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Chrome mit neuer Blink-Engine – und Mozilla entfernt Blink-Unterstützung aus Firefox

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In Version 28 wird erstmals Googles neue Blink-Engine anstelle von Webkit im Chrome-Browser zum Einsatz kommen. Fast gleichzeitig mit der Ankündigung von Blink hat Mozilla die Unterstützung für Blink aus Firefox entfernt. Natürlich handelt es sich hierbei um etwas vollkommen anderes, nämlich das HTML-Tag <blink>.

Mit diesem HTML-Tag konnte man Texte auf Webseiten – wie der Name es schon andeutet – zum Blinken veranlassen. Ein Effekt, der früher sehr beliebt war, heute aber sehr verpönt ist und als Zeichen für schlechtes Webdesign gilt. Während <blink> früher noch von nahezu allen Browsern unterstützt worden war, ist Firefox heute der letzte Browser, in welchem dieser Tag noch Wirkung zeigt, nachdem sich Opera von seiner Presto-Engine verabschiedet hat. Mit Firefox 23 wird das <blink>-Element, welches nie Teil des HTML-Standards war, auch nicht länger in Firefox unterstützt. Der gleiche Effekt lässt sich übrigens ganz standardgemäß per CSS erreichen.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

11 Kommentare - bis jetzt!

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  1. MagnaSedna
    schrieb am :

    Soviel dazu, dass du eigentlich nicht darüber schreiben wolltest, dass Mozilla den blink-Tag entfernt. 😉

    Wenn du jetzt noch schreibst, dass Mozilla das Manifest überarbeiten und bis Firefox 23 etliche Browseroptionen zusammenstreichen wird, dürftest du erstmal wieder alles haben 😛

    http://www.chip.de/news/Firefox-23-Mozilla-streicht-viele-Browser-Optionen_61473662.html

    http://www.heise.de/open/meldung/Mozilla-Manifest-1-0-im-Tweet-Format-1845928.html

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ja, habs mir nochmal anders überlegt, um auch etwas über Googles Blink-Engine auf meinem Blog zu haben. 😀 Von alles würde ich mit den zwei Themen nicht sprechen wollen, ich hab mir noch ein paar Themen notiert. 😛

  3. Georg
    schrieb am :

    Bemerkenswert ist, welche Vorteile Google aus dem Fork zieht. Bei Webkit war Google zwar ein besonders großer Nutzer, aber doch nur einer von vielen, wobei Webkit ja als ursprüungliche Apple-Software stark unter deren Einfluss steht. Inwischen ist die Marktmacht von Chrome allerdings so groß (auch dank Android), dass sich nun die Marktlage verschiebt: Es gibt einerseits die Engine von Google, und andererseits Gecko. Webkit verkommt wie damals Opera/Presto zunehmend zum Nischenprodukt für unbekannte Linux-Browser (Epiphany/Web, Midori, dwb) und Safari. Mit steigenden Marktanteilen vol Google-Software kommt Google zunehmend in die Situation von MS zu besten Zeiten. Was Google entscheidet, wird der neue Standard im Web. Natürlich zugeschnittena auf die Google-Dienste der Zukunft. Und ja nicht zu viele Innovationen auf einmal, die Konkurrenten schneller für sich nutzen könnten.

    Bisher ist alles in petto. Aber auch ein Marktanteil von 90% ist für Blink nicht gänzlich unmöglich, in vielleicht 5 Jahren. Und ob Google sich dann noch um Freiheit und Open Source schert?

  4. MagnaSedna
    schrieb am :

    Opera wird ja schonmal kein Nischenprodukt, weil wir mittlerweile wissen, dass auch diese Browser-Suite Blink statt Webkit verwenden wird. Und auch das normale Webkit hat ja mehr oder weniger ausgedient. Apple arbeitet mit seinen Partnern an Webkit 2, Mozilla zusammen mit Samsung an Servo, Opera und Google an Blink. Einzig Microsoft wird weiter auf Trident setzen.

    Das Thema mit Google und Open Source wird man spätestens dann sehen, wenn bei einem von Googles Putzeinlagen auch Google Code dem Ganzen zum Opfer fallen wird. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass die Nutzer gerade gegenüber Google und Facebook sensibler geworden sind und eher dazu tendieren, ihre Nutzung mehr zu streuen und die Abhängigkeit von einem Anbieter zu reduzieren. Ich selber verwende Facebook gar nicht mehr und die Aktivität bei Google ist auf die Programme Chrome und Picasa sowie die Webapps Play (hab ein Android-Tablet) und YouTube reduziert. Wenn alles klappt, will ich langfristig die Programme von Google gänzlich verbannen, aber zu Picasa habe ich noch keine vernünftige Alternative gefunden und ich brauche momentan die Geschwindigkeit von Chrome noch.

    Langfristig ist momentan auf jeden Fall aber Firefox wieder das Ziel, wenn ich ihn mal per Addons richtig eingestellt habe….

  5. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Was Google entscheidet, wird der neue Standard im Web.

    Zum Glück funktioniert das nicht ganz so einfach. Damit eine Spezifikation zum Standard im Web erklärt werden kann, muss diese von mindestens zwei voneinander unabhängigen Engines implementiert worden sein. Das heißt, Google wird immer auf Hersteller anderer Engines angewiesen sein, wenn sie einen Standard etablieren wollen.

    Es besteht aber sicherlich die Gefahr bei einer sehr großen Marktmacht, dass man sich nicht mehr um Standards schert und Quasi-Standards einführt. Ich hoffe nicht, dass es soweit kommen wird. Am besten kann man sich dagegen wehren, wenn man Firefox statt Chrome nutzt. 😀

  6. MagnaSedna
    schrieb am :

    Ganz unrecht hat er aber auch nicht. Bei der Entwicklung weiß Google in der Regel Mozilla fest an seiner Seite, und Gecko als zweite Rendering-Engine neben Blink reicht bei den beiden treibenden Kräften ja völlig aus.

    Das große Problem sehe ich in Googles Dominanz (und damit meine ich nicht das Argument mit der Datenkrake). Man hat viele Projekte als Marktführer etabliert (Android, Search, YouTube, Chrome) oder ist mit vorne dabei (Maps, Blogger, Google+). Auf der anderen Seite hemmt das ja auch den Wettbewerb. Guck dir YouTube an – es gibt Plattformen wie MyVideo oder Dailymotion, die mithalten könnten, aber der Mensch ist bekanntlich Herden- und Gewohnheitstier und bewegt sich von was liebgewonnenem kaum weg. Dicke Luft gibt es jetzt, wo alle großen Unternehmen mit ihren Streichkonzerten anfangen. Bei Google war der Aufschrei nach Ende des Readers groß, bei Microsoft nach der Fusion von WLM und Skype und Yahoo mischt jetzt munter mit in diesem Streichkonzert.

    Ich denke, die beste Methode ist es nachwievor, seine Instrumente zu streuen und nur wenig bei einem Anbieter zu machen. Ich bin da sowieso das schlechtere Beispiel (ohne Witz, ich komme eigentlich ohne Suchmaschine aus, und wenn, dann nutze ich mit Ecosia eine kleine, außerdem verzichte ich bewusst auf Dinge wie Wikipedia), aber meine Migration zurück nach Firefox und die Verbannung jegliche Google-Produkte bis auf YouTube (und Play für mein Android-Tablet) hab ich heute abgeschlossen. Und mittlerweile geht der Trend auch woanders weg von den aktuellen Sachen. Ist schon fraglich, ob z.B. ein allgemeines soziales Netzwerk wie Facebook oder Google+ in drei bis vier Jahren noch gebraucht wird. Facebook verliert z.B. im Westen doch größere Nutzerscharen (9,4 Millionen warens immerhin im letzten Quartal) und auch wenn die Zahl noch klein ist, muss das nichts heißen, so hat der Abstieg von MySpace auch angefangen. Der Trend geht jedenfalls gerade bei den jüngeren Generationen hin zur alten schnelleren Messenger-Kommunikation und spezialisierten Networks wie Tumblr, Twitter oder Pinterest.

  7. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ganz unrecht hat er aber auch nicht. Bei der Entwicklung weiß Google in der Regel Mozilla fest an seiner Seite, und Gecko als zweite Rendering-Engine neben Blink reicht bei den beiden treibenden Kräften ja völlig aus.

    Nein, zwei Engines reichen definitiv nicht aus, weil das Einigkeit voraussetzt, was es nie in 100% aller Punkte geben wird, und dann gibt es keine neuen Standards mehr. Google kann nicht die Regeln des W3C brechen und Mozilla wird nicht das machen, was Google will. 😉 Insofern hoffe ich, dass sich Webkit hält. Und bei Trident kann man sich sicher sein, dass Microsoft daran festhalten wird und das ist absolut super so. Microsoft hat Trident ja auch wirklich sehr stark verbessert in den letzten Jahren, insofern sehe ich auch in Trident einen Zugewinn für das Web. Das Web benötigt diese Vielfalt. Darum finde ich es auch schade, dass Opera Presto aufgegeben hat.

    Ich sehe Mozilla nicht so fest an Googles Seite. Bislang war Chrome ein Webkit-Nutzer und es gibt schon genug Unterschiede zwischen Webkit und Gecko, die sich meistens in Form von Vendor-Präfixen zeigen. Für -webkit-linear-gradient beispielsweise gilt eine andere Syntax als für linear-gradient. -moz-linear-gradient gibt es nicht mehr, Mozilla hält sich hier bereits an den Standard. Oder beispielsweise die File API, welche Chrome implementiert hat und gerne als Standard sehen würde. Mozilla denkt gar nicht daran, eine Unterstützung dafür in Firefox einzubauen, Mozilla vertritt dabei komplett andere Ansichten als Google.

    Ist schon fraglich, ob z.B. ein allgemeines soziales Netzwerk wie Facebook oder Google+ in drei bis vier Jahren noch gebraucht wird. Facebook verliert z.B. im Westen doch größere Nutzerscharen (9,4 Millionen warens immerhin im letzten Quartal) und auch wenn die Zahl noch klein ist, muss das nichts heißen, so hat der Abstieg von MySpace auch angefangen.

    Ich glaube kaum, dass man das mit MySpace vergleichen kann. MySpace hat einfach alles verkehrt gemacht, was man nur verkehrt machen kann. Bei Facebook ist ganz einfach die Sache: Man hat den maximalen Wachstum erreicht, irgendwann kann man sich nicht mehr steigern. Neun Millionen mag viel klingen, das ist aber in Relation gar nichts. Die Bedeutung sozialer Netzwerke wird eher weiter zunehmen als abnehmen, da bin ich mir ziemlich sicher.

  8. MagnaSedna
    schrieb am :

    Wenn es um Standards wie WebRTC geht, ist Mozilla grundsätzlich an Googles Seite. Und Gecko und Blink reichen prinzipiell schon aus, weil nach den Regeln der W3C zwei Engines für einen neuen Standard herhalten müssen. Ob Man das nun mit Gecko und Blink macht oder Trident/Webkit darin einbezieht, ist Wurscht. Zwei Engines reichen. Mehr will ich damit nicht sagen. 😉 Dass es auch Differenzen zwischen Mozilla und Google gibt, sieht man an WebP. Aber wenigstens fährt Mozilla keine Scroogled-Kampagne, sondern arbeitet an seinen Sachen in Ruhe weiter.

    Außerdem habe ich auch nicht bestritten, dass die Bedeutung von sozialen Netzwerken oder gar sozialen Medien in Zukunft sinken wird. Ich bin froh, dass es sie gibt. Aber ich beobachte auch, dass die jüngeren Generationen in spezialisierte Netzwerke abwandern oder in Sachen Online-Kommunikation wieder direktere Messenger wie WhatsApp, Hike oder von mir aus auch die Klassiker wie ICQ benutzen. Facebook hat sein Wachstumszenit dahingehend noch lange nicht erreicht, weil es in wichtigen Schwellenländern gerade erst aufblüht/entdeckt wird, aber es wird immer älter. Außerdem ist die Sensibilität seit den Aktionen von Google, alles immer mehr mit G+ zu zentralisieren und es für die semantische Suche zu verwenden, größer geworden. Gleiches gilt auch für Facebook und seine Töchter, wo z.B. Instagram innerhalb weniger Tage gut 6 seiner insgesamt nur etwa 16,5 Millionen Nutzer verloren hat.

    Mir persönlich ist die Dominanz von Facebook und Google unheimlich und deswegen setze ich lieber auf kleinere Anbieter (was nicht heißt, dass ich nicht auch auf größeren Sachen vertreten bin, ich habe auch Twitter). Und da sehe ich auch die Zukunft, auf spezialisierte Netzwerke wie Xing, Pinterest, Yammer oder Tumblr zu setzen. Das macht auch mehr Sinn als der Stuss, den man teilweise z.B. auf Facebook zu lesen bekommt. Ob Google+ und Facebook wirklich alles richtig gemacht haben, das werden die beiden auch erst noch beweisen müssen. Auch im Netz ist nichts für ewig und auch große Anbieter bzw. Giganten früherer Tage geraten schnell in eine große Krise. Ich sage nur Yahoo oder AOL.

  9. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wenn es um Standards wie WebRTC geht, ist Mozilla grundsätzlich an Googles Seite. Und Gecko und Blink reichen prinzipiell schon aus, weil nach den Regeln der W3C zwei Engines für einen neuen Standard herhalten müssen. Ob Man das nun mit Gecko und Blink macht oder Trident/Webkit darin einbezieht, ist Wurscht. Zwei Engines reichen. Mehr will ich damit nicht sagen. ;)

    Nein, eben nicht, hier widerspreche ich ganz klar. Denn das bedingt nun einmal, dass man sich in allen Belangen einig ist. Gibt es da keine Einigkeit, gibt es auch keinen neuen Standard. Man darf nicht vergessen, dass jeder Hersteller seine ganz eigenen Vorstellungen und Absichten hat. Die große Einigkeit herrscht eher selten. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten wollen, dass die Entscheidung Operas, sich von Presto abzuwenden, zu einem gewissen Faktor dazu beigetragen hat, dass Google sich von Webkit abgewendet hat und nun eine eigene Engine bereitstellt. Damit wird das alte Gleichgewicht wiederhergestellt. Das macht es schließlich auch für Google einfacher, die eigenen Interessen durchzusetzen, wenn es vier und nicht nur drei Engines auf dem Markt gibt. Nur zwei Engines wären ein absoluter Tiefschlag für das offene Web. Denn dann wird das Web wirklich von Einzelinteressen diktiert und das W3C wäre nur noch eine Witzveranstaltung. Vielfalt ist für ein offenes Web extrem wichtig.

    WebP finde ich ein schönes Beispiel dafür, dass es um eigene Interessen geht. Mozilla hatte WebP abgelehnt. Jetzt gab es vor allem auf Seiten von everything.me Stimmen, dass WebP doch ein ganz gutes Format sei. Nun, everything.me ist ein Unternehmen, in welches Mozilla vor wenigen Monaten investiert hat und deren Dienst fester Bestandteil von Firefox OS ist. Ich weiß nicht, ob man über WebP neu nachgedacht hätte, wenn die Situation eine andere wäre. Aber das ist jetzt reine Spekulation von mir. 😉 Worauf ich damit hinauswill: Wenn unterschiedliche Hersteller andere Ansichten vertreten und andere Interessen verfolgen, dann wirst du Schwierigkeiten bei nur zwei Herstellern haben, dass diese sich einigen. Man benötigt also unbedingt weitere Hersteller, welche man für seine eigene Ansicht überzeugen kann. Ansonsten erreicht man nichts anderes als Stillstand. Abgesehen davon sind mehr als zwei Hersteller sehr zielführend, denn deren Input kann einem gemeinsamen Standard nur förderlich sein. Es ist ja auch nicht so, dass die Hersteller ihre Features implementieren und dann war es das. Da wird sehr viel diskutiert und Argumente ausgetauscht. Der Sinn eines Standards sollte ja sein, die beste Lösung zu finden.

    Aber ich beobachte auch, dass die jüngeren Generationen in spezialisierte Netzwerke abwandern oder in Sachen Online-Kommunikation wieder direktere Messenger wie WhatsApp, Hike oder von mir aus auch die Klassiker wie ICQ benutzen.

    Spezialisierte Netzwerke sind spezialisiert, die lassen sich nur schwer mit Facebook vergleichen. Facebook kann einem nicht geben, was XING einem gibt und vice versa. ICQ nutze ich zwar auch noch, sehe ich von den meisten aber totgeredet, meine eigene Kontaktliste schrumpft auch weiter und weiter. Vor zwei oder drei Jahren hatte ich noch über 200 ICQ-Kontakte, heute sind es keine 10 mehr. Weil die Leute in erster Linie Facebook und WhatsApp zur Kommunikation haben und oftmals vorziehen. Wobei man auch die ganze Messenger-Schiene nur sehr schwer in einen Vergleich mit einem Sozialen Netzwerk schicken kann, ist einfach eine andere Baustelle. ^^

    wo z.B. Instagram innerhalb weniger Tage gut 6 seiner insgesamt nur etwa 16,5 Millionen Nutzer verloren hat.

    Mit unüberlegten AGB-Änderungen kann man durchaus einige Nutzer verlieren. 😉

    Mir persönlich ist die Dominanz von Facebook und Google unheimlich und deswegen setze ich lieber auf kleinere Anbieter (was nicht heißt, dass ich nicht auch auf größeren Sachen vertreten bin, ich habe auch Twitter).

    Dominanz ist ohne Frage immer gefährlich. Auf der anderen Seite ist ein soziales Netzwerk absolut sinnlos, wenn man dort keine Kontakte hat. Ein soziales Netzwerk ist auf Dominanz angewiesen. Natürlich sollte dort nach Möglichkeit jeder sein, den man kennt. Deswegen ist nicht viel Platz für andere Netzwerke neben Facebook. Abgesehen von spezialisierten Netzwerken, welche aber ganz andere Zwecke erfüllen.

    Das macht auch mehr Sinn als der Stuss, den man teilweise z.B. auf Facebook zu lesen bekommt.

    Ich lese auf Facebook wenig bis gar keinen Stuss. Das hängt nur davon ab, mit wem man dort verknüpft ist und was man sich anzeigen lässt. 😛 Facebook lässt sich ja wirklich bis ins allerkleinste Detail konfigurieren.

    Auch im Netz ist nichts für ewig und auch große Anbieter bzw. Giganten früherer Tage geraten schnell in eine große Krise. Ich sage nur Yahoo oder AOL.

    Ich frage mich, wieso Yahoo! immer so kleingeredet wird. 😉 Auch heute ist Yahoo! noch eines der größten Unternehmen der Welt mit über 700 Millionen Nutzern und 2011 (die aktuellste Zahl, die ich habe) knapp fünf Milliarden (!) Dollar Umsatz. Yahoo! hatte sicher schon bessere Zeiten, aber mein Mitleid hält sich da in Grenzen, so schlecht geht es denen auch nicht. Schlimmer finde ich, was aus den VZ-Netzwerken geworden ist. Die haben auf ihrem Höhepunkt wirklich komplett versagt. 😉

  10. MagnaSedna
    schrieb am :

    Dominanz ist für einen Privatanwender in Zeiten von Multimessengern wie Miranda, Instantbird oder Trillian aber nicht mehr so wichtig. Unter deren Oberfläche lässt sich vieles vereinigen. 😉

    Ich kann bei Facebook zugegebenermaßen auch nur bedingt mitreden. Ich war da mehrmals kurz (da macht sich d0g1am. aus der SoZone ja regelmäßig lustig drüber *facepalm*), hatte da aber nie mehr wie 8 bis 10 Kontakte, dem standen immerhin zwischen 10 und 20 bei ICQ gegenüber. Ich hab FB damals immer eher als Diskussions- und Informationsplattform genutzt, was sich dann auch egalisiert hatte, wo Twitter sich bei mir als idealer Newsticker durchgesetzt hatte. 😉 ICQ kommt btw. aktuell – das sind meine letzten Zahlen – immer noch auf 32 Millionen Nutzer weltweit, ist von den klassischen Messengern (Skype ziehe ich als VoIP-Dienst mal ab) also immer noch der Stärkste. Ob ich irgendwann wieder zu Facebook zurückgehe, ich weiß es nicht.

    Klar ist Vielfalt im Web wichtig, aber die Vielfalt sehe ich ohnehin schon länger bedroht. Google hat in vielen Bereichen sein Quasi-Monopol, obwohl es vielfach Konkurrenz gibt, die mithalten kann. Die Fortentwicklung von Linux will Cannonical diktieren wie kein zweiter. Bei der Medienarbeit gibt es keinen, der wirklich mit Adobe und seiner CS mithalten kann, gleiches gilt für Oracle in der Datenbanktechnologie. Auch alles relevante Sachen für eine Vielfalt im Web (ok, Adobe vll. nicht so), aber hier entstehen halt auch Quasi-Monopole. Von daher wird die wirkliche Vielfalt durch sone Massennutzung einzelner Dienste eh schon per se eingeschränkt. Und ich persönlich lehne es ab, mich von einem Anbieter so sehr abhängig zu machen.

    Zu Yahoo… klar, klein sind sie nicht, aber sie machen zu wenig aus dem, was sie haben. 😉 Flickr alleine hätte Picasaweb alleine plattmachen können und steht trotz 85 Millionen Nutzern wohl am Rande der Unrentabilität. Browsertechnisch hatte Yahoo mit Axis einen tollen Ansatz, aufm Desktop wurds nur ein Addon. Mit Zimbra Desktop hatte Yahoo einen Mailclient, der mit Thunderbird hätte mithalten können – sie haben ihn an VMWare verkauft. Ich könnte so weitermachen… In der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, und Marissa Mayer kann das Ruder momentan noch nicht so richtig rumreißen. Die Arbeiten an Startseite, Mail und Flickr sind eher schönheitsbedingt, YIM wurde beschnitten. Die brauchen nur einfach was Größeres wie Dailymotion und dann müssen sies auch wirklich richtig ausbauen. 😉

     

  11. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Dominanz ist für einen Privatanwender in Zeiten von Multimessengern wie Miranda, Instantbird oder Trillian aber nicht mehr so wichtig. Unter deren Oberfläche lässt sich vieles vereinigen. ;)

    Da werden gerade zwei Dinge durcheinandergeworfen. 😉 Dominanz ist für ein Netzwerk entscheidend. Du wirst wenig Freude auf Facebook haben, wenn du dort keine Kontakte hast. Du wirst nicht viel Freude mit ICQ haben, wenn du niemanden mit ICQ kennst. Welchen Client du benutzt, um diese Dienste zu nutzen, das spielt überhaupt keine Rolle. Ob du Trillian oder Miranda benutzt, ändert nichts daran, dass du das Netzwerk von ICQ nutzt. Oder Facebook. Deren Chat lässt sich damit ja auch nutzen.

    Klar ist Vielfalt im Web wichtig, aber die Vielfalt sehe ich ohnehin schon länger bedroht. Google hat in vielen Bereichen sein Quasi-Monopol, obwohl es vielfach Konkurrenz gibt, die mithalten kann.

    Google hat eine gefährliche Marktmacht, da stimme ich absolut zu. Aber Auswirkungen auf Standards hat das keine. Und wir haben vier fähige Engines auf dem Markt, das ist doch okay. Solange es so bleibt und nicht weniger werden. 😉

    Die Fortentwicklung von Linux will Cannonical diktieren wie kein zweiter. Bei der Medienarbeit gibt es keinen, der wirklich mit Adobe und seiner CS mithalten kann, gleiches gilt für Oracle in der Datenbanktechnologie. Auch alles relevante Sachen für eine Vielfalt im Web (ok, Adobe vll. nicht so), aber hier entstehen halt auch Quasi-Monopole.

    Ich kann hier nur für Datenbanken sprechen, weil ich mich beim Rest zu wenig auskenne, aber PostgreSQL muss sich definitiv nicht hinter Oracles MySQL verstecken, ganz im Gegenteil, das genießt einen sehr guten Ruf. Und die ganzen NoSQL-Datenbanken sind auch stark im Kommen, MongoDB oder CouchDB. Es gibt bei Datenbanken extrem viele Möglichkeiten und die werden teilweise auch genutzt. Vor allem im professionellen Umfeld.

    Zu dem ganzen Absatz mit Yahoo! kann ich leider auch nicht wirklich etwas sagen, da scheinst du dich mehr informiert zu haben als ich, ich kann da nicht mitreden. 😉

     

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