Mozilla veröffentlicht Firefox 90
Mozilla hat vergangene Woche Firefox 90 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux
Windows: Firefox im Hintergrund aktualisieren
Ab Firefox 90 ist es für Nutzer von Windows möglich, Firefox im Hintergrund aktualisieren zu lassen. Firefox prüft dann bei aktivierter Option alle sieben Stunden, ob es eine neue Version gibt, und installiert diese gegebenfalls, ohne dabei den Nutzer zu stören. Dies kommt inbesondere den Nutzern zu Gute, denen Updates direkt beim Programmstart lästig sind.
Dieses Feature wird schrittweise ausgerollt. Wer es bereits vorher aktivieren möchte, kann dazu den Anweisungen von Mozilla folgen.
SmartBlock 2.0
Der mit Firefox 87 eingeführte SmartBlock-Mechanismus, welcher in privaten Fenstern sowie in allen Fenstern für jene Nutzer aktiviert ist, welche den strengen Schutz vor Aktivitätenverfolgung aktiviert haben, verbindet Privatsphäre mit Web-Kompatibilität. Dabei ersetzt Firefox die Scripts bekannter Tracking-Dienste durch eine Art Ersatz-Script, welches sicherstellt, dass die Website-Kompatibilität nicht beeinträchtigt wird, während die eigentliche Funktionalität außer Kraft gesetzt wird. So können beispielsweise seitens Website Funktionen aufgerufen werden, welche Google Analytics voraussetzen, ohne dass diese tatsächlich ausgeführt werden und ohne dass es, anders als ohne SmartBlock, Script-Fehler gibt, weil Google Analytics von Firefox blockiert wird.
Firefox 90 bringt SmartBlock 2.0, eine verbesserte Version dieses Mechanismus. So werden Facebook-Scripts auf Websites weiterhin blockiert, aber in dem Moment für die entsprechende Website erlaubt, in dem sich der Nutzer dazu entscheidet, den auf vielen Websites implementierten Facebook-Login zu nutzen. Bisher hätte der Facebook-Login nicht genutzt werden können, ohne den Schutz vorher abzuschalten.
Nur-HTTPS-Modus: Ausnahmen in Einstellungen verwalten
Firefox besitzt einen Nur-HTTPS-Modus, in welchem Firefox ausschließlich Seiten über HTTPS lädt, nicht über eine unverschlüsselte HTTP-Verbindung (Ausnahmen sind möglich). Dieser kann wahlweise immer, nur in privaten Fenstern oder gar nicht aktiviert wird. Ab Firefox 90 ist es möglich, Ausnahmen für diesen Modus direkt in den Firefox-Einstellungen zu verwalten.
Verbesserungen der Webplattform und Entwicklerwerkzeuge
HTTP/3-Unterstützung
Firefox 90 unterstützt mit HTTP/3 den Nachfolger von HTTP/2 und die damit neueste Version des HTTP-Protokolls.
Fetch Metadata Request Headers
Firefox 90 unterstützt die Fetch Metadata Request Headers, welche es Webanwendungen ermöglichen, sich und seine Nutzer besser vor verschiedenen Cross-Origin-Angriffsszenarien zu schützen.
Sonstige Verbesserungen der Webplattform
Firefox setzt nun die intrinsische Größe und Auflösung eines Bildes basierend auf den EXIF-Informationen, sofern vorhanden. Dies ermöglicht es beispielsweise einem Server, ein Platzhalterbild mit geringer Qualität zu senden, um das Laden zu beschleunigen.
In Firefox 90 wurde die Unterstützung für private Felder und Methoden in JavaScript hinzugefügt. Neu ist ebenfalls die Unterstützung für die at()-Methode für Arrays, TypedArrays und Strings. Die 2D-Canvas-API wurde um eine createConicGradient()-Methode erweittert.
Das Netzwerk-Panel zeigt im Antwort-Reiter jetzt eine Vorschau für Schriftart-Anfragen an.
Eine Übersicht über alle Verbesserungen der Webplattform wie neue unterstützte Webstandards gibt es wie immer in den MDN web docs.
Geschlossene Sicherheitslücken
Natürlich hat Mozilla auch in Firefox 90 wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 90 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Sonstige Neuerungen in Firefox 90
Wird eine Website als PDF-Datei gespeichert, waren darin ggfs. enthaltene Links nicht anklickbar. Ab Firefox 90 funktionieren Links in den von Firefox erzeugten PDF-Dateien.
Der Kontextmenü-Eintrag „Grafik in neuem Tab öffnen“ öffnet Bilder jetzt, wie andere Browser, standardmäßig im Hintergrund. Wer das alte Verhalten bevorzugte, kann in den Firefox-Einstellungen die Option „Tabs im Vordergrund öffnen“ aktivieren, welche nun auch das Verhalten dieses Kontextmenü-Eintrags einschließt.
Wird Firefox via Profilmanager gestartet, dauerte das in der Vergangenheit etwas länger. Dieses Performance-Problem wurde behoben.
Mit Firefox 90 wird Software-WebRender für weitere Nutzer ausgerollt, welche kein Hardware-beschleunigtes WebRender als Grafik-Backend erhalten. Damit bekommen bereits mehr als 95 Prozent der Desktop-Nutzer WebRender. Außerdem wurde die Software-WebRender-Performance verbessert.
Auf Windows gibt es mit about:third-party eine neue Seite, welche Module von Drittanbietern anzeigt, die in Firefox installiert wurden. Die Seite dient dazu, Kompatibilitätsprobleme zu identifizieren, welche durch Anwendungen von Drittanbietern verursacht werden.
Die Unterstützung für das unverschlüsselte und unsichere FTP-Protokoll wurde bereits in Firefox 88 standardmäßig deaktiviert. In Firefox 90 wurde die Unterstützung komplett entfernt, eine Aktivitierung über about:config ist damit nicht länger möglich.
In der Add-ons-Verwaltung verweist ein Link nun auf die Erweiterungs-Website addons.mozilla.org, wenn der Nutzer noch keine Erweiterungen installiert hat.
Die Einführungstour about:welcome bietet auf macOS jetzt auch die Option an, Firefox im Dock zu behalten, ähnlich wie man unter Windows Firefox an die Taskleiste anheften kann.
Wie immer kamen auch in Firefox 90 Fehlerbehebungen und sonstige Verbesserungen unter der Haube dazu. Auch die Unterstützung weiterer Unternehmensrichtlinien wurde ergänzt.
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