Firefox 39: Mozilla stellt Suggested Tiles vor
Mozilla hat die Suggested Tiles angekündigt und erweitert damit die Seite, die standardmäßig beim Öffnen eines neuen leeren Tabs in Firefox erscheint, um Empfehlungen basierend auf bereits besuchten Webseiten – natürlich auf Wusch ganz einfach deaktivierbar.
Standardmäßig erscheint beim Öffnen eines neuen Tabs in Firefox eine Seite mit Vorschaubildern häufig besuchter Webseiten. Aber auch beliebige Seiten können vom Nutzer als Kachel festgelegt und angepinnt werden, so dass diese nicht überschrieben werden. Neue Nutzer, die noch keine Chronik besitzen, sehen hier die sogenannten Directory Tiles: das sind Vorschaubilder von Webseiten, die Mozilla vorschlägt, manche davon gesponsort, mehrheitlich aber Webseiten von Mozilla selbst. Mit den Suggested Tiles folgt nun die nächste Erweiterung. Basierend auf den vom Nutzer bereits besuchten Webseiten werden andere Webseiten vorgeschlagen, die den Nutzer interessieren könnten. So können beispielsweise Besucher einer Webseite über Smartphones eine Kachel angezeigt bekommen, welche auf Firefox für iOS aufmerksam macht.
[lightbox style=“modern“ image_path=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/suggested-tiles-1.png“ popup=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/suggested-tiles-1.png“ link_to_page=““ target=““ description=““ size=“two_col_small“]
Wie man es von Mozilla nicht anders erwarten würde, ist diese Neuerung optional. Um die Suggested Tiles zu deaktivieren, muss auch nicht erst in irgendwelchen Einstellungen gesucht werden oder ein Schaltername in about:config bekannt sein. Die Suggested Tiles können direkt auf der entsprechenden Seite mit nur zwei Klicks deaktiviert werden. Mit den überarbeiteten Kacheleinstellungen ist auch die Unterscheidung zwischen Klassisch und Erweitert weggefallen, was nur die allerwenigsten Nutzer verstanden haben dürften, da der Unterschied nicht offensichtlich war. Der Link zur Mozilla-Webseite, welche mehr Informationen bereithält, ist ebenfalls in das Einstellungsmenü gewandert und nicht länger permanent bei jedem Öffnen eines neuen Tabs im Blickfeld. Selbstverständlich ist es auch weiterhin möglich, einfach einen leeren Tab oder eine beliebige Webseite beim Öffnen eines neuen leeren Tabs anzuzeigen (beides wie gehabt: ersteres über die Kacheleinstellungen, letzteres über about:config, Schaltername: browser.newtab.url).
[lightbox style=“modern“ image_path=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/suggested-tiles-2.png“ popup=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/suggested-tiles-2.png“ link_to_page=““ target=““ description=““ size=“two_col_small“]
Die Suggested Tiles sind Mozillas Versuch, der Werbeindustrie zu zeigen, dass es möglich ist, relevante Empfehlungen anzuzeigen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer zu respektieren. Folgende Infografik gibt einen vereinfachten Überblick, wie das Ganze funktioniert:
[lightbox style=“modern“ image_path=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/how_user_data_is_protected.png“ popup=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/how_user_data_is_protected.png“ link_to_page=““ target=““ description=““ size=“two_col_small“]
Das Wichtigste aus Nutzersicht ist neben der Tatsache, dass das Feature kinderleicht deaktivierbar ist, dass zwar Metriken wie Klicks erfasst und in aggregierter Form berichtet werden, aber keinerlei persönlichen Daten gesendet werden.
Für Nutzer, welche den Do-not-Track-Header in den Privatsphäre-Einstellungen aktiviert haben, werden standardmäßig keine gesponsorten Kacheln angezeigt. Zwar kommt bei den Firefox-Kacheln sowieso keine Form von Tracking zum Einsatz, Mozilla geht aber davon aus, dass die meisten DNT Early Adopters grundsätzlich nichts dergleichen sehen wollen. Die Suggested Tiles können in dem Fall aber genauso einfach mit zwei Klicks aktiviert werden, wie sie umgekehrt deaktiviert werden können.
Die Suggested Tiles werden ab nächster Woche in der Firefox 39 Beta starten, zunächst nur für Nutzer der en-US-Version und anfangs auch nur für andere Mozilla-Seiten und noch ohne Partner-Empfehlungen. Im Laufe der Zeit wird dies dann ausgeweitet werden. Ein FAQ-Artikel beantwortet weitere Fragen aus Partnersicht zu diesem Thema.
https://www.youtube.com/watch?v=GAnTPcfnGiw
Weitere Informationen (engl.):
- Mozilla Advancing Content Blog: Providing a Valuable Platform for Advertisers, Content Publishers, and Users
- Mozilla Privacy Blog: Putting Our Data Privacy Principles Into Action
- Mozilla Future Releases Blog: Help Test Changes to New Tab in Firefox Beta
- content.mozilla.org mit weiteren Informationen zu Suggested Tiles
Ich sag‘ mal so:
http://i.imgur.com/aufgduA.png
Jedem das Seine, für mich wäre das ein Produktivitätsverlust. Statt einer leeren Seite kann man schließlich alles anzeigen, was man will. 🙂
Naja, ich weiß ja, was ich aufrufen will – alles andere als nichts empfinde ich schlicht als unnötig. Normalerweise benutze ich nicht mal das, sondern: Strg+L, Adresse, Alt+CR. Ja, ich bin Tastaturfetischist 🙂 merkt man das?
Die Tastatur benutze ich auch viel. Mein Strg + L ist allerdings F6. 😉
Da schau her, man lernt nie aus! Mal sehen, ob ich mir das angewöhnen kann… immerhin ein Anschlag gespart!
Momentan scheint das Bashing gegen Firefox ja wieder groß in Mode zu kommen. Letztens gab es ja auch Berichte, dass Mozilla eine Zusammenarbeit mit Pocket vorbereitet und der Dienst einen eigenen Button bekommen soll. Ausgerechnet jetzt gehen die Nutzer da auf die Barrikaden wegen etwas, was seit Jahren schon über das Social API möglich war. Oder das allseits beliebte Argument der Bloatware, worüber ich auch gerne schmunzle.
Das Thema hier ist mir eigentlich wumpe. Neben Firefox ist Opera mein Zweitbrowser, der macht exakt das seit vielen, vielen Jahren und ich hab da auch keine Identitätskrise bekommen. Da werden die Tiles halt rausgeschmissen und ferddisch. Davon abgesehen weiß ich immer noch, dass die Köpfe bei Mozilla anders rauchen als bei Apple, Google oder Microsoft und ich da deswegen auch zumindest einen guten Mittelweg bei der Implementierung (siehe EMEs) erwarten kann. Außerdem weiß man von dem Ziel, dass Mozilla bei der Werbung neue Wege aufzeigen will, seit Jahren. Das lag nicht erst dieses Jahr als Ei im Osternest….
Putzig ist auch die Debatte bei Dr. Windows. Ich fühle mich ja, auch wenn ich mit Sicherheit kein eisenharter Microsoft-Fanboy bin, wirklich wohl im Windows-Ökosystem und bin auch in der Community dort unterwegs, aber was da derzeit debattiert wird beim entsprechenden Artikel… naja…
http://www.drwindows.de/content/6485-shitstorm-voraus-firefox-soll-personalisierte-werbung-anzeigen.html
@Antares:
Das ist doch schon seit Jahren eine der Lieblingsbeschäftigungen der Webgemeinde. Weil viele Menschen glauben, dass sie in einer Welt leben, in der es Einhörner gibt. Viele kapieren weder, dass man zehn Leute fragen kann, wie Firefox sein soll, und neun Antworten erhält, sprich Mozilla muss viele Dinge machen, die auch immer einige nicht benötigen werden, noch kapieren viele, dass Mozilla überhaupt nichts ausrichten kann ohne Partner, die Geld investieren. Natürlich bekommen auch immer viele mit, dass Mozilla ja so viel Geld erhält, aber komischerweise niemand, wie hoch die Ausgaben sind. Und Mozilla wird in Zukunft noch viel mehr investieren müssen, weil es ohne Marketing-Investitionen nicht mehr möglich ist, erfolgreich gegen Google zu sein. Firefox ist sicher nicht perfekt. Aber selbst wenn Firefox perfekt wäre, wäre das überhaupt nichts wert, wenn Mozilla genau das den Leuten nicht verkaufen kann. Und das nennt man Marketing, das ist teuer…
Zumindest die informationstechnologische Existenz des Whismycorns betrachte ich aber als erwiesen. 😀 😉
Ich weiss, was du meinst, sehe darin aber nicht das eigentliche Problem. Klar sind es ein Faktum, dass Mozilla schon hohe und demnächst noch höhere Ausgaben hat bzw. haben wird und dass sie gleichzeitig bei weitem nicht die Manpower haben, die Microsoft, Google und Apple theoretisch in ihre Browser stecken könnten. Das eigentliche Problem ist in meinen Augen aber die Fehlinformation, denn die allermeisten der User, die diesen Blödsinn schreiben, haben ihr Wissen entweder von Heise oder von CHIP oder von der Computerbild oder von der PC Welt. Das sind bekanntermaßen nicht die seriösesten und besten Quellen.
Ich persönlich mache bei Freunden, Familie und Bekannten auch schon seit Jahren Support in Softwarefragen, da ist Firefox auch ganz oft dabei. Und ja, da war Firefox arschlangsam, aber da konnte Firefox nie was für. Meistens genügte da ein Blick in den Addonmanager, dass mir da ganz anders wurde. Meistens stelle ich da nur noch die Frage, ob Kaspersky (mit wie vielen Addons der alleine reingrätscht, es ist unfassbar) oder Avast installiert sind oder welche Tuningsuite es diesmal auf das System geschafft hat, spätestens dann wusste ich, wie ich ihn wieder flott bekam (zumal ich den Ärger bei meinem eigenen Firefox nie hatte).
Was mir persönlich auch fehlt, ist ein Glossar mit Tipps und Tricks im Web. Wir wissen zum Beispiel, dass die Probleme mit Firefox und Adobe Flash wesentlich geringer sind, wenn der Protected Mode deaktiviert wird. Wir wissen auch, dass Firefox eben nicht die Bloatware ist, für die ihn alle halten, weil vieles eben auch erstmal selbst durch den Nutzer aktiviert werden muss. Das sind aber Erfahrungswerte, die du kaum im Web findest, selbst über Google finde ich entsprechende Treffer nur im Einzelfall. Wenn man weiss, wie man mit Firefox umgehen muss, ist er nicht nur auf Augenhöhe mit Chrome, sondern in Punkten sogar deutlich besser (Stichwort Speichermanagement). Ironischerweise merkt selbst die Chrome-Fraktion so langsam auch selbst, was fürn Schwedenpanzer die da eigentlich aufm System haben. 😉
Vielleicht ist das ja auch noch ne Idee für deinen Relaunch, beizeiten (vll. auch mit Hilfe von anderen) so einen Tipps & Tricks-Teil hier aufzubauen. Ich will selber am Pfingstwochenende auch mal schauen, dass ich mir endlich nen Account bei Camp Firefox mache, das ging immer wieder unter. 😀
Stimmt. 🙂
Sicher ist auch das ein Faktor. Wobei ich glaube, dass einige auch wirklich ganz bewusst die Meckerei suchen, weil das ihr Lebensinhalt oder zumindest ein Teil davon ist. Nur damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt: ich meine damit niemanden von denen, die hier kommentiert habe, das meine ich ganz allgemein, dass ich glaube, dass es davon auch viele im Web gibt, wenn ich so manches lese. Die sind dann froh über solche Artikel, wie ich heute auch wieder einen auf CHIP lesen konnte, das ist deren Futter. Die einen wissen es nicht besser, die anderen wollen es nicht besser wissen. Und gefühlt wird das immer schlimmer.
Damit sind wir wieder beim Punkt Einhörner. Als Firefox neu war, war er schlank, konnte kaum was verglichen mit heute, hatte seinen Charme, war beliebt. Dann kam Chrome, alle haben das über Chrome gesagt, Firefox war plötzlich out. Nun existiert Chrome schon so lange wie Firefox damals existierte, als Chrome neu war, nun hat auch Chrome damit zu kämpfen, dass es ein mächtiges Produkt geworden ist, also wird eben Vivaldi bejubelt. Diese Leute kapieren nicht, dass es vollkommen normal und vor allem auch okay ist, dass ein Browser, wenn er immer mehr kann, auch etwas mehr Speicher und dergleichen benötigt. Die dachten wohl wirklich, mit Chrome würden die Naturgesetze anders ablaufen als mit Firefox. Ja, Firefox und Chrome sind beide nicht mehr schlank, beide mit vielen Features ausgestattet, die viele nicht brauchen, aber man muss es eben möglichst vielen Menschen recht machen. Und ganz ehrlich: Schlankheitswahn ist bei Menschen schon pervers, das braucht es auch bei Software nicht. Wäre Firefox oder Chrome „schlank“, hätte ich auch nichts von. Dann müsste ich mir vermutlich alles per Add-on nachinstallieren, was ich brauche, und hätte dann den noch größeren Ressourcenverbrauch. Aber wir wissen ja auch: Menschen lernen nicht aus der Vergangenheit. Deswegen werden wir dieses Phänomen noch öfter beobachten können. 😉
Mal schauen. Erst einmal den Blog-Relaunch schaffen. Aber das wird noch etwas dauern, da ich die gesamte kommende Woche nicht daran arbeiten kann. Und ich habe noch gar nicht angefangen, das Design für WordPress zu portieren. Und weil alles neu kategorisiert etc. wird, wird nach der WordPress-Portierung nochmal einiges an Arbeit auf mich zukommen. Wenn das geschafft ist, kann man über weitere Dinge nachdenken. 🙂
Freiwillig? 😀 Okay, ich bin Adminstrator in dem Forum, ich sollte so nicht reden. 😛
Der große Unterschied zwischen Firefox und Chrome ist aber auch, dass Firefox nie versucht hat, die Nutzer einzuengen oder ein Betriebssystem im Betriebssystem zu sein. Zum ersten Punkt wird ja immer wieder angeführt, dass Mozilla damals die Möglichkeit zum Deaktivieren von JavaScript ausgebaut hat, aber aus heutiger Sicht ist das spätestens in Ordnung, weil einige integrierte Funktionen wie pdf.js ja sonst nicht funktionieren würden. Meistens gehts hier ja um das Thema Datenschutz, aber wenn mich das wirklich kümmert, kann ich immer noch auf Lightbeam zurückgreifen (hat Mozilla schließlich nicht zur Dekoration entwickelt) oder ich führe mir mal vor Augen, dass Firefox an sich eigentlich schon jede Menge Technik wie das Public Key Pinning verbaut hat, was die Privatssphäre besser schützt. Und dann wäre da ja auch noch Polaris…
Chrome selbst ist wirklich extrem: Taskmanager, Cloud Printing Service, Pepper Flash (die natürlich ne .dll-Datei ist und wo man keinen Protected Mode abschalten kann), App Launcher, später die Android Runtime, die technische Basis für Googles Fernwartungssoftware, ein Sprachassistent, die Möglichkeit für den eigenen Messenger, diverse andere Sachen. Und was hat Firefox? Okay, ja, Firefox Hello, WebRT und das wars. Und das meiste von dem und anderem Kleinkram muss der Nutzer erstmal explizit aktivieren. Die besonders schlauen Kritiker würden jetzt evtl. noch anführen, dass Mozilla ja eigentlich Plugins loswerden wollte und dann doch mit den GMPs nochmal solche einbaut, aber mal ehrlich: Was machen die Gecko Media Plugins und was hat Google mit seiner Plugin-Infrastruktur rund um NaCl und Pepper Flash bzw. PPAPI umgesetzt? Dagegen ist Firefox ein Musterknabe.
Gerade bei Vivaldi musste ich schmunzeln. Bei Opera 15 (der Mist war, keine Frage, aber der 29er ist echt wieder brauchbar bzw. auch schon einige Versionen zuvor) schreien alle rum, Opera hat alles ausgebaut und die Nutzer verraten. Die wechselten dann, sofern SeaMonkey nicht einiges abgefischt hat, meistens zu Chrome oder Firefox, gefühlt sogar mehr zu Firefox, weil man den mit Addons anpassen kann. Das war ganz schlimm, aber weil K-Meleon ja doof ist und der Otter Browser nicht so schnell vorankam, ist Vivaldi der neue und sparsame Held. Wenn ich denen jetzt erzähle, dass Vivaldi alles mitbringen wird, was Chrome auch hat, plus einiges mehr, weil es nunmal ne Browsersuite ist, was würden die dann wohl sagen? Die schießen sich damit selbst ins Knie.
Droh mir nicht oder ich klaue dir dein Whismycorn aus deinem Hamburger-Menü! 😀
Nur die sichtbare Einstellung aus dem Einstellungsdialog, über about:config ist JavaScript immer noch global und dauerhaft deaktivierbar und über die Entwicklerwerkzeuge temporär und auf Seitenbasis. Ginge es nach mir, könnte man diese Einstellung aus jedem Browser komplett entfernen, als Webentwickler nervt mich das unheimlich, auf Nutzer Rücksicht nehmen zu müssen, die kein JavaScript aktiviert haben.
Denen entgegne ich immer: Mozilla wollte NPAPI-Plugins loswerden, alles andere hat technisch nicht viel damit zu tun. 😀
Ich meinte das eher bezogen darauf, dass das Forum nicht unbedingt den Preis für die angenehmsten Zeitgenossen der Welt erhalten wird. Wenn’s zu lange ruhig ist, muss immer irgendwer stänkern. 😀