Mozilla veröffentlicht Firefox 111
Mozilla hat Firefox 111 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux
Native Benachrichtigungen unter Windows
Für sogenannte Web-Benachrichtigungen integriert sich Firefox nun in das native Benachrichtigungs-Feature von Windows. Dies bringt vor allem den Vorteil, dass Benachrichtigungen nicht nur für wenige Sekunden lesbar sind, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt über das entsprechende Fenster von Windows gelesen werden können.
Integration von Firefox Relay
Nutzer von Firefox Relay können jetzt direkt aus Firefox heraus E-Mail-Masken erstellen, wenn sie in einem Registrierungsformular zur Eingabe einer E-Mail-Adresse aufgefordert werden. Um diese Funktion sehen zu können, muss man mit seinem Firefox Account in Firefox angemeldet sein.
Die Browser-Erweiterung für Firefox und Google Chrome wird es weiterhin geben. Von dieser wird im Laufe der kommenden Wochen eine stark verbesserte Version erscheinen.
Verbesserungen der Passwort-Verwaltung
Die Passwort-Verwaltung unter about:logins verwendet jetzt eine fixe Anzahl an Punkten für die Darstellung der verdeckten Passwörter, so dass sich darüber nicht länger auf die tatsächliche Länge der Passwörter schließen lässt.
Die Angaben für das Erstellungs-Datum, das Datum der letzten Änderung sowie das Datum für den letzten Zugriff werden jetzt in einem Zeitstrahl dargestellt, so dass sich die Daten leichter zueinander in Relation setzen lassen.
Das Suchfeld wurde nach links oben verschoben, die Schaltfläche zum Anlegen eines neuen Logins von ganz unten nach oben neben das Suchfeld.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 111 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 111 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Verbesserungen der Webplattform
Firefox unterstützt jetzt das Origin Private File System (OPFS) der File System Access API. Diese ermöglicht Webapplikationen das Speichern und Lesen von Dateien auf dem Dateisystem des Anwenders in einer Sandbox, ohne dass die Anwendung Zugriff auf die Dateien anderer Anwendungen hat.
Auf HTML-Seite neu ist die Unterstützung des autocapitalize-Attributs zur Bestimmung, ob Eingaben automatisch mit einem Großbuchstaben beginnen, des translate-Attributs zur Festlegung für Übersetzungswerkzeuge (unter anderem Google Translate respektiert dieses Attribut), ob ein Element übersetzt werden soll oder nicht, sowie des rel-Attributs in Formularen.
Für Entwickler von WebExtensions neu ist die matchDiacritics-Option in der find.find-API, die disposition-Option für die search.search-API sowie die search.query-API als ganz neue Schnittstelle.
Weitere Neuerungen für Entwickler lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.
Sonstige Neuerungen von Firefox 111
Firefox View zeigt bei den synchronisierten Tabs nicht länger mehrere Tabs mit identischer URL an.
Die Seite about:protections integriert nicht länger Informationen aus Firefox Monitor. Dies hat den Hintergrund, dass Firefox Monitor in Kürze einen Relaunch haben wird, welcher auch die genutzten Schnittstellen betrifft, so dass die entsprechende Integration vorerst entfernt wurde, bevor diese nicht mehr funktioniert.
Der Import von Daten aus anderen Browsern als Firefox unterstützt nicht länger den Import von Cookies. Abgesehen davon, dass der Import von Cookies alleine nicht zwingend ausreicht, um auf Websites eingeloggt zu sein, soll auch vermieden werden, dass Firefox Tracking-Cookies aus anderen Browsern importiert.
Die Ausgabe von console.table() in der Webkonsole kann jetzt auch in andere Anwendungen kopiert werden, ohne dass die Formatierung als Tabelle verloren geht.
Wieder ein starkes Release!
Danke für den Artikel, Sören 🙂
Hallo Herr Hentzschel,
vielen Dank für Ihren Blog. Dieser ist im deutschsprachigen Raum eine essentielle Informationsquelle.
Gleichzeitig möchte ich diesen Kontakt nutzen, um einen Fehler zu melden.
Seit einiger Zeit, vielleicht ab Version 106, 107, werden Tooltips in Firefox nicht immer korrekt angezeigt:
Befindet sich unter einem Teil eines Tooltips ein Teil eines ausgeklappten Menüs, dann wird nur ein innen durchsichtiger Rahmen in Größe des Tooltips dargestellt. Außerdem steigt in diesem Fall die CPU-Last auf ca. 30 %. Massiv betroffen ist davon das Lesezeichen-Menü.
Ich nutze Firefox mit Windows 7 und dem Windows-Design "Windows – klassisch". Ich vermute, dass das Windows-Design hier eine Rolle spielt. In Firefox ist die Menüleiste aktiviert.
Mit der aktuellen Firefox ESR Version gibt es in derselben Umgebung den Fehler (noch) nicht.
Ich wähle diesen Weg, weil ich zwar Fehler melden möchte, mich aber dafür nicht extra registrieren will. Bei Google Chrome kann ich das per Browser-Menü problemlos tun, bei Mozilla Firefox leider nicht. Ist hier mal eine Angleichung geplant?
Danke und weiter so!
Hallo,
Danke für die netten Worte!
Windows 7 erhält seit Jahren (!) keine Sicherheits-Updates mehr und stellt eine akute Gefahr dar – sowohl für Nutzer als auch potentiell alle anderen, da ein kompromittiertes System zur Verteilung von Spam und / oder Schadsoftware genutzt werden kann. Sicherheit im Internet ist kein Spaß und sollte unbedingt ernst genommen werden. Keine Sicherheits-Software kann Sicherheitslücken kompensieren. Dagegen hilft einzig und alleine das Schließen der Sicherheitslücken in Form von Updates.
Im Übrigen wird auch Firefox nicht mehr ewig auf Systemen mit Windows 7 laufen.
Was Hilfe zum beschriebenen Problem betrifft, kann ich diese leider nicht geben, weil mir kein System mit Windows 7 zur Verfügung steht, wo ich das Problem nachvollziehen könnte.
Daran wird kein Weg vorbei führen, wenn tatsächlich ein Fehler in Firefox vorliegt und Mozilla diesen beheben soll. Da ich nicht für Mozilla arbeite, führt eine Meldung auf meinem Blog nicht zu einer Behebung.
Für was ist das denn wichtig?
Das ist gut. Ist jetzt halb-OT: Warum hat Mozilla den Passwortgenerator nicht schon längst mal wieder auf Vordermann gebracht? Ich meine das hinzufügen von Sonderzeichen. (kommt immerhin schon mit FF 113 (Release nodes der Nightly)). Immer mehr Websites setzten dies voraus was den Generator hier teilweise unbrauchbar mach.
Das macht es leichter zu sehen, wenn es schon länger her, dass das Passwort zuletzt geändert worden ist, oder dass man einen Login schon lange nicht mehr benutzt hat und den Account vielleicht nicht mehr benötigt. Das sind keine Informationen, die vorher nicht zugänglich waren, aber vorher war es halt ein Block, der immer gleich aussah. Die Darstellung als Zeitstrahl macht es einfacher, die Informationen zu verarbeiten.
Und vermutlich nicht viel weniger Websites verbieten Sonderzeichen in Passwörtern, vielleicht vor ein paar Jahren mehr als heute. Der Passwort-Generator ist auf maximale Kompatibilität ausgelegt. Was da sinnvoll ist und was nicht, muss vermutlich alle paar Jahre neu beurteilt werden.