Firefox 9 Aurora mit 30% schnellerem JavaScript – die Neuerungen
Mozilla hat den ersten Aurora-Build von Firefox 9 offiziell zum Download freigegeben. Zugegeben, die für den Endanwender sichtbaren Features in dieser Version sind rar gesät. Die größte Neuerung befindet sich unter der Haube und hört auf den Namen Typinferenz, welche die JavaScript-Engine weiter beschleunigen soll. An dieser Stelle gibt es eine Zusammenfassung der Highlights der neuen Browser-Version.
Bei Typinferenz handelt es sich um ein sehr komplexes Projekt mit mehr als einem Jahr Entwicklungszeit. Was dies im Detail ist, wurde in einem seperaten Artikel bereits beleuchtet. Das Ergebnis ist in jedem Fall beeindruckend. In Googles v8-Benchmark erzielt man eine rund 30% bessere JavaScript-Performance im Vergleich zu ohne Typinferenz, in Mozillas eigenem Benchmark Kraken sind es sogar 44%. extremetech.com kam in davon unabhängigen Tests ebenfalls auf 20 bis 30% bessere Zahlen.
Auch optisch hat sich wieder manches getan, vor allem auf Mac OS, wo diverse Anpassungen des Themes für Mac OS 10.7 Lion vorgenommen wurden. Kleinere Änderungen gab es aber auch unter Windows, wo beispielsweise die Radii von Adress-, Suchleiste und Buttons reduziert wurden. Die Jumplists von Windows ab Vista zeigen jetzt die Favicons der entsprechenden Seiten und kein Standard-Icon mehr. Auch der Laden-/Stop-Button wurde optisch überarbeitet und passt nun besser zu den restlichen Adressleisten-Icons. Darüberhinaus wird unter Mac OS 10.7 Lion auch die neue Multitouch-Geste unterstützt, mit zwei Fingern durch „Horizontales Wischen“ vorwärts und zurück zu blättern.
Weitere Verbesserungen gab es bei HTML5-Video. Videos mit nur geringen Ausmaßen erhalten aufgrund des geringen Platzes eine abgespeckte Kontrollleiste, außerdem kann der Startzeitpunkt sowie die Dauer eines Videos direkt in der URL mitgegeben werden. Hängt man beispielsweise am Ende #t=10,20 an, bedeutet dies, dass das Video bei Sekunde 10 erst startet und nach 20 Sekunden stoppt. App Tabs werden bei einem Neustart des Browsers nun immer wiederhergestellt, ungeachtet der Einstellung, ob die Sitzung gesichert werden soll oder nicht. Textfelder, welche der Benutzer durch Ziehen mit der Maus in der Größe verändert hat, können durch einen Doppelklick auf den Resizer wieder in die Ausgangsgröße gebracht werden. Das Löschen von vielen Einträgen aus der Chronik konnte zumindest ein bisschen beschleunigt werden und sollte den Browser nicht mehr ganz so lange auslasten – auch wenn es durchaus noch einige Zeit dauert, wenn die Chronik entsprechend groß ist. Bei Netzwerkproblemen zeigt Sync jetzt nicht mehr immer wieder eine Benachrichtigung an, sondern tut dies nur, wenn man explizit das Synchronisieren anstoßen möchte. Die Seite about:support hat einen Link zur about:memory-Seite spendiert bekommen, welche einem einen hervorragenden Überblick darüber gibt, wo der verwendete Arbeitsspeicher steckt.
Ein bisschen was hat sich auch an den Entwicklerwerkzeugen getan. Das HTML-Panel des bislang sehr einfachen Highlighters ist nun am unteren Bildschirmrand angedockt, allerdings nach wie vor weit von einem relevanten Nutzen entfernt. Hier wird man einfach warten müssen, bis die restlichen Entwickler-Werkzeuge fertig sind und natürlich auch das geplante Design erhalten haben. Die Webkonsole erlaubt es nun außerdem, Dinge zu gruppieren, wie in diesem Video zu sehen. Weiter für Webentwickler interessant ist die Implementierung einer API, welche es erlaubt, den Vollbildmodus vom Content aus zu kontrollieren, was unter anderem für Präsentationen, aber auch Videos oder gar Spiele interessant sein kann. In Firefox 9 ist dies standardmäßig noch deaktiviert, kann durch Schalter in about:config aber aktiviert werden (full-screen-api.enabled => true, full-screen-api.allow-trusted-requests-only => false). Desweiteren sind Webseiten nun in der Lage zu überprüfen, ob der Benutzer den Do not Track-Header aktiviert hat oder nicht, ohne den HTTP-Stream auslesen zu müssen. Dafür gibt es im globalen JavaScript Namespace das Objekt navigator.doNotTrack. Dazu kommen wie üblich diverse weitere Verbesserungen bei der Unterstützung von Webstandards, wie beispielsweise bei CSS3 columns und text-overflow oder nun auch die Unterstützung der font-stretch-Eigenschaft.
Füge diese URL in deine WordPress-Website ein, um sie einzubetten
Füge diesen Code in deine Website ein, um ihn einzubinden