veröffentlichung von Firefox Quantum her, dem bisher umfangreichsten und wohl auch wichtigsten Update in der Geschichte des Mozilla-Browsers. Aktuelle Zahlen zeigen nun, dass Firefox Quantum bisher tatsächlich als Erfolg für Mozilla einzuordnen ist.
Am 14. November hat Mozilla Firefox 57 veröffentlicht, auch als Firefox Quantum bekannt. Dabei hat Mozilla kaum einen Stein auf dem anderen gelassen: 75 Prozent des Firefox-Codes – oder anders ausgedrückt: beinahe sieben Millionen Zeilen Code – wurden für Firefox Quantum geändert. Und die Bedeutung dieser Version für Mozilla ist groß, denn Firefox soll nach Jahren des Negativtrends wieder Marktanteile zurückgewinnen.
Mozilla hat nun Zahlen veröffentlicht, welche zeigen, wie gut Firefox Quantum bisher aufgenommen wurde. Demnach ist Firefox Quantum bereits auf mehr als 170 Millionen Endgeräten weltweit installiert. Nie kam Mozilla mit einem Release schneller auf über 100 Millionen neue Nutzer und eine halbe Milliarde tägliche Nutzungsstunden. Bei neu angelegten Profilen gibt es nach Angaben von Mozilla einen starken Aufwärtstrend und noch immer soll die Anzahl neuer Nutzer täglich im Millionenbereich steigen.
Auch kann Mozilla bisherige Chrome-Nutzer begeistern. So teilt Mozilla mit, dass die Anzahl der Nutzer, die von Chrome auf Firefox umsteigen, um 44 Prozent höher als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr sei.
Von dem positiven Aufschwung rund um Firefox Quantum profitieren auch Mozillas Apps für das Smartphone und Tablet. Die Anzahl der Downloads von Firefox für Android und iOS sei um 24 Prozent gestiegen, die Anzahl der Installationen von Firefox Klar für Android und iOS sogar um 48 Prozent.
Ebenfalls hebt Mozilla das Erweiterungs-Ökosystem hervor. Alleine im letzten Monat sind über 1.000 neue Erweiterungen dazu gekommen, womit mittlerweile insgesamt über 7.500 WebExtensions für Firefox zur Verfügung stehen.
Auch Webentwickler wissen Firefox Quantum zu schätzen. Die Nutzung der Entwickler-Werkzeuge ist um zehn Prozent gestiegen, die Downloads der Developer Edition von Firefox sind um ganze 53 Prozent gestiegen.
Besondere Erwähnung findet außerdem Firefox Screenshots, das seit Firefox 56 integrierte Screenshot-Tool, dessen Nutzung ebenfalls zugenommen hat. Hierüber wurden bereits über 30 Millionen Screenshots erstellt.
Natürlich zeigt sich auch in den sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Reddit und so weiter, dass Firefox Quantum in den vergangenen Wochen ein Thema war. Über Firefox wurde sehr viel mehr gesprochen als zuvor, natürlich gab es dabei auch einen deutlichen Anstieg der negativen Kommentare, weil mit Firefox Quantum vieles anders wurde, einschließlich Design und Kompatibilität von Erweiterungen. Gleichzeitig ist die Anzahl positiver und neutraler Kommentare zu Firefox um einen viel größeren Faktor gestiegen. Dies deckt sich auch mit der Berichterstattung der großen IT-Medien, welche allgemein in einer so positiven Weise über Firefox berichteten wie schon lange nicht mehr.
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Bis zu dem großen Update ist Firefox butterweich auf meinem S7 von Samsung gelaufen. Nun ist die Performance im Keller. Irgendeine Idee?
Sehr gut! 🙂
Ich war mit dem Firefox bisher sehr zufrieden, aber seit Quantum nutze ich hauptsächlich den Torbrowser auf meinem Debian Testing Notebook oder Torbrowser/ESR auf meinem Debian Stable Notebook. Die Geschwindigkeit des Fx war für mich nie ein Thema und den meisten Änderungen von Quantum stehe ich neutral bis positiv gegenüber aber es scheint, dass Mozilla die APIs zu stark beschnitten hat. Für alle wichtigen Erweiterungen habe ich einen Ersatz gefunden, bzw. sie wurden portiert, aber eine wichtige Erweiterung fehlt mir noch um Firefox Quantum als Hauptbrowser benutzen zu können: https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/privacy-settings/
Natürlich könnte ich das in eine user.js Datei speichern oder manuell in about:config hacken, aber dann müsste ich nach jedem Release wieder recherchieren welche privatsphärebezogenen Einstellungen es diesmal abzuschalten gilt und ein schnelles Wechseln zwischen unterschiedlichen Privatsphäreeinstellungen wäre auch nicht mehr möglich. Ich nutze erst mal weiter Torbrowser/ESR und warte ab. Sollte dort auch irgendwann Quantum aufschlagen ohne dass das Addon verfügbar ist werde ich mich wohl doch nach Alternativen umsehen müssen, obwohl ich leider nichts gleichwertiges zu Firefox <57 sehe. 🙁
@Michael:
Am besten ein Thema im Firefox-Forum eröffnen:
https://www.camp-firefox.de/forum/
Hier in den Kommentaren lesen nur wenige mit, die Ideen zur Problemlösung haben. Noch mehr trifft das in diesem Fall zu, weil das Problem nicht viel mit dem Artikel zu tun hat. 😉
@Martin:
Ich habe mir die Erweiterung angesehen und halte nichts davon. Wenn ich sowas sehe, bin ich echt froh, dass WebExtensions nicht beliebig Einstellungen verändern können. Dort werden dir Einstellungen zum Ändern auf den Präsentierteller gelegt, welche nicht nur die Privatsphäre betreffen, sondern vor allem auch teilweise deine Sicherheit verschlechtern oder dafür sorgen, dass manche Webseite nicht mehr funktioniert.
Meine Meinung: kein Verlust.
Firefox 59 ist neue ESR-Basis. Deine Aussage bezüglich Alternativen ergibt wirklich null Sinn, da andere relevante Browser sowas erst recht nicht haben. Projekte wie P… M… oder W….f… ziehst du hoffentlich nicht in Erwägung, damit tust du dir keinen Gefallen.
Mal ganz davon abgesehen, dass du sagst, dass es dir um Privatsphäre-Funktionen gibt und da hast du keine Alternative zu Firefox und zwar in einer aktuellen Version.
Man muss ja nicht blind alles aktivieren. Aber über diese Erweiterung hatte man schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen wie z.B. Safebrowsing (Was afaik Seitenaufrufe an Google leakt, zumindest war es mal so. Vielleicht wird mittlerweile die Liste lokal vorgehalten, aber statt da im Code zu wühlen und nachzuschauen schalte ich das lieber einfach ab und bin auf der sicheren Seite.) die man sonst mühsam über about:config editieren müsste. Welche Einstellungen verschlechtern denn die Sicherheit konkret? Du musst nicht alle auflisten, ein Beispiel genügt.
Ich habe ja gesagt, dass ich nichts Gleichwertiges zu Fx < 57 sehe. Aber ich habe auch noch nicht groß gesucht, da ich seit Firefox nutze seitdem er noch Phoenix/Firebird hieß. Ich muss mich mal umschauen was es sonst noch gibt. Irgendwelche Forks die tote Pferde reiten kommen aber sicher nicht in Frage. Vielleicht finde ich ja auch eine Erweiterung die mir erlaubt zur Laufzeit mit ein, zwei Klicks zwischen verschiedenen user.js zu wechseln. Das wäre ein akzeptabler Workaround.
Genau das fördert diese Erweiterung aber. Da werden Einstellungen als Privatsphäre-Einstellungen verkauft, ohne ausreichend darauf hinzuweisen, was man da eigentlich tut. Versteckte Info-Texte sind da nicht ausreichend.
SafeBrowsing ist ein schönes Beispiel für eine Einstellung, über welche man die Sicherheit von Firefox grundlegend verschlechtern kann. Mir fällt kein Grund ein, wieso das vernünftig sein könnte.
Firefox hat außerdem schon immer gegen eine lokale Liste verglichen und noch nie jede URL an Google gesendet. Auch ist das Safe Browsing-Cookie vollkommen isoliert, da Mozilla ein eigenes Cookie-Jar nur für SafeBrowsing implementiert hat, um Tracking darüber technisch unmöglich zu machen.
Ein Beispiel hast du mit SafeBrowsing ja schon selbst genannt. Aber es geht nicht nur um Sicherheit. Mir fällt genauso kein vernünftiger Grund ein, Telemetrie zu deaktivieren, denn wer Telemetrie deaktiviert, sorgt letzten Endes nur dafür, nicht mehr von Mozilla berücksichtigt zu werden, wenn Entscheidungen getroffen werden. Mozilla trifft sehr gerne Entscheidungen, die sie mit Daten begründen können. Darüber hinaus halte ich es für komplett sinnlos, Webstandards zu deaktivieren, darunter fallen mehrere dieser Optionen. Nimm Geolocation oder WebRTC. Beides kann nicht ohne explizite Nutzer-Erlaubnis genutzt werden. Ein komplettes Deaktivieren ist daher sinnfrei, weil es kein Privatsphäre-Problem geben kann, wenn man es nicht nutzt. Ein Deaktivieren des Local Storage sorgt für nicht so wenige kaputte oder nicht mehr voll nutzbare Webseiten.
So viel gibt es da nicht zu schauen: es gibt Firefox, Chromium/Chrome, auf Windows Internet Explorer und Edge, auf Apple Safari. Was sonst noch existiert, sind Forks / Derivate, ob nun von Firefox oder Chromium. Und Firefox, Chrome, Opera, Edge – was Erweiterungen betrifft, setzen alle auf WebExtensions. Das ist die Zukunft, einige der Erweiterungs-Schnittstellen werden sogar vom W3C standardisiert werden.
Du kannst im Firefox-Forum nachfragen, wie du ein Userscript erstellst, welches about:config-Einstellungen verändert.
Das freut mich sehr für Mozilla und das Firefox-Team! Danke für den tollen Bericht 😉
Die Version 57 ist aus meiner Sicht einfach nur geil, ich bin absolut hochzufrieden. Wenn es gelingt Firefox allgemein wieder mehr voranzubringen und die Nutzerbasis zu vergrößern, wäre das ein Hammer-Erfolg!
Ich gönne das Mozilla von ganzen Herzen. Sie kämpfen für ein offenes Web und haben dabei meine vollste Unterstützung!
Hallo, na kein Wunder, dass die neue Version endlich mal einen Fortschritt in die richtige Richtung darstellt.
Chromeentwickler sind wohl eher in die "Wrong Turn" Richtung unterwegs.
Ich benutze generell eine BETA Version von FF, da ich gerne Vorabversionen teste.
Z.Z. 58.0b11, bin mehr als zufrieden, denn alle Bedenken wurden ueber Bord geworfen bezueglich Addons.
Benutze gerade 6 Addons, alles laeuft wie es soll in Richtung Startup, Ladegeschwindigkeit der Webseiten und HTML5 Wiedergabe.
Habe OpenH254 Plugin deaktiviert, alles in Ordnung.
Weiter so, geht alles den guten Weg diesesmal, Thumbs Up Mozillateam.
Greets, InGSoC
Ich bin auch begeistert von Firefox Quantum. Endlich ist der Firefox wieder auf der Höhe der Zeit und die Performanz super.
Hallo!
Ich finde den FF 57 super. Er läuft bei mir sehr flüssig unter Windows 10. Den beliebten und auch von mir genutzten Video Downloadhelper gibt es inzwischen auch als WebExtension (Version: 7.1.1).
Leider funktioniert das Feature "Bildschirmfotos aufnehmen" im Zusammenhang mit dem Hochladen in die Cloud nicht, wenn die Drittanbieter-Cookies generell nicht zugelassen werden. Außerdem würde ich eine weitere Änderung bezüglich des Datenschutzes präferieren: Ich habe zwar eingestellt, dass die gesamte Chronik gelöscht wird, sobald der FF geschlossen ist. Trotzdem bleiben von einer Vielzahl an Webseiten weiterhin Daten auf der Festplatte gespeichert. Das sollte m. E. so nicht sein.
Alles in allem wünsche ich mir, dass der Firefox den Multis der Branche mit ihren Browsern weiterhin die Stirn bieten kann. An mir soll's nicht liegen. ^^
LG
Die Medien haben Firefox Quantum angekurbelt, gut so, weil der Browser Beachtung verdient. Ich habe mich dank der Beta früher als andere Nutzer damit beschäftigt, und in weniger als 1/2 Stunde war ich halbwegs dran gewöhnt – inzwischen komplett. Add-ons funktionieren nicht mehr, aber das sind nur einige wenige von mir und manche waren tatsächlich unnötig, sodass ich nichts vermisse. Beispielsweise New Tab Homepage ist eher obsolet, weil die Neuer-Tab-Seite eine Suchmaschine ebenfalls abdeckt und kein Inhalt rendern muss, insofern verbessert der Wegfall dieses Add-ons gleich doppelt die Performance.
Frage an Sören: Hast du einen Meinungsbeitrag zu "Mozilla schiebt Nutzern Add-on unter" bewusst ausgelassen? Wie die Sache zu bewerten ist, hätte ich hier gerne sachkundig gelesen. Oder gabs hierzu schon was dazu und ich habe es nur übersehen?
Ich gehe mal davon aus, dass es um diese Mr. Robot-Geschichte geht. Ich sehe keinen Grund, wieso ich darüber hätte schreiben sollen, immerhin betrifft es die Zielgruppe meines Blogs nicht. Es hat ausschließlich Nutzer der US-Version betroffen, ich schreibe für deutschsprachige Nutzer.
Wenn du eine sachkundige Meinung von mir dazu hören möchtest:
Von "unterschieben" zu sprechen ist zunächst einmal falsch. Es sollte mittlerweile seit Jahren bekannt sein, dass Firefox unterschiedliche Distributionskanäle für Änderungen besitzt, Änderungen erfolgen nicht nur über Updates der Programmversion. Stichworte: Snippets auf about:home, System-Erweiterungen, Hotfix-Erweiterungen, SHIELD-Erweiterungen, Telemetrie-Experimente (und bestimmt habe ich noch was vergessen). Die Begriffe müssen einem nicht alle etwas sagen. Es geht darum, dass die Annahme falsch ist, dass Firefox fix das sei, was man installiert. Und da bildet das keine Ausnahme.
Wichtig ist auch zu verstehen, dass keinerlei Daten gesammelt oder an jemanden geschickt worden wären, nicht einmal im aktivierten Zustand – und es war standardmäßig nicht einmal aktiviert. Es ist also überhaupt nichts Bedenkliches passiert. Man kann also nicht behaupten (was einige versucht haben), Mozilla würde hier seine eigenen Privatsphäre-Prinzipien verletzen. Leute, die das behauptet haben, hatten kein anderes Interesse, als mal wieder Stimmung gegen Mozilla zu machen, was ja auch seit Jahren eine Mode ist. Es ist sogar so, dass es eine thematische Verbindung zwischen Mr. Robot und Mozilla gibt und man deswegen eine Partnerschaft pflegt, für die kein Geld oder dergleichen fließt, diese Partnerschaft existiert aus ideellen Gründen.
Es gibt nur eine einzige Sache, die man Mozilla vorwerfen kann. Und das ist, dass das Erscheinen dieser Erweiterung verwirrend war und Transparenz vermissen ließ. Und das sieht Mozilla selbst so. Deswegen hat Mozilla auf das Feedback sehr schnell reagiert, die Aktion umgehend gestoppt und sich öffentlich dafür entschuldigt und darüber hinaus angekündigt, den ganzen Prozess zu überprüfen und im neuen Jahr sogar öffentlich zu machen, was die Ergebnisse hiervon sind.
Was bleibt also wirklich zu sagen? Am Ende doch nur das: Mozilla hat sich bei einer Marketing-Aktion verkalkuliert (das passiert in der heutigen Zeit leider schnell, weil viele Menschen Dinge unbedingt schlecht sehen WOLLEN, ohne sich mal schlau zu machen, was die Tatsachen sind), Mozilla hat den Fehler eingestanden, die Aktion sehr schnell beendet, sich öffentlich entschuldigt und wird auf die fehlende Transparenz in dieser Aktion (fehlende Transparenz war nie etwas, wofür Mozilla steht!) transparent reagieren, indem sie das Thema nicht einfach zu den Akten legen, sondern eben den ganzen Prozess untersuchen und Ergebnisse öffentlich machen.
Fehler zu machen muss man auch Mozilla erlauben, schließlich arbeiten auch da nur Menschen und man muss einfach zugeben, dass in der heutigen Social Media geprägten Zeit viele Dinge unkalkulierbar geworden sind. Mozilla ist auch nicht perfekt, das hat Mozilla auch nie behauptet. Entscheidend ist immer, wie man mit Fehlern umgeht und hier finde ich Mozillas Verhalten vorbildlich. Es hätte immer noch die Möglichkeit gegeben, die Sache genauso still zu beenden wie sie kam, oder es sogar überhaupt nicht zu stoppen, weil de facto nichts Verwerfliches passiert war, sondern es nur überraschend war. Aber siehe letzter Absatz, wie Mozilla damit umgegangen ist.
Dass man daraus dann so eine große Sache machen muss, ist für mich nicht verständlich (und schon gar keinen Hetz-Artikel wert).