Firefox Nightly: Lesemodus kann getestet werden
Die Desktopversion von Firefox erhält einen Lesemodus inklusive synchronisierbarer Leseliste zum späteren Lesen. Eine erste Implementierung der lesefreundlichen Ansicht ist nun in der Nightly-Version von Firefox gelandet.
Firefox Mobile für Android besitzt bereits seit Version 16 einen sogenannten Lesemodus. In diesem werden Artikel auf Webseiten besonders lesefreundlich aufbereitet. Das Hinzufügen von Artikeln zu einer Leseliste erlaubt das Lesen von Artikeln zu einem späteren Zeitpunkt – auch ohne Internetverbindung. Dieses Feature sollte später Einzug in die Modern UI-Oberfläche von Firefox für Windows 8 erhalten, doch wurde diese Oberfläche bekanntlich nie veröffentlicht. Nun arbeitet man aber endlich an einer Integration in die Desktop-Version von Firefox.
Nutzer der Nightly-Version von Firefox können über about:config den Schalter reader.parse-on-load.enabled per Doppelklick auf true schalten, anschließend signalisiert ein Klick ein Buch-Symbol in der Adressleiste die Verfügbarkeit einer Leseansicht.
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Die Integration stellt einen allerersten Schritt dar. So gibt es noch keinerlei Einstellungen wie einen Wechsel des Farbschemas oder der Schriftgröße, wie von der Android-Version bekannt. Auch ist die Leseliste noch kein Bestandteil von Firefox. Die Leseliste soll außerdem als Teil von Firefox Sync über verschiedene Geräte und Plattformen synchronisiert werden können, einschließlich des kommenden Firefox für iOS. Einen Vorgeschmack auf das finale Produkt geben aktuelle Mockups.
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Hallo Soeren,
was genau macht den der Firefox, wenn er Artikel leserfreundlich aufbereitet? Ich meine, Webseiten unterscheiden sich doch strukturell bezüglich Markup und CSS mitunter erheblich.
Viele Grüße
Florian
Webseiten unterscheiden sich hinsichtlich Markup und CSS teilweise erheblich voneinander, aber es lässt sich maschinell in der Regel eigentlich ziemlich gut erkennen, was ein Artikel-Inhalt ist. Und lesefreundlich bedeutet im Endeffekt, den Text in einer festgelegten Schriftart, Farbe, Hintergrund, Größe anzuzeigen und alles nicht Relevante komplett auszublenden. Dass das prima funktioniert, sieht man unter anderem in Firefox für Android oder auch in Safari, die sowas bereits anbieten. Wenn du dich für das wie interessierst, die Bibliothek, welche für das Parsing verantwortlich ist, stellt Mozilla als Open Source zur Verfügung:
https://github.com/mozilla/readability
Ah, ok, verstehe. Danke für den aufschlussreichen Link, der zeigt, dass die Idee im Grunde ganz einfach ist. Die parsen den DOM Tree mit RegEx nochmals durch und nutzen intuitive Heuristiken bezüglich der Knoten, welche als gute Kandidaten für Inhalt gelten. Einfach, aber genial, und klappt wohl in der Regel auch bei ordentlichen, bzw. normalen Seiten, hier stimme ich dir zu.
Off Topic hätte ich noch eine kleine Anmerkung, da ich grade an einem System mit deaktivierten Cookies sitze. Du moderierst ja die Kommentarfunktion und schaltest Beiträge erst nach Kontrolle frei. Sind nun die Cookies deaktiviert, so verschwindet der noch nicht veröffentlichte Beitrag natürlich und wird beim Autor nicht als noch zu moderierend angezeigt (kann ja auch nicht gehen). Aus Usabilitygründen schlage ich daher vor, eine kleine Warnmeldung anzuzeigen, falls Cookies nicht aktiv sind, damit man nicht auf die Idee kommt, dass die Kommentarfunktion kaputt ist.
Schreib ich mir für den Relaunch des Blogs auf den Zettel, Danke für den Vorschlag.
Um Ähnliches in den bisherigen Firefox-Versionen zu erhalten oder sich schon mal einen Eindruck von der Wirkung zu verschaffen, kann man sich eines der beiden AddOns "Evernote Clearly" oder "readability" installieren. Clearly nutze ich schon lange gerne für unübersichtliche Zeitungsseiten oder zu überladene Blogs (trotz des Namens wird Evernote dafür nicht benötigt, würde aber wenn vorhanden seine read-it-later Funktionalität dazugeben). Mit der hier vorgestellten Neuerung würden die Beiden dann obsolet, wieder mal aufgeräumt im AddOn-Manager :).
Der Lesemodus funktioniert bei mir mit der Firefox Nightly 64-bit unter Windows auch mit aktivierter Multiprozessarchitektur (Eletrolysis/e10s) und Input Method Editor (IME).
Das würde mich ehrlich gesagt wundern, zum einen weil ich es nicht bestätigen kann, dass das mit e10s funktioniert, zum anderen weil es laut dem Entwickler des Patches nicht e10s-kompatibel ist und zu guter Letzt, weil e10s derzeit automatisch deaktiviert wird, wenn IME aktiviert ist. Darum würde ich eher vermuten, dass e10s eben nicht aktiviert ist. Sind die Tabs denn alle unterstrichen? Wenn nicht, ist auch e10s nicht aktiviert.
Okay, was IME betrifft, habe ich es eben im Quellcode überprüft: e10s wird nur automatisch bei aktiviertem IME deaktiviert, was die automatische e10s-Aktivierung betrifft, nicht wenn man e10s von Hand aktiviert. Aber ich habe das mit dem Lesemodus auch auf Windows eben noch einmal getestet, das funktioniert hier nicht, wenn e10s aktiviert ist.
Okay, letzter Nachtrag: Ich nehme alles zurück. Ich hatte mein Windows-System schon so lange nicht mehr benutzt, dass ich ganz vergessen hatte, dass dort ein Add-on installiert ist, welches Schuld daran ist, dass das Lesemodus-Symbol nicht angezeigt wird. Das hatte ich auf dem Mac auch, dort hab ich es dann deaktiviert. Also ja, scheint mit e10s zu funktionieren. Möglicherweise hat sich der Kommentar des Entwicklers dann auf eine frühere Version des Patches bezogen. Umso besser, wenn es mit e10s klappt. Ich werde den Artikel korrigieren, danke. 🙂
Es ist korrekt, dass E10S bei aktiviertem IME deaktiviert wird. Es lässt sich auch nicht über die Checkbox ‚E10S (multi-process)‘ unter ‚about:preferences#general‘ aktivieren, da diese deaktiviert ist:
Enable E10S (multi-process) (disabled: The keyboard being used has activated IME)
Um E10S zu aktivieren, wenn IME aktiviert ist, muss die Konfiguration geändert werden:
browser.tabs.remote.autostart=true
browser.tabs.remote.autostart.1=false
Danach ist E10S und die Checkbox ‚Enable E10S (multi-process)‘ unter ‚about:preferences#general‘ wieder aktiviert.
Der Anzeigemodus ist genial, ich nutze da derzeit ein Bookmarklet.
Was ich nicht so ganz verstehe: Wozu genau dient die Leseliste? Ist das nicht die gleiche Funktion wie Bookmarks/Lesezeichen? Vor allem wenn man Seiten (kurzfristig) mit einem Stern versieht, dann stellt das doch dasselbe, oder? Die wandern bei mir automatisch in einen intelligenten Ordner in der Lesezeichenleiste (ein Lesezeichen mit der Adresse
place:folder=UNFILED_BOOKMARKS
). Außerdem kann ich Lesezeichen sehr gut verwalten, in Ordner sortieren, taggen, etc. Im Moment sieht die Leseliste für mich nach einer Doppelung einer schon vorhandenen Funktion aus.Zum einen erlaubt dies eine bessere Ordnung, denn natürlich könnte man jede Seite auf dieser Liste als Lesezeichen sehen, aber umgekehrt ist nicht jedes Lesezeichen ein Artikel, den man später lesen möchte, sondern vielleicht auch einfach nur eine Seite mit ein paar Informationen oder weiteren Links. Lesezeichen sind – zumindest für mich – etwas Dauerhaftes, während Artikel auf der Leseliste später gelesen werden sollen und dann von der Liste auch wieder verschwinden. Natürlich ist dieser Aspekt individuell und Firefox kann von anderen Menschen anders genutzt werden. Funktional besteht in jedem Fall der Unterschied, dass Artikel in der Leseliste auch gelesen werden können, wenn keine Internetverbindung besteht, die Artikel stehen offline zur Verfügung.
Die Funktion ist genial; Keine lästige Blickverschmutzung für nicht relevante Bilder/Texte. Leider werden die Kommentare bei diesem Blogeintrag nicht angezeigt. Obwohl Kommentare ja auch zum eigentlichen Content gehören und weiterführende Informationen enthalten.
Der Reader Modus scheint es in die letzte Beta geschafft zu haben, ausprobiert und bin begeistert….das ist der beste Adblocker überhaupt, nur purer Text anstatt einer hässlichen überladenen ausufernden mich mit Werbung zuspammenden Zeitungspage, beste Erfindung seit Gutenberg! Readibilty: 100%
Zu empfehlen: Alle Tageszeitungen, besonders die deutschen und englischen. 🙂