Mozilla veröffentlicht Firefox 110
Mozilla hat Firefox 110 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
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Import von Daten aus weiteren Browsern
Firefox unterstützte bereits den Import von Daten wie Lesezeichen, Passwörter und Chronik aus verschiedenen anderen Browsern. Mit Firefox 110 können jetzt auch Daten aus Vivaldi, Opera sowie Opera GX importiert werden.
Performance-Verbesserungen
Die Performance der Videowiedergabe sowie die Qualität der Videoskalierung für Nutzer von Windows 10 und 11 bei Verwendung einer nicht von Intel stammenden GPU wurde verbessert. Für GPUs von Intel sind entsprechende Optimierungen bereits seit Firefox 100 aktiviert.
Verbessert wurde auch die WebGL-Performance auf Windows, macOS und Linux. Auf macOS und Linux wurde außerdem die GPU-Beschleunigung für Canvas2D standardmäßig aktiviert.
Windows: Blockieren von Modulen
Anwendungen von Drittanbietern wie Sicherheits-Software, aber auch Schadsoftware, können Module in Firefox installieren. Drittanbieter-Module können legitime Anwendungsfälle haben, aber auch die Leistung negativ beeinträchtigen und sogar Firefox-Abstürze verursachen. Mit about:third-party bietet Firefox für Windows eine Übersicht über in Firefox geladene Drittanbieter-Module inklusive Informationen zum Hersteller und Speicherort. Firefox kann hier sogar anzeigen, wenn der Browser bereits in Code eines Moduls abgestürzt ist.
Ab Firefox 110 ist es über about:third-party auch möglich, einzelne Module in Firefox zu blockieren.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 110 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 110 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Firefox schützt jetzt besser vor sogenanntem Spoofing in der Adressleiste. Dabei wird versucht, durch spezielle Zeichen, die für den Nutzer den Anschein erwecken, normale Zeichen zu sein, Nutzer auf gefälschte Websites zu locken.
Auf Windows wurde Sandboxing für die GPU aktiviert.
Achtung: Für Nutzer von X-Mouse Button Control (XMBC) kann es auf Grund dieser Änderung zu Problemen beim Scrollen auf Websites kommen. Dabei handelt es sich um einen Fehler in XMBC. Die Entwickler dieses Tools arbeiten bereits an einem Update. In der Zwischenzeit soll sich das Problem auch durch eine Konfigurationsänderung von XMBC umgehen lassen. Mozilla schreibt hierzu: Deaktivieren Sie entweder in den globalen Einstellungen die Option Scrollrad-Scrollfenster unter dem Mauszeiger anzeigen oder aktivieren Sie die Option Scrollfenster unter dem Mauszeiger deaktivieren, wenn Sie ein benutzerdefiniertes Profil für Firefox verwenden.
Verbesserungen der Webplattform
Eingabefelder in Datums- und Zeitfeldern können nun via Strg + Backspace (Windows, Linux) respektive Cmd + Delete (macOS) geleert werden.
Firefox unterstützt jetzt sogenannte Named Pages in CSS, so dass Websites beim Drucken ein seitenweises Layout durchführen und Seitenumbrüche auf deklarative Weise hinzufügen können.
Außerdem unterstützt Firefox nun CSS Container Queries.
Für HTML input-Elemente des Typs color wird jetzt das list-Attribut auf Windows und Linux unterstützt. Auf macOS wird dies jedoch noch nicht unterstützt.
Weitere Neuerungen für Entwickler lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.
Geänderter User-Agent von Firefox
Um Probleme mit einer mangelhaften Implementierung von User-Agent-Erkennungen auf Websites zu umgehen, bei denen es ab Firefox 110 zu einem Konflikt mit der Erkennung des Internet Explorer 11 kommen könnte, hat Mozilla den User-Agent von Firefox 110 teilweise und bis zum Erscheinen von Firefox 120 eingefroren. Die Details hierzu werden in einem separaten Artikel behandelt.
Sonstige Neuerungen von Firefox 110
Das Phänomen, dass manchem Nutzer unter bestimmten Umständen mehrere Dialoge zur Eingabe des Hauptpassworts zur gleichen Zeit angezeigt werden konnten, gehört mit Firefox 110 der Vergangenheit an.
Der Performance-Profiler kann auch den Stromverbrauch einer Website analysieren. Diese Angabe wird nun durch die Menge an CO2-Emissionen ergänzt.
In Reiter „Mehr von Mozilla“ in den Firefox-Einstellungen wurde der Abschnitt zu Mozilla Rally entfernt, welcher ausschließlich für Nutzer in den USA sichtbar war. Dafür wurde global Firefox Relay hinzugefügt.
Fehler in Content-Scripts von WebExtensions werden jetzt in der Webkonsole des entsprechenden Tabs geloggt und nicht länger nur in der globalen Browserkonsole.
Tipp: Zugriff auf vergangene Farbwelten
Die sogenannten „Farbwelten“, eine zeitlich limitierte Sammlung von Themes, welche in Firefox beworben wurde, sind bereits vor einem Monat planmäßig aus der Add-ons-Verwaltung, Firefox View sowie der Einführungstour für neue Nutzer verschwunden. Wer Gefallen an diesen gefunden hat, findet diese ab sofort in einer speziellen Sammlung auf addons.mozilla.org und kann diese darüber installieren.
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about:third-party heißt der String und nicht about:third-parties
Da hast du natürlich Recht. Vielen Dank für den Hinweis, ist korrigiert.
Zum Screenshot zum abschnitt Spoofing-schutz:
Firefox 109 zeigt die eingegebene URL an.
Firefox 110 zeigt hier dann aber die tatsächlich angesurfte URL an.
Oder wi ist das zu verstehen? steht im code einer webseite immer die richtige URL oder wo bekommt firefox die her?
Der Code einer Website hat nichts damit zu tun, was in der Adressleiste steht. Die Adressleiste zeigt die URL an, die der Nutzer aufgerufen hat. Im Beispiel-Screen ist das in beiden Fällen exakt die gleiche URL. Diese URL nutzt ein spezielles Zeichen, welches aussieht, als würden es zum regulären Zeichenvorrat gehören. Firefox nahm in vergleichbaren Situationen bereits sogenannte Punycode-Umwandlungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Punycode) vor. Der Schutz konnte in Firefox aber mit einem bestimmten Zeichen umgangen werden, welches ein reguläres Zeichen in der japanischen Sprache ist. Und damit geht Firefox jetzt besser um.
Meinst du mit dem Speziellen Zeichen den Gedankenstrich? Ich habe gerade mal zum testen deine Beispiel- URL us.coca–cola.com eingegeben. Erst in FF-109, dann das update gemacht auf 110. Beide male wurde diese URL in http://us.xn--cocacola-vn3d.com/ umgewandelt. Ich habe an Firefox nicht verändert.
Laut deinem Screenshot hätte der ff109 das also nicht machen sollen. Seltsam.
Es gibt verschiedene Zeichen, die aussehen wie ein Strich. Sofern du nicht genau das Zeichen verwendet hast, um welches es ging („Der Schutz konnte in Firefox aber mit einem bestimmten Zeichen umgangen werden, welches ein reguläres Zeichen in der japanischen Sprache ist“) ist klar, dass du keinen Unterschied siehst.