Mozilla veröffentlicht Firefox 67 mit WebRender und Cryptomining-Blocker
Mozilla hat Firefox 67 veröffentlicht. Auch Firefox 67 beinhaltet wieder zahlreiche Neuerungen. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen.
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Firefox ist jetzt noch schneller
WebRender für erste Nutzer
WebRender stammt wie die mit Firefox 57 eingeführte CSS-Engine Stylo ebenfalls aus Mozillas Next-Generation-Engine Servo und ist in der Programmiersprache Rust geschrieben. Es handelt sich bei WebRender um einen Renderer für Webseiten-Inhalte, welcher unter stärkerer Einbeziehung der Grafikkarte als bisher im Grunde wie eine Spiele-Engine arbeitet, aber für das Rendering von Web-Content optimiert ist und dadurch große Performance-Vorteile liefern soll.
In Firefox 67 schafft es WebRender erstmals in eine finale Version von Firefox. Die Ausrollung erfolgt allerdings schrittweise über die nächsten Wochen. Außerdem erhalten WebRender in Firefox 67 ausschließlich Nutzer, welche Windows 10 als Betriebssystem sowie eine halbwegs moderne Grafikkarte von Nvidia einsetzen. Mit den nächsten Firefox-Updates und weiteren Verbesserungen der WebRender-Architektur wird WebRender dann für weitere Konfigurationen aktiviert werden.
Depriorisierung wenig genutzter Funktionen
Firefox 67 beschleunigt das Laden von Webseiten, indem beispielsweise die Timeout-Funktion verzögert wird. Auf Instagram, Amazon oder der Google-Suche soll diese Maßnahme für eine 40 bis 80 Prozent schnellere Ausführung des Haupt-Scripts sorgen. Alternative Stylesheets werden jetzt erst nach dem Laden der Webseite geladen und das Modul zum Ausfüllen von Formularen lädt Firefox ab sofort erst dann, wenn es auch ein Formular zum Ausfüllen gibt.
Entladen von Tabs, wenn der Speicher knapp wird
Sobald Firefox bemerkt, dass der verfügbare RAM des Computers auf unter 400 MB sinkt, werden Tabs, welche länger nicht mehr verwendet worden sind, entladen und geben damit Speicher frei. Sobald der Nutzer einen entladenen Tab wieder aktiviert, wird der Tab neu geladen. Dies ist nicht nur gut für die Performance bei Speicher-Knappheit, auch die Wahrscheinlichkeit von Out-of-Memory-Abstürzen wird damit reduziert.
Schnellerer Start von Firefox
Auch die Performance des Programm-Starts von Firefox war eine Priorität in Firefox 67 und wird auch in weiteren Updates ein wichtiger Schwerpunkt mit weiteren Verbesserungen bleiben. Vor allem Nutzer mit Add-ons sollten in Firefox 67 von einer verbesserten Startgeschwindigkeit profitieren, da unwichtige Prozesse beim Start nun übersprungen werden.
Schneller JavaScript-Compiler für ARM64
Auch auf Windows-Geräten mit ARM64-Architektur besitzt Firefox nun einen performanten JavaScript-Compiler.
Weitere Verbesserungen der Privatsphäre
Cryptomining- und Fingerprinting-Blocker
Mozilla hat seinen integrierten Content-Blocker um die Möglichkeit erweitert, Cryptomining– sowie Fingerprinting-Scripts zu blockieren. In Firefox 67 sind die beiden neuen Blocker-Kategorien standardmäßig noch deaktiviert und können in den Datenschutz-Einstellungen von Firefox aktiviert werden. In späteren Versionen von Firefox werden diese Kategorien standardmäßig aktiviert sein.
Nutzer entscheiden, welche Erweiterungen in privaten Fenstern aktiv sind
Ab Firefox 67 werden private Fenster noch ein Stück privater, denn ab dann sind Erweiterungen in privaten Fenstern standardmäßig nicht länger aktiviert und können so nicht länger Aktivitäten ausführen, welche in Widerspruch mit dem Konzept privater Fenster stehen. Firefox weist nach dem Update beim ersten Start eines privaten Fensters in Form eines Dialogs darauf hin.
Dies betrifft jedoch lediglich neu installierte Erweiterungen. Damit sich Nutzer nicht über plötzlich nicht mehr funktionierende Erweiterungen wundern, erhalten alle bereits installierten Erweiterungen automatisch die Berechtigung, auch in privaten Fenstern aktiv zu sein. Für bestehende Nutzer ändert sich also erst einmal nichts, bis die nächste Erweiterung installiert wird. In der Detail-Ansicht des Add-on Managers kann für jedes Add-on individuell eingestellt werden, ob dieses in privaten Fenstern aktiv sein soll oder nicht.
Im Add-on Manager markiert Firefox sämtliche Erweiterungen, welche die Berechtigung erhalten haben, auch in privaten Fenstern aktiv zu sein. Oberhalb der Erweiterungen steht eine Erklärung mit Link auf eine Hilfe-Seite von Mozilla.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Geschlossene Sicherheitslücken
Auch in Firefox 67 hat Mozilla wieder zahlreiche Sicherheitslücken geschlossen, worunter auch einige sind, welche von Mozilla als besonders schwerwiegend eingestuft werden. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 67 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Benachrichtigungen nur noch über HTTPS
Die verschlüsselte Übertragung von Daten im Web gewinnt immer mehr an Bedeutung. Bereits über 78 Prozent aller von Firefox-Nutzern geladenen Webseiten werden über HTTPS anstelle von HTTP übertragen.
Längst sind bestimmte Features nur noch in einem sogenannten gesicherten Kontext nutzbar. Von einem sicheren Kontext spricht man bei der Verwendung von HTTPS, aber auch verschlüsselte WebSocket-Verbindungen (wss://) sowie lokale Ressourcen (wie http://localhost/ oder file://) werden als sicherer Kontext betrachtet.
Ab Firefox 67 erfordern auch sogenannte Web-Benachrichtigungen einen sicheren Kontext. Außerdem hat Mozilla Vorkehrungen gegen Benachrichtigungs-Spam getroffen.
Benachrichtigungen möchte Mozilla in naher Zukunft übrigens auch weniger nervend für den Nutzer machen.
FIDO-Unterstützung für verbesserte Web-Kompatibilität
Firefox 60 war der erste Browser am Markt, der den neuen Web Authentication API-Standard, oder kurz: WebAuthn, zur sicheren Authentifizierung auf Webseiten ohne Eingabe eines Passworts, zum Beispiel über YubiKey, ermöglicht hat. Die FIDO U2F API kann als so etwas wie ein Vorgänger dieser API gesehen werden und wird leider immer noch von teilweise großen Diensten genutzt.
Darum unterstützt Firefox 67 nun einen Teil der FIDO U2F API, damit auch Firefox-Nutzer unter anderem bei Google die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen können.
Dedizierte Profile pro Installation
Lesezeichen, Chronik, Erweiterungen, Passwörter, Einstellungen – diese und noch weitere Dinge werden in einem sogenannten Profil gespeichert. Verschiedene Firefox-Installationen nutzen bisher standardmäßig immer das gleiche Profil.
Ab Firefox 67 nutzt der Mozilla-Browser dedizierte Profile pro Installation. Das heißt, dass wenn ein Nutzer mehrere Firefox-Installation hat, jede dieser Installationen ein eigenes Profil verwendet und damit standardmäßig nicht länger in allen Installationen automatisch die gleichen Lesezeichen, die gleiche Chronik etc. zur Verfügung stehen. Wer seine Daten profilübergreifend synchron halten möchte, nutzt dafür idealerweise Firefox Sync, was genau für diesen Zweck ausgelegt ist.
Die Vorteile dieser Änderung, wie beispielsweise der parallele Betrieb von Firefox und Firefox Beta, werden in einem gesonderten Artikel behandelt.
Verbesserungen des Passwort-Managers
Mozilla hat in Firefox 67 gleich mehrere Verbesserungen des integrierten Passwort-Managers vorgenommen.
Die auffälligste Neuerung ist, dass Benutzernamen- und Passwortfelder, welche von Firefox vervollständigt worden sind, nun farblich hinterlegt werden. Das ist konsistent zur Vervollständigung von Formularfeldern, einer anderen Funktion von Firefox. Auch dabei werden von Firefox vervollständigte Felder in dieser Farbe hinterlegt.
Ist für eine Webseite nur ein Passwort gespeichert, füllt Firefox dieses bei Besuch bisher standardmäßig automatisch aus. In den Firefox-Einstellungen wurde nun eine sichtbare Option implementiert, um dieses Verhalten abzuschalten.
Eine weitere Neuerung betrifft private Fenster. In diesen erlaubt es Firefox bisher nicht, Passwörter zu speichern. Ab Firefox 67 kann Firefox auch in privaten Fenstern Passwörter von Webseiten speichern. Der Unterschied zu regulären Fenstern ist, dass der Speichern-Dialog in privaten Fenstern nicht automatisch aufploppt, sondern der Nutzer dafür zunächst das Schlüsselsymbol in der Adressleiste anklicken muss. Wem das nicht gefällt, der kann diese Neuerung über about:config deaktivieren, indem der Schalter signon.privateBrowsingCapture.enabled auf false gesetzt wird.
Außerdem wurde in das Hauptmenü ein Menüpunkt hinzugefügt, um schneller auf die gespeicherten Zugangsdaten zugreifen zu können, ebenso wurde unterhalb der vorgeschlagenen Logins für ein Passwort-Feld ein Link zu den Passwörtern ergänzt. In Passwort-Feldern mit autocomplete=“new-password“ werden nicht länger Passwörter vorgeschlagen.
Neuer Synchronisations-Button
Beim Start von Firefox 67 fällt in der Navigations-Symbolleiste von Firefox eine neue Schaltfläche auf. Wer noch nicht Lesezeichen, Chronik und Zugangsdaten synchronisieren lässt, wird hierüber auf das Synchronisations-Feature von Firefox aufmerksam gemacht und gelangt direkt zur Anmeldung.
Wird bereits Firefox Sync genutzt, dann erscheint anstelle des allgemeinen Icons das Avatar des Nutzers als Schaltfläche. Darüber stehen dem Nutzer verschiedene Funktionen in Zusammenhang mit Firefox Sync zur Verfügung.
Konkret kann der Nutzer hierüber Tabs an ander Geräte senden, Tabs von anderen Geräten öffnen, die Sidebar mit den Tabs von anderen Geräten anzeigen, ein weiteres Gerät mit Firefox Sync verbinden, die Einstellungen des Firefox Accounts öffnen, die Synchronisations-Einstellungen von Firefox öffnen sowie die Synchronisation der Daten manuell anstoßen.
Wer die neue Schaltfläche nicht braucht, kann diese natürlich wie jede andere Schaltfläche auch von der Firefox-Oberfläche entfernen, entweder über Menü > Anpassen oder per Rechtsklick auf die Schaltfläche und Auswahl des entsprechenden Menü-Eintrags.
Anheften von Tabs wird prominenter
Per Rechtsklick auf einen Tab und „Tab anheften“ kann ein Tab in Firefox angeheftet werden, das heißt, dass der Tab am linken Rand der Tableiste positioniert wird, platzsparend nur mit Favicon und ohne Seitentitel angezeigt wird sowie vor versehentlichem Schließen geschützt ist. Außerdem werden angeheftete Tabs nach dem Start von Firefox umgehend geladen und müssen, anders als reguläre Tabs, nicht erst angeklickt werden, ehe sie aktiviert werden. Praktisch ist dieses Feature vor allem für Tabs, die man permanent geöffnet haben möchte, beispielsweise das E-Mail-Postfach, einen Kalender oder ein soziales Netzwerk.
Dadurch, dass diese Funktion bisher nur durch einen Rechtklick auf einen Tab erreicht werden kann, ist dieses Feature nicht unbedingt jedem Nutzer bekannt. Ab Firefox 67 befindet sich eine entsprechende Option auch in dem Menü, welches bei Klick auf das Symbol mit den drei Punkten in der Adressleiste erscheint.
Und wem das noch nicht weit genug geht, der kann per Rechtsklick auf diesen neuen Menüeintrag das Symbol direkt in der Adressleiste von Firefox platzieren und damit jederzeit Tabs mit nur einem einzigen Klick anheften und wieder lösen.
Außerdem kann Firefox jetzt von sich aus unter bestimmten Voraussetzungen auf das Feature zum Anpinnen von Tabs aufmerksam machen.
Screenshot-Upload entfernt
Firefox Screenshots ist ein seit Firefox 56 in Firefox integriertes Werkzeug zur Aufnahme von Bildschirmfotos, welches erlaubt, entweder nur den sichtbaren Bereich einer Webseite, die komplette Webseite oder einen beliebigen Ausschnitt abzubilden. Die Screenshots können entweder in die Zwischenablage kopiert oder auf dem Computer gespeichert werden. Außerdem war es bislang möglich, die Bilder online auf screenshots.firefox.com zu speichern.
In Firefox 67 hat Mozilla die Möglichkeit entfernt, die Bilder in die Mozilla-Cloud hochzuladen. Mit dem Wegfall der Upload-Möglichkeit fällt auch die Schaltfläche weg, die eigenen Screenshots aufzurufen, sowie die Bildbearbeitungsmöglichkeiten, da diese nur für die online gehosteten Bilder zur Verfügung standen. Über die Gründe der Abschaltung kann hier mehr erfahren werden.
Nutzer, welche die Upload-Funktion in der Vergangenheit genutzt haben, können ihre Bilder exportieren, ehe in den nächsten Monaten der Server abgeschaltet wird.
Mozilla experimentiert mit geänderter Startseite (nur Englisch)
Manche Nutzer einer englischsprachigen Version sehen eine veränderte Standard-Startseite von Firefox, da Mozilla hier mit verschiedenen geänderten Layouts experimentiert, um mehr Pocket-Inhalte anbieten zu können. Am Experiment teilnehmende Nutzer können über die Startseiten-Einstellungen von Firefox aussteigen.
Verbesserungen für Firefox-Erweiterungen (WebExtensions)
Eine Übersicht über Neuerungen für Erweiterungs-Entwickler gibt es hier.
Verbesserungen der Webplattform
Schnellerer AV1-Decoder und auch für Linux
Seit Firefox 65 unterstützt der Mozilla-Browser den neuen Video-Codec AV1, damals allerdings nur für Nutzer einer 64-Bit-Version von Windows. Mit Firefox 66 kam die Unterstützung für die 32-Bit-Version von Windows sowie Apple macOS dazu. Und mit Firefox 67 unterstützt nun auch Firefox für Linux den AV1-Codec.
Außerdem hat Mozilla den AV1-Decoder durch dav1d vom VideoLAN-Projekt ersetzt. Dieser ist deutlich performanter als die bisher verwendete Referenz-Implementierung.
Die technische Überlegenheit von AV1 gegenüber H.264 lässt sich ganz gut in Zahlen ausdrücken, indem man sagt, dass mit AV1 die gleiche Qualität bei etwa der halben Dateigröße wie bei H.264 erreicht werden kann. Das heißt also: Schnellere Ladezeiten für Nutzer bei entsprechender Nutzung durch die Webseiten.
Dazu kommt, dass AV1 frei von jeglichen Patenten ist. Nach Angaben von Mozilla kommt in 80 Prozent aller Videos, die wir uns im Web ansehen, patentierte Technologie zum Einsatz, was deutlich macht, wie wichtig AV1 ist. Denn was vielen nicht klar ist: die Wiedergabe von Videos kostet Geld. Selbst wenn wir für die Wiedergabe von Videos nichts zahlen: sobald patentierte Technologie zum Einsatz kommt, muss jemand bezahlen. Jedes Jahr werden von vielen Firmen viele Millionen nur dafür bezahlt, dass wir kostenlos Videos in hoher Qualität konsumieren können.
Sonstige Verbesserungen der Webplattform
Mit dem prefers-color-scheme Media Query können Webseiten nun das Design in Abhängigkeit davon anpassen, ob der Nutzer seitens Betriebssystem angegeben hat, ein helles oder ein dunkles Design zu bevorzugen. Dieser Media Query wird neben Firefox auch von Safari unterstützt, Chrome soll später im Jahr folgen.
Es wurde das CSS-Schlüsselwort revert hinzugefügt, um eine Eigenschaft auf ihren Originalwert zu setzen.
Firefox unterstützt jetzt dynamische JavaScript Modul-Imports und die JavaScript-Methode String.prototype.matchAll().
Dies war nur eine kleine Auswahl an Änderungen der Webplattform. Weitere Informationen zu Verbesserungen der Webplattform in Firefox 67 finden sich in den MDN web docs.
Neuerungen für Webentwickler
Der Inspektor von Firefox beinhaltet ein Panel, welches Änderungen zeigt, die am CSS der Seite vorgenommen worden sind. Hier wurde nun eine Kopieren-Funktion ergänzt.
In der Netzwerkanalye kann die Größe der Spalten jetzt verändert werden.
Der JavaScript-Debugger hat diverse Verbesserungen erhalten, welche hier vorgestellt werden.
Der Canvas Debugger, der Web Audio Editor sowie der Shader Editor wurden aus Firefox entfernt. Für alle drei Tools gibt es Alternativen in Form von Erweiterungen.
Weitere Informationen zu Verbesserungen für Webentwickler in Firefox 67 finden sich in den MDN web docs.
Enterprise Features
Firefox 67 unterstützt eine neue Policy zum Aktivieren oder Deaktivieren der Netzwerk-Anmeldeseite, eine neue Policy zum Aktivieren oder Deaktivieren von DNS-Prefetching, eine neue Policy zum Aktivieren oder Deaktivieren automatischer Erweiterungs-Updates sowie eine neue Policy zum Hinzufügen eines Support-Eintrags im Hilfe-Menü. Auch storage.managed lässt sich nun per Policy konfigurieren. Die Policy zum Hinzufügen von Suchmaschinen unterstützt jetzt außerdem auch POST als Anfragemethode.
Tipp: Mit dem Enterprise Policy Generator wird die Konfiguration von Firefox zum Kinderspiel. Die aktuelle Version 4.4 ist bereits für Firefox 67 angepasst.
Meine Code-Beiträge zu Firefox 67
Auch ich habe wieder Code zu Firefox 67 beigetragen. Neben einer Darstellungs-Anpassung bei Anzeige der Release Notes einer Erweiterung im Add-on Manager habe ich den Import von Daten aus anderen Browsern prominenter gemacht. Dieser kann nun über das Datei-Menü gestartet werden. Der Menüeintrag berücksichtigt auch die entsprechende Enterprise Policy und erscheint deaktiviert, wenn der Datenimport durch den Administrator abgeschaltet worden ist.
Sonstige Neuerungen in Firefox 67
Mozilla hat die Zugänglichkeit der Oberfläche mit der Tastatur verbessert. So können jetzt auch die Schaltflächen in der Symbolleiste, in der Adressleiste und das Menü mit der Tastatur erreicht werden.
Beim Markieren von mehreren Tabs sind die markierten Tabs jetzt wesentlich besser sichtbar.
Firefox 67 ist außerdem Voraussetzung für Device Pairing – das Verbinden eines anderen Gerätes mit Firefox Sync über einen QR-Code, wie es unter anderem in Mozillas neuem Android-Browser Fenix möglich sein wird.
Nächste Version: Firefox 67.0.1
Bereits am 4. Juni geht es weiter: Dann nämlich erscheint mit Firefox 67.0.1 eine Sonder-Veröffentlichung, mit welcher Mozilla die Privatsphäre standardmäßig noch weiter verbessern wird.
67.0.5 als zweite Version? Wäre das nicht eine gute Gelegenheit, auf 67.1.x zu gehen?
Die Versionsnummer ist noch nicht zu 100 Prozent sicher, momentan sieht es nach Firefox 67.0.5 aus. Es gab auch früher schon eine Sonder-Veröffentlichung Firefox 38.0.5. Letztlich ist das aber nur eine Nummer und vollkommen egal. 😉
Welche Website-Probleme kann das Blockieren von Cryptominer und Fingerprinting verursachen?
Bzgl. prefers-color-scheme habe ich übrigens auch ein kleines Add-on gemacht, damit man die Einstellungen auch im Browser anpassen kann, und dies nicht im System machen muss: Dark Website Forcer
Es kann leider noch keine gute API nutzen, was das ganze technisch etwas einschränkt (siehe Beschreibung),, aber die Anfrage dazu bei Mozilla läuft.
Das kann man nicht pauschal beantworten. Das kann von "überhaupt keine Auswirkung" bis "komplette Seite unbenutzbar" gehen, wobei die Tendenz wohl eher bei der erstgenannten Option liegen dürfte.
Was nämlich passiert, ist, dass Scripts blockiert werden. Das muss sich auf die Funktionalität einer Webseite überhaupt nicht auswirken und meistens wird es das wohl auch nicht. Theoretisch wäre es aber auch möglich, dass ein anderes Script nicht korrekt ausgeführt wird, wenn das blockiert wird, und die Folgen davon wären von der Implementierung der Webseite abhängig. Darüber kann man keine allgemeine Aussage treffen.
Ich finde es toll, dass mit dem aktuellen Release wieder mal an der Performance-Schraube gedreht wurde, denn da ist Firefox teilweise noch hinter Chrome. Aber der Abstand ist mit dem aktuellen Release wieder mal kleiner geworden und wird hoffentlich bald ganz dahinschmelzen.
Auch freue ich mich, dass ebenfalls weiter an Privacy-Features gearbeitet wurde. Denn das ist für einen Open-Source-Browser die einzige Chance, gegen den überstarken Wettbewerb zu bestehen.
Bei den neuen Features gefällt mir besonders, dass man jetzt einstellen kann, ob man bei Webseiten ein helles oder ein dunkles Theme bevorzugt. Noch besser wäre es natürlich, wenn auch Firefox ein helles und dunkles Theme anbieten würde (dafür müsste man dann auch die Optik privater Fenster ändern), das manuell oder zeitgesteuert aktiviert werden kann. Und wenn diese Anforderung an die Webseiten dann automatisch nach Firefox-Theme erfolgen würde.
Ist sowas geplant?
Firefox wird standardmäßig mit drei Theme ausgeliefert, eines davon ist ein Dunkles. Du kannst das über den Add-on Manager aktivieren.
Ich glaube nicht, dass der Bedarf daran für den Standard-Umfang groß genug ist. Aber Drittanbieter-Themes sind dazu technisch durchaus in der Lage, zeitabhängige Themes zu erstellen.
Mal eine dumme Frage zum im Artikel erwähnten Firefox Sync:
Ist das eigentlich nur eine Synchronisation oder eine richtige Backup-Lösung für Bookmarks, History, etc.?
Mit anderen Worten:
Wenn ich das benutze, brauch ich dann keine lokalen Backups mehr zu machen und kann im Falle eines defekten oder gestohlenen Rechners auf einem neuen Rechner mein Firefox wieder damit abgleichen, so dass ich wieder alle Bookmarks, Formulardaten, etc. habe?
Kurzfassung: Eine Synchronisationslösung ersetzt niemals ein Backup. Ausführlicher: Theoretisch kannst du einen frischen Firefox an Sync anbinden und hast damit Zugriff Chronik, Lesezeichen etc. Wichtig ist die unterschiedliche Erwartungshaltung, die an den Begriff geknüpft ist. Während Sync normalerweise meistens gut funktioniert, hast du keine Garantie, dass wirklich jede besuchte Webseite übertragen wurde. Diese hundertprozentige Zuverlässigkeit darf man von einer Synchronisationslösung nicht erwarten, wird von einem Backup aber sehr wohl erwartet. Auch gibt es bei der Synchronisation Grenzen, die synchronisierten Daten sind also unter Umständen nicht vollständig (Alter der Chronik, maximale Anzahl von Lesezeichen). Bei einem Backup darf das nicht sein, aber da Sync kein Backup-System ist, sind die Anforderungen andere. Außerdem ist es ja grundsätzlich mit online gespeicherten Daten so, dass der Server auch immer mal Probleme haben kann. Daher empfiehlt sich immer auch ein lokales Backup.
@Sören: Dass man immer auch ein lokales Backup haben sollte, weil auch Server mal defekt sein können, ist klar. Aber ist es wirklich so, dass Firefox Sync auch schon mal Seiten "vergisst"? Trifft das nur die History oder auch die Bookmarks? Denn ich habe hunderte Bookmarks in dutzenden Ordnern und kann die nicht bei jedem Sync händisch auf Vollständigkeit prüfen. Manche Bookmarks brauche ich auch Jahre nicht, aber wenn ich sie dann brauche und sie dann verloren sind, wäre das sehr ärgerlich.
Es gibt wie gesagt Limits. Das ist das eine. Bei Lesezeichen ist das Limit 5.000 und was die Chronik betrifft, gibt es meines Wissens eine zeitliche Beschränkung, also eine alte Chronik wird nicht synchronisiert. Aber da habe ich nichts Genaues im Kopf.
Das andere sind Fehler. Synchronisation ist ein extrem komplexes Thema und es mag fast immer gut funktionieren, aber es gibt immer auch Einzelfälle, wo aus welchen Gründen auch immer die Reihenfolge der Lesezeichen verändert ist, was verloren geht oder im Gegenteil Lesezeichen dupliziert werden. Dir bringen 99 Prozent Zuverlässigkeit nichts, wenn du am Ende zu dem einen Prozent gehörst, bei dem es nicht so ist.
Mozilla bewirbt Sync nicht als Backup-System, also sollte man es als solches auch nicht betrachten. Deswegen nochmal der Satz aus meinem letzten Kommentar, den ich für die Kernaussage halte:
Wichtig ist die unterschiedliche Erwartungshaltung, die an den Begriff geknüpft ist.
Firefox Sync mag in den allermeisten Fällen als Backup taugen, man sollte sich aber darauf nicht verlassen, weil es kein Backup-System ist.