Firefox für Windows wird ab sofort per Netz-Installer bereitgestellt
Wer Firefox über die offizielle Webseite von Mozilla herunterlädt, lädt standardmäßig ab sofort einen Netz-Installer herunter. Dieses nur knapp unter 300 KB kleine Installationspaket übernimmt bei Ausführung Download, Installation und Programmstart von Firefox in einem Schritt.
Bereits seit Oktober des vergangenen Jahres testet Mozilla die sogenannten Stub Installer. Nun werden die neuen Installationspakete an alle Windows-Nutzer ausgeliefert, welche Firefox über den Download-Button auf der Mozilla-Webseite herunterladen wollen. Vollständige Installationspakete können weiterhin heruntergeladen werden, dazu bedarf es eines Klicks auf Systeme und Sprachen.
Die neuen Installationspakete beinhalten selbst keinen Firefox mehr. Stattdessen wird bei Ausführung die aktuelle Firefox-Version erst aus dem Internet heruntergeladen und anschließend direkt installiert und gestartet. Für den Endanwender verspricht dies einen einfacheren Installationsprozess, welcher weniger Interaktionsschritte erfordert.
Denkt man weiter, dürfte dies vor allem in einer Reduzierung des sogenannten Funnel Factors resultieren. Nicht jeder Firefox-Download führt überhaupt zu einer Firefox-Installation und eine Firefox-Installation ist noch nicht gleichbedeutend damit, dass Firefox anschließend auch gestartet wird. So sagt beispielsweise eine Zahl aus dem Jahr 2007, dass damals lediglich 57% der Firefox-Downloads zu Installationen geführt haben. Auch wenn diese Zahl heute sehr wahrscheinlich höher liegt, existiert die Grundproblematik auch heute noch. Das vollständige Installationspaket von Firefox 22 ist 21 MB groß. Die sind nicht für jeden Anwender in drei Sekunden heruntergeladen. Bis der Download abgeschlossen ist, kann der Benutzer bereits die Lust auf die Installation verloren haben oder der Download bricht ab. Dann hat der Benutzer eventuell keine Motivation mehr, es erneut zu versuchen. Ist Firefox dann heruntergeladen, muss der Benutzer Firefox immer noch installieren wollen. Und hinterher muss der Benutzer noch einmal bestätigen, dass er Firefox öffnen möchte. Das Risiko wird mit dem nur knapp 300 KB kleinen Netz-Installer stark minimiert. Dieser ist schnell heruntergeladen und nach Ausführung des Installers sind der Download von Firefox, dessen Installation und der Start ein einziger Schritt, welcher keine weitere Interaktion des Nutzers erfordert. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Benutzer hier aussteigt, ist wesentlich geringer.
Ein weiterer Vorteil: Erscheint eine neue Firefox-Version, dann kann der Benutzer denselben Installer wieder verwenden und muss keinen neuen aus dem Internet herunterladen. Der Netz-Installer lädt automatisch die aktuellste Version herunter.
Das find ich mal sehr gut.
Ich hoffe nur das mit dem Web-Installer nicht so Probleme auftauchen wie z.B. bei dem des Adobe Flash, der ist beim Ausführen nämlich gerne mal ins Nirvana verschwunden…
Also ich hatte mit dem Installer von Adobe Flash noch nie Probleme. 😉
Was sind denn das für Dödels? Ich habe schon 2007 mit fast „0“ Ahnung geschafft, den FF runterzuladen und zu installieren. Ich denke, die heutigen jungen Leute sind so internetfähig – schleppen doch ständig so´n Smartphone mit sich rum. Und DIE brauchen Anschubhilfe, um einen Browser runterzuladen?
Was machen die denn, wenn sie Win8 installieren müssen und wollen es verändern? Da wirds wohl beim Wollen bleiben…
Wie kommst du bitte auf die heutigen jungen Leute? Das Internet wird doch nicht nur von 15-25-jährigen Menschen genutzt. oO Ansonsten wurde der Funnel Factor glaub ich ganz anschaulich im Artikel dargestellt. Wenn nur 57% aller Downloads zu Installationen führen, ist das wenig. Ich weiß nicht, wo diese Zahl heute liegt, sicher höher. Aber ein Hersteller von Software hat ein logisches Interesse daran, dass mehr Downloads zu erfolgreichen Installationen und vor allem regelmäßiger Nutzung des Produktes führen.
Wieso ein Download über 21 MB abgebrochen werden wird, wenn ein Net-Installer eine ähnliche Menge aus dem Netz zieht dieses aber nicht geschehen sollte erschließt sich mir nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 20 MB-Download abbricht – aus welchen Gründen auch immer – ist höher als bei 300 KB. Wenn der Download nun bei 17 MB nach zwei Minuten abbricht, hat dieser Nutzer unter Umständen gar nicht mehr die Motivation, den Download von vorne zu beginnen, das Interesse daran verloren, sonst etwas. Den auf der Festplatte vorhandenen Installer führt er eventuell eher aus. Das ist sicherlich auch eine teilweise psychologische Geschichte. Der wesentliche Aspekt ist aber die Gesamtheit des Ablaufes. Nicht mehr Download, Warten, Installation und damit neue Interaktion, Warten, Starten und damit wieder eine neue Interaktion, sondern: Installer herunterladen, welcher sofort auf der Festplatte ist, Ausführen. Auf diesem Weg kann kaum ein Nutzer verloren gehen. Dann kommt der eigentliche Download, die Installation und der Programmstart ohne jede weitere notwendige Nutzerinteraktion. Ohne jetzt in diesem Moment konkrete Zahlen zu haben, ich habe davon tatsächlich schon gelesen, dass solche Netz-Installer die Rate der erfolgreichen Installationen erhöht haben. Leider weiß ich nicht mehr, wann ich das über welches Produkt gelesen habe.
ein ganz anderes Problem als die Insatllation von irgendetwas (sei es nun der FF oder sonstwas) – der hat lahmes Internet. Ich habe DSL 16000, netto knapp DSL 14000. DER hat aber nur DSL 1160.
Da dauert jeder Download 12x solange wie bei mir – das das nervt, kann ich nachvollziehen. Vielleicht bin ich auch nicht der ichtige, das zu beurteilen, weil ich nicht der typische User bin.
Um dem IE zu entkommen, würde ich auch 10 Minuten warten, bis die 21 MB unten sind. Das müßte ich aber nur 1x, da ich mir Setups lokal abspeichere. Und die Updates sind ja meist „etwas“ kleiner.
Ich kann die Mozillas auch verstehen, die denken an „normale“ User und nicht nur an solche, die hier kommentieren. Von denen ist doch jeder iwi „infiziert“ vom „Computer an sich“. Du studierst das ja sogar.
Was zum Blog: deine Editierfunktion funktioniert in Chrome prima, da kann man nicht meckern. 😛
Kommentar ist nur für das Bildchen, hatte mich vorher vertippt, weil ich Chrome neu installiert habe und die Daten neu eingeben muß für Kommentare.
Gibts den neuen Installer auch für die Betaversionen? Wenn ja wo?
Alternativ könnte man überlegen, ob man eine Option anbietet Beta- oder Nightly-Versionen mit dem Installer zu installieren.
Gibt es. Wird über die Webseite derzeit allerdings nur für die en-US-Version angeboten. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass die deutsche Version der Seite noch eine ältere Version der Seite ist. Über den FTP-Server findet man in jedem Fall auch für die Beta-Vesion deutschsprachige Netz-Installer.
http://www.mozilla.org/en-US/firefox/channel/
Für die finalen Versionen wird über die Webseite ja eh beides angeboten, bei den Nightly-Versionen ebenso, auch bei der en-US-Betaseite. Wird dann bei den deutschsprachigen Beta-Versionen sicherlich auch so sein, sobald das umgestellt wird.
@SkyPirate: Ich glaube das ist Absicht, dass sich die Adobe-Webinstaller nach Ausführung selber löschen.
Dass der Stub die Versionsnummer mit im Dateinamen trägt, hat doch nur kosmetische Gründe, oder? Wenn ich den stub während unattended installation aufrufe, bekomme ich dann doch die jeweils aktuelle Version?
Finde ich persönlich sehr gut diesen Stub Installer. Ist es auch möglich die URL von der Firefox lädt auf einen internen Server zu ändern? Wäre ideal für Enterprise.
Nur 57% der Downloads führen zur Installation? Kann sein, aber sicher nicht, weil sich die Leute es in der Zeit anders überlegt haben.
Viele die ich kenne und ich persönlich auch, haben von allen Programmen immer den aktuellen Installer als Backup vorliegen. Das heißt, wenn eine neue Version erscheint, wird sie per Update Funktion im FF geupdatet. Gleichzeitig gehe ich auf die offizielle Seite und lade mir den aktuellen Installer… aber führe die Installation dann natürlich nicht erneut aus.
So kann es durchaus vorkommen, dass ich mal 10-20 Versionen herunterlade, bis ich sie mal wieder installieren muss.
Nicht zu vergessen wie viele Portale es gibt, die den Installer ebenfalls anbieten und zwar über die eigenen Server. Diese laden den Installer auch herunter, installieren damit aber bei weitem nichts.
Nicht zu vergessen wie oft Downloads auch in heutiger Zeit noch schief laufen können. Dass ein Installer nach dem Download, aus welchen Gründen auch immer, nicht funktioniert, tritt auch heut‘ zu Tage noch oft genug auf. Und auch beim FF Installer hatte ich das. Kann mich an einen Tag erinnern, als ich den Rechner eines Bekannten fertig gemacht hatte, waren mehr als 25 Downloads notwendig, bis er sich starten lies. Zwar ist das ne extreme Ausnahme und ich vermute Probleme oder Arbeiten an den Servern in diesem Moment (denn von anderen Quellen ginge es, ich vertraue hier aber keinerlei Drittquellen)…. aber es kommt vor und fließt in so eine Statistik zu 100% mit ein.
Es gibt viele mögliche Gründe. Gründe, die du genannt hast, aber ein Abbruch durch den Benutzer, weil der ganze Vorgang zu lange dauert, st definitiv auch ein Grund, der vorkommt, das habe ich selbst schon gemacht. 😉