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Mozilla entfernt Firefox Hello aus Firefox 49

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Mit Firefox Hello besitzt Firefox eine direkt im Browser integrierte Möglichkeit zum Teilen von Bildschirminhalten und zur Videotelefonie. In Firefox 49 wird Mozilla Firefox Hello wieder aus dem Browser entfernen.

Firefox Hello ist Bestandteil von Firefox seit Version 34.0. Damals handelte es sich noch um eine reine Möglichkeit zur Videotelefonie. Im Laufe der Zeit hat Firefox Hello einige Änderungen erfahren. So gibt es mittlerweile kein Kontakte-Feature mehr, dafür einen Text-Chat und die Möglichkeit, Bildschirminhalte zu teilen. Letzteres ist mittlerweile auch der Fokus von Firefox Hello. Anwendungsfälle für das sogenannte Co-Browsing sind beispielsweise das an unterschiedlichen Orten gemeinsame Shoppen oder Buchen von Reisen, bei dem beide Konversationspartner den gleichen Bildschirminhalt sehen und sich dabei miteinander unterhalten können.

Seit Firefox 45 ist Firefox Hello als sogenanntes System-Add-on implementiert. Als Teil des Go Faster-Programms entkoppelt Mozilla einzelne Funktionen vom Firefox-Core und integriert diese als gebündelte Add-ons, was diverse Vorteile bringt wie eine Aktualisierung von Funktionen unabhängig von Updates des gesamten Browsers. So hat auch Firefox Hello seitdem mehrere Updates erhalten, welche unabhängig von Firefox-Updates ausgeliefert worden waren, zuletzt Anfang dieses Monats. Unter dem Codenamen Akita hat Mozilla bis vor kurzem an einem größeren Update für Firefox Hello gearbeitet, welches die Möglichkeit bringen sollte, Konversationen mit mehreren Gesprächsteilnehmern zu führen.

Nun scheinen die Planungen eine ganz andere Richtung einzunehmen, denn Firefox Hello soll bereits mit Firefox 49 aus Firefox entfernt werden. Über die Gründe ist bisher nichts bekannt.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

31 Kommentare - bis jetzt!

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  1. someOne
    schrieb am :

    Dann muss man sich in 1-2 Jahren zumindest keine Kritik anhören, dass nicht mal die eigenen Add-ons auf den zu restriktiven Web-Extensions API implementierbar ist?

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Muss man deinen Kommentar verstehen? Erstens wird die Entwicklung von WebExtensions nicht eingestellt und die unterstützten APIs heute sind logischerweise nicht repräsentativ für die unterstützten APIs in zwei Jahren. Mal ganz davon abgesehen, dass Firefox 48 die erste Version mit offizieller WebExtensions-Unterstützung sein wird und Firefox 47 noch aktuell ist, WebExtensions können hier also von einem rein logischen Standpunkt aus betrachtet schon gar nicht zur Debatte stehen. Zweitens besteht doch überhaupt keine Notwendigkeit alles jetzt als WebExtension umgesetzt zu haben. Firefox besitzt bekanntermaßen unterschiedliche Erweiterungs-Systeme und alle werden nach wie vor unterstützt. Ich musste überlegen, ob ich diesen Kommentar überhaupt freischalten soll, weil er komplett sinnlos und vollkommen am Thema vorbei ist. Ich habe ihn aber dann doch freigeschaltet, um diesen ganz offensichtlichen Troll-Versuch bezüglich WebExtenions, was nicht mal mit dem Thema des Artikels zu tun hat, öffentlich zu enttarnen.

  3. someOne
    schrieb am :

    Das ist kein Trollversuch, sondern eine ernsthafte Befürchtung. Natürlich werden die APIs noch ausgebaut, aber verdammt viele Dinge werden jetzt schon regelmäßig abgelehnt im Namen "der Sicherheit". WE können deswegen z.B. nichtmal Firefox Einstellungen lesen oder einen eigenen Script/Style in der Benutzeroberfläche einfügen. Sämtliche Erweiterungen, die die Benutzeroberfläche weitreichend manipulieren, werden wohl nicht mehr gehen. Es gibt Diskussionen um Implementationen, die mehr Freiheiten erlauben, aber bei den aktuellen Ton der Entwickler, sehe ich da ehr schwarz.

    Das aktuell noch andere Add-on Typen funktionieren ist kein Argument für die Zukunft. XUL/XBL wird entfernt. SDK ist jetzt schon in einen bug-fixes only Status. Umso mehr man an der Engine verändert, umso mehr "low-level" SDK APIs wird mal wohl brechen ohne zu reparieren. XUL/XBL/SDK/XPCOM wird früher oder später entfernt. Übrig bleibt nur noch WE.

    In übrigen ist die Grundidee von WE eine gute und XUL sollte nach meiner Meinung auch entfernt werden, damit man flexibler und mit Standards fortschreiten kann. Aber die WE APIs müssen liberaler werden und das sehe ich momentan nicht gegeben.

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wie sollte ich das denn bitte nicht als Troll-Versuch interpretieren, wenn du hier eine negativ geführte Debatte gegen WebExtensions anstößt, und das, obwohl es nicht einmal im Entferntesten mit dem Thema des Artikels zu tun hat? Der Kommentar hatte für mich keinen anderen Schluss zugelassen. 😉

    Wir können gerne über das Thema WebExtensions diskutieren, aber bitte an einer geeigneten Stelle und nicht unter einem Artikel über Firefox Hello. Gegen Off-Topic-Kommentare habe ich grundsätzlich nichts, aber eine ernsthafte Diskussion beinhaltet ein paar Beiträge mehr und das sollte dann wirklich nicht hier geschehen, das hat weder das Thema Firefox Hello noch das Thema WebExtensions verdient, weil so nicht die volle Aufmerksamkeit darauf liegen kann, da es immer nur Off-Topic sein wird. Gerade das Thema WebExtensions ist dazu meiner Meinung nach zu wichtig. Und auch dann möchte ich nicht auf Spekulationen einsteigen. Du weißt genauso wenig wie ich, was mit WebExtensions dann möglich sein wird, wenn andere Erweiterungs-Typen nicht mehr unterstützt werden. So schnell wird die Unterstützung für andere Erweiterungs-Typen nicht eingestellt werden und wenn es irgendwann einmal soweit ist, dann können wir darüber sprechen, was WebExtensions zu diesem Zeitpunkt vermissen lassen. Aber Kommentare der Art "WebExtensions können in zwei Jahren nichts, wenn es keine Alternative gibt" gehen gar nicht.

  5. schrieb am :

    Hello hatte bei mir nie so richtig funktioniert. Eine Verbindung mit dem Gesprächspartner war oft nicht möglich.

    Seit der Änderung mit dem Teilen des Browserinhalts war es für mich dann auch uninteressant geworden.

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wann hast du Firefox Hello denn zuletzt getestet? Ich frage, weil Mozilla Anfang des Monats damit begonnen hat, Firefox Hello 1.4 auszuliefern, und einer der Schwerpunkte dieser Version war es, Verbindungsprobleme zu reduzieren. Es könnte ja sein, dass das Update bei dir etwas bewirkt hat. Die Information bringt natürlich nicht viel in Anbetracht der Tatsachen, dass dich das a) mit dem neuen Fokus von Firefox Hello grundsätzlich nicht mehr so interessiert und b) dass es Hello bald sowieso nicht mehr gibt, aber falls dich das dennoch interessiert, wäre es einen Test wert. 😉

  7. schrieb am :

    Ich kann mir vorstellen, dass Telefonica einen Frühjahrsputz macht. Eplus hat den Gewinn stark einbrechen lassen.

    tokbox soll nun Gewinn abwerfen und Mozilla hat sich geweigert für das Backend mehr zu zahlen oder gar überhaupt etwas zu bezahlen.

    aber alles nur Vermutungen 😉

    https://tokbox.com/pricing

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mobile-Payment-Telefonica-zieht-bei-mpass-den-Stecker-3280911.html

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Telefonica-Deutschland-verbucht-ersten-Gewinn-seit-Fusion-mit-E-Plus-3279127.html

  8. Philipp
    schrieb am :

    Wenn ich mir vorstelle was da jetzt an Mannjahren reingeflossen ist der besser in core-webrtc geflossen wäre…

  9. schrieb am :

    Bin mal gespannt, wie viele Leute sich dann lauthals beschweren, dass Mozilla EINFACH SO Dinge aus Firefox entfernt die TOTAL WICHTIG SIND… und wie groß die Schnittmenge zu den Leuten ist, die vor zwei Jahren aufgeheult haben, dass Mozilla EINFACH SO Sachen in den Firefox packt, die TOTAL ÜBERFLÜSSIG sind.

  10. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wenn ich mir vorstelle was da jetzt an Mannjahren reingeflossen ist der besser in core-webrtc geflossen wäre…

    Das eine hat mit dem anderen doch überhaupt nichts zu tun. Oder glaubst du, dass die Entwickler, welche Standards implementieren, die gleichen wären, welche Frontend- / Feature-Entwicklung machen? In der Regel ist dem nicht so.

  11. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Bin mal gespannt, wie viele Leute sich dann lauthals beschweren, dass Mozilla EINFACH SO Dinge aus Firefox entfernt die TOTAL WICHTIG SIND… und wie groß die Schnittmenge zu den Leuten ist, die vor zwei Jahren aufgeheult haben, dass Mozilla EINFACH SO Sachen in den Firefox packt, die TOTAL ÜBERFLÜSSIG sind.

    So in der Art wird das wohl zu erwarten sein. 🙂

  12. Philipp Hancke
    schrieb am :

    Das eine hat mit dem anderen doch überhaupt nichts zu tun.

    RtpSender.replaceTrack ist in Firefox weil Hello das brauchte. Dito Screensharing mit sharing des audio-outputs. Beides ist für WebRTC Entwickler relativ unbenutzbar weil es in Chrome (noch) nicht geht.

    http://logs.glob.uno/?c=mozilla%23media&s=9+Feb+2015&e=9+Feb+2015#c147434 ist eine tolle Aussage in dem Zusammenhang. Bemerkenswert ehrlich.

  13. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    RtpSender.replaceTrack ist in Firefox weil Hello das brauchte. Dito Screensharing mit sharing des audio-outputs. Beides ist für WebRTC Entwickler relativ unbenutzbar weil es in Chrome (noch) nicht geht.

    Sind diese Dinge Webstandards? Das ist die einzige relevante Frage. Irgendjemand muss immer den Anfang machen und manchmal ist es Chrome, manchmal ist es Firefox. Wenn es sich um einen Teil der WebRTC-Spezifikation handelt, dann hätte Firefox dies mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch unabhängig von Firefox Hello bekommen. Es mag höchstens sein, dass das die Priorisierung beeinflusst hat. Aber Mozilla hat für Hello keine Nicht-Standards implementiert, oder?

    http://logs.glob.uno/?c=mozilla%23media&s=9+Feb+2015&e=9+Feb+2015#c147434 ist eine tolle Aussage in dem Zusammenhang. Bemerkenswert ehrlich.

    Was genau ist da bemerkenswert? Zu einem beliebigen Zeitpunkt (mittlerweile 1 1/2 Jahre her) gab es einen Ressourcen-Engpass, was die Entwicklung automatisierter Tests betrifft. Das klingt für mich alles andere als ungewöhnlich und sagt nichts über die allgemeine Situation aus, sondern nur über einen ganz konkreten Zeitpunkt. Selbstverständlich sind Entwickler manchmal so mit bestimmten Projekten eingespannt, dass sie keine Ressourcen für andere Dinge frei haben. Das gab es schon immer und wird es vermutlich auch immer wieder geben.

  14. John
    schrieb am :

    Ich find’s gut. Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als ob die Vernunft bei Mozilla wieder zurückkehrt, aber ich fürchte dennoch, dass es einen anderen, weniger noblen Hintergrund hat.

    Hello ist für mich so eine Komponente, die zwar nett gemeint sein mag, aber die in einem Browser meiner Meinung nach überhaupt nichts zu suchen hat. Wer so etwas braucht, der kann es sich als Extension hinzufügen oder als separates Programm installieren. Ich empfinde es als eine positive Entwicklung, wenn der (in meinen Augen) unnötige Ballast wieder aus dem Browser verschwindet.

    Als nächstes dann bitte Pocket völlig rauswerfen. Danke.

  15. Peer
    schrieb am :

    Ich habe dieses HELLO nie benötigt, nie benutzt und nie vermisst. Deshalb habe ich dieses und weitere "Werkzeuge" auch immer sofort nach jeden FF-Update deinstalliert.

    Mit den besten Grüßen

    Peer

  16. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Hello ist für mich so eine Komponente, die zwar nett gemeint sein mag, aber die in einem Browser meiner Meinung nach überhaupt nichts zu suchen hat.

    Dem kann ich nur widersprechen. Bei Hello geht es um sogenanntes Co-Browsing. Und Firefox ist ein Browser. Das steckt schon im Namen, dass das seine Daseinsberechtigung in einem Browser hat. Es mag sein, dass du keine Anwendung dafür hattest. Aber "in einem Browser überhaupt nichts zu suchen" möchte ich so nicht stehen lassen.

    Ich empfinde es als eine positive Entwicklung, wenn der (in meinen Augen) unnötige Ballast wieder aus dem Browser verschwindet.

    Welcher Ballast? Wer Hello nicht genutzt hat, der hatte auch keinen Ballast durch Hello. Mal abgesehen davon, dass es keine Ressourcen frisst, wenn man es einfach nicht benutzt, konnte man es sogar komplett deaktivieren.

    Als nächstes dann bitte Pocket völlig rauswerfen. Danke.

    Mit welcher Begründung? Auch wieder nur, dass du keine Anwendung dafür hast? Und was ist mit den Millionen Pocket-Nutzern? Auch das hat seine klare Daseinsberechtigung in einem Browser.

  17. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich habe dieses HELLO nie benötigt, nie benutzt und nie vermisst. Deshalb habe ich dieses und weitere "Werkzeuge" auch immer sofort nach jeden FF-Update deinstalliert.

    Wozu? Vollkommen unnötig. Man konnte es einfach deaktivieren und dann hatte man für immer seine Ruhe. Es bestand nie die Notwendigkeit, das mit jedem Update wieder zu entfernen.

  18. Philipp Hancke
    schrieb am :

    Es mag höchstens sein, dass das die Priorisierung beeinflusst hat

    Eben das ist das Problem. Löst Mozilla die Probleme die Web(RTC) Entwickler haben oder die eigenen? Sowas kann schwer zu erklären sein wie Du siehst und es ist leicht den falschen Eindruck zu erwecken. Was insbesondere dann fatal ist wenn die Ausgangssituation schon so ist dass diese Entwickler wegen Marktanteilen primär für Chrome entwickeln.

  19. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Welches Problem? Man kann es ja nun beim allerbesten Willen nicht als Problem bezeichnen, wenn Webstandards implementiert werden. Und glücklicherweise richtet sich Mozilla bei der Priorisierung nicht nach Google (ich sag nur CSS Hyphens, Chrome kann es immer noch nicht und das nervt echt…).

  20. rugk
    schrieb am :

    Schade, Hello im Browser war eine sehr schöne einfache Möglichkeit um mal schnell eine WebRTC-Konversation zu starten und man brauchte keine zusätzliche Software installieren…

    Na ja mal schauen, wie die Entwicklung weiter geht…

  21. schrieb am :

    Schade für Firefox Hello, ich hab immer das Gefühl das ich und mein Umkreis die einzigen Menschen der Welt sind die regelmässig Firefox Hello nutzen. Funktionierte immer einwandfrei und ich ich liebe es.

    Wird Firefox Hello als Addon forgeführt (technisch gesehen) ist es das ja schon. Aber kann man Hello danach als Addon aus dem Firefox "Marketplace" laden?

  22. John
    schrieb am :

    Es mag sein, dass du keine Anwendung dafür hattest. Aber „in einem Browser überhaupt nichts zu suchen“ möchte ich so nicht stehen lassen.

    Das Unix-Prinzip ist dir doch sicher ein Begriff. Es gehört einfach nicht zu den Kernfunktionen eines Browsers.

    Welcher Ballast? Wer Hello nicht genutzt hat, der hatte auch keinen Ballast durch Hello. Mal abgesehen davon, dass es keine Ressourcen frisst, wenn man es einfach nicht benutzt, konnte man es sogar komplett deaktivieren

    Das Problem ist, dass du falsch herum argumentierst. Die Frage nach Argumenten gegen solche Gimmicks stellt sich gar nicht. Es muss genau andersherum laufen. Was spricht dafür, genau diese Funktion einzubauen und allen Anwendern zur Verfügung zu stellen? Wenn dabei nicht herauskommt dass es essentiell wichtig ist, dann gehört es nicht in die Standard-Distribution.

    Wenn ihr es zur Verfügung stellen wollt, dann bietet es als Addon an. Alle Anwender mit vermeintlich nützlichen Funktionen zu beglücken, halte ich für den falschen Weg. Die ursprüngliche Intention vom Projekt „Firefox“ war doch, einen schlanken Browser ins Leben zu rufen. Einen Browser ohne unnötigen Ballast. Von diesem Weg sind wir im Moment leider abgekommen.

    Hello und Pocket sind für mich überflüssiger Ballast, der den Browser aufbläht und im schlimmsten Fall sogar zusätzliche Sicherheitslücken einschleusen kann. Gegen solche Komponenten in Form von Addons hat sicher niemand etwas einzuwenden, aber warum in aller Welt muss das standardmäßig mitgeliefert werden? Mir fallen da leider nur Gründe ein, die kein gutes Licht auf Mozilla werfen.

  23. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Samuel:

    Wird Firefox Hello als Addon forgeführt (technisch gesehen) ist es das ja schon. Aber kann man Hello danach als Addon aus dem Firefox "Marketplace" laden?

    Nach meinem Verständnis: leider nein, die Server werden wohl abgeschaltet werden.

  24. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @John:

    Das Unix-Prinzip ist dir doch sicher ein Begriff. Es gehört einfach nicht zu den Kernfunktionen eines Browsers.

    Wenn du tatsächlich glaubst, dass ein Browser nur eine einzige Aufgabe hätte, dann weißt du nicht, was ein Browser im Jahr 2016 ist und zu leisten hat. Und den Zusammenhang zwischen Browser und (Co-) Browsing habe ich ja bereits angedeutet.

    Das Problem ist, dass du falsch herum argumentierst. Die Frage nach Argumenten gegen solche Gimmicks stellt sich gar nicht. Es muss genau andersherum laufen. Was spricht dafür, genau diese Funktion einzubauen und allen Anwendern zur Verfügung zu stellen? Wenn dabei nicht herauskommt dass es essentiell wichtig ist, dann gehört es nicht in die Standard-Distribution.

    Nein, ich argumentiere ganz gewiss nicht falsch herum. Und die Frage, was dafür spricht, einem Browser Mehrwerte anzubieten, die andere Browser nicht haben, stellt sich ja nun wirklich nicht. Würden sich Browser nicht voneinander unterscheiden, würde es nur einen Browser geben – und keinen Firefox. Klar hängt der Mehrwert von der Akzeptanz der Nutzer ab, aber nur wer wagt, hat überhaupt die Chance, etwas zu gewinnen. Anwendungsfälle für das Co-Browsing stehen außerdem im Artikel. Es lässt sich ja nun nur schwer verleugnen, dass das Anwendungsfälle sind, auch wenn man es selbst nicht benötigt. So viel Vorstellungskraft sollte man einfach besitzen, dass man sieht, dass es Menschen gibt, die damit was anfangen können.

    Du kannst auch davon ausgehen, dass selbst die Funktionen, die du gut findest, nur von einem überraschend kleinen Teil der Nutzer genutzt werden. Die Hälfte der Firefox-Nutzer hat nicht mal ein einziges Add-on installiert, was auch für viele unvorstellbar ist. Der Punkt ist, dass ein Browser viel anbieten muss, um viele Menschen zu erreichen. Und sich über Funktionen beklagen, die einen in keinster Weise negativ tangieren, find ich nicht in Ordnung, da fehlt mir das Argument.

    Wenn ihr es zur Verfügung stellen wollt, dann bietet es als Addon an.

    Wer ist denn bitte "ihr"? Ich betreibe diesen Blog alleine und habe damit nicht das Geringste zu tun.

    Alle Anwender mit vermeintlich nützlichen Funktionen zu beglücken, halte ich für den falschen Weg. Die ursprüngliche Intention vom Projekt „Firefox“ war doch, einen schlanken Browser ins Leben zu rufen.

    Quatsch. Wer behauptet denn sowas? Ausnahmslos jeder Browser kann im Verlauf der Jahre immer mehr und nicht immer weniger, selbst absolut still stehen tut kein Browser. Schlankheitswahn ist bei Menschen schon grundlegend falsch und bei Software nicht richtiger. Das Anbieten der Funktion ist ein klarer Wettbewerbsvorteil für Mozilla, was alle Nutzer betrifft, die damit was anfangen können. Und wer nicht, hat auch keinen Nachteil dadurch. Also was soll das für eine Motivation sein mit dem "schlanken Browser"?

    Auch diese Formulierung "mit vermeintlich nützlichen Funktionen zu beglücken" verstehe ich nicht. Das heißt für mich so viel, wie dass du vorgibst, was nützlich ist und was nicht. Aber du siehst es an manch anderem Kommentar hier, Hello hatte seine Nutzer. Mich übrigens eingeschlossen. Es gibt genug, die das nützlich finden. Dafür finde ich anderes total unnötig, was wieder andere Nutzer toll finden. Und damit sind wir wieder an der Stelle, dass ein Browser einfach viel anbieten muss, um viele Menschen glücklich zu machen.

    Hello und Pocket sind für mich überflüssiger Ballast, der den Browser aufbläht und im schlimmsten Fall sogar zusätzliche Sicherheitslücken einschleusen kann.

    Zum vermeintlichen Ballast, siehe vorherige Ausführungen. Und bei Pocket frage ich mich wirklich, ob du das ernst meinen kannst. Die Einblendung eines Buttons und eines Kontextmenüeintrags bietet wohl kaum Potential für Sicherheitslücken. Und wäre es so, dann hätte Firefox genau diese Sicherheitslücken auch ohne Pocket-Integration, denn das sind keine speziellen Pocket-Funktionen. Und die Pocket-Integration besteht nicht aus mehr. Der ganze Dienst läuft unabhängig von Firefox im Web.

    Gegen solche Komponenten in Form von Addons hat sicher niemand etwas einzuwenden, aber warum in aller Welt muss das standardmäßig mitgeliefert werden? Mir fallen da leider nur Gründe ein, die kein gutes Licht auf Mozilla werfen.

    Wie ich bereits sagte: Die Hälfte der Nutzer hat kein einziges Add-on installiert. Was Firefox nicht standardmäßig mitliefert, wird von vielen nicht als Funktion von Firefox gesehen. Will Mozilla Nutzer gewinnen, müssen sie Funktionen anbieten, so einfach ist das.

  25. Michael
    schrieb am :

    Hello aka loop "sollte" doch mal eine echte Alternative zu Skype werden. Ich habe es immer gerne genutzt.

    Was für Möglichkeiten hat man denn für Videotelefonie? Skype ist für mich als Linux-user ein no go und googles Hangout derzeit die einzige noch brauchbare Möglichkeit .

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Evtl. (???) gibt es loop ja mal als eigenständiges Programm. Ob nun eigenständig oder als AddOn – kann mir dabei egal sein. Die ganze bisherige Entwicklung in die Tonne kloppen, kann es ja wohl nicht sein :-/

  26. mik23
    schrieb am :

    @Michael:
    Im verlinkten Bug-Report ist eine URL zu einer Hilfe-Seite zu finden:
    https://support.mozilla.org/en-US/kb/hello-status
    dort werden einige Alternativen aufgelistet.

  27. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Michael:

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Evtl. (???) gibt es loop ja mal als eigenständiges Programm. Ob nun eigenständig oder als AddOn – kann mir dabei egal sein.

    Das Problem ist nur, dass es einen Server benötigt und wenn der abgeschaltet wird, bringt auch ein Add-on nichts.

    Die ganze bisherige Entwicklung in die Tonne kloppen, kann es ja wohl nicht sein :-/

    Naja, dass Teams an Dingen arbeiten und das dann irgendwann verworfen wird, ist nicht ungewöhnlich, sowas ist Entwickler-Alltag. Und zumindest die Erfahrung kann den Entwicklern niemand mehr nehmen, die man wieder in andere Projekte mitnehmt, beispielsweise hinsichtlich der Aktualisierung von System-Add-ons, da war man mit Hello ja sehr aktiv. 😉

  28. schrieb am :

    Ich kann verstehen, dass einige unzufrieden mit der Entwicklung von Hello sind:

    Erstens schaltet man so revolutionäre Features nicht einfach ab, ohne irgendwo eine Begründung zu veröffentlichen. Das allein ist schon Grund für unmut, schließlich haben fortgeschrittene Nutzer ihre Glaubwürdigkeit riskiert, als sie ihre peer group zur Adaption von Hello animiert haben.

    Zweitens füllte speziell Hello eine schmerzliche Lücke in der FOSS-Landschaft: Ich z.B. habe mich immer geweigert, proprietäre, zentralistische Dienste für Videofonie in Anspruch zu nehmen.

    Damit ist auch schon der Hinkefuß von Hello genannt: So ganz unzentralistisch war die Sache ja nicht, denn für das Aushandeln einer Verbindung hatten die Entwickler keine Alternative zum hauseigenen server parat.

    Dies und das kleine, schlecht kommunizierte Logo von O2 warfen von anfang an ein schlechtes Licht auf das Projekt.

    Ich habe Hello gerne genutzt und beworben und bin traurig, dass daraus kein quelloffenes Add-On geworden ist, das einen wirklich dezentralen Standard implementiert.

  29. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Erstens schaltet man so revolutionäre Features nicht einfach ab, ohne irgendwo eine Begründung zu veröffentlichen.

    Firefox Hello wurde nicht einfach abgeschaltet. Es wurde im Produkt vorab kommuniziert.

    schließlich haben fortgeschrittene Nutzer ihre Glaubwürdigkeit riskiert, als sie ihre peer group zur Adaption von Hello animiert haben.

    Die Glaubwürdigkeit riskiert? Im Ernst? Ich hoffe nicht. Man kann es echt übertreiben.

    Zweitens füllte speziell Hello eine schmerzliche Lücke in der FOSS-Landschaft: Ich z.B. habe mich immer geweigert, proprietäre, zentralistische Dienste für Videofonie in Anspruch zu nehmen.

    Du weißt aber schon, dass OpenTok proprietär und nicht Open Source ist und dass Firefox Hello auf der OpenTok-Plattform basierte?

    denn für das Aushandeln einer Verbindung hatten die Entwickler keine Alternative zum hauseigenen server parat.

    Wieso sollte Mozilla verschiedene Server zum gleichen Zweck anbieten? Zumal das komplett außerhalb von Mozillas Kompetenzfeld liegt, solche Server bereitzustellen.

    Dies und das kleine, schlecht kommunizierte Logo von O2 warfen von anfang an ein schlechtes Licht auf das Projekt.

    Auch diese Aussage ergibt nicht wirklich einen Sinn. An "bereitgestellt von" ist absolut nichts missverständlich, das ist eine eindeutige Aussage.

    Ich habe Hello gerne genutzt und beworben und bin traurig, dass daraus kein quelloffenes Add-On geworden ist, das einen wirklich dezentralen Standard implementiert.

    Und wie sollte das Add-on deiner Meinung nach funktionieren, ohne dass jemand den Server bezahlt? Und vor allem: wer sollte das Produkt weiterentwickeln? Hätte Mozilla es weiter entwickeln wollen, wäre es nicht aus Firefox entfernt worden. Mozilla scheidet also aus. Aber an erster Stelle steht mal der finanzielle Aspekt. 50 Dollar pro Monat sind das absolute Minimum. Und das auch nur für 10.000 Videominuten.

  30. schrieb am :

    Danke, Sören, für Deine Antworten.

    Mir war klar, dass es irgendwelche proprietären Komponenten gab. Mir ist aber nicht klar, für welchen Teil da eine offene Bibliothek fehlt. Löst der neue Standard webRTC nicht alles Schwierige, was man für Videofonie braucht?

    Zweitens habe ich nicht verstanden, warum die Teilnehmer unbedingt einen dritten brauchen, um verbunden zu werden. Gibt es eine Quelle, die das Prinzip mal kurz und knapp erhellt?

    Ansonsten wäre es evtl. an der Zeit, dass wir da mal was zusammenschustern.

    PS.: Wenn Menschen ihre Software OpenIrgendwas nennen, ohne den Quellcode rauszurücken, that's when i reach for my revolver…

  31. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Mir war klar, dass es irgendwelche proprietären Komponenten gab. Mir ist aber nicht klar, für welchen Teil da eine offene Bibliothek fehlt. Löst der neue Standard webRTC nicht alles Schwierige, was man für Videofonie braucht?

    Zweitens habe ich nicht verstanden, warum die Teilnehmer unbedingt einen dritten brauchen, um verbunden zu werden. Gibt es eine Quelle, die das Prinzip mal kurz und knapp erhellt?

    Videotelefonie war nur ein Aspekt von Firefox Hello und das nicht einmal, außer in der Anfangszeit, der primäre. Der letzte Fokus von Firefox Hello lag auf dem Co-Browsing, also dem Teilen von Bildschirminhalten, unterstützt von Text- und Videochat. Früher gab es auch noch Kontakte plus Online-Status der Kontakte.

    WebRTC ermöglicht in der Theorie P2P-Kommunikation. In der Praxis benötigt man dennoch einen Server dazwischen a) weil man sonst nicht durch viele NATs und Firewalls kommt und b) zum Austausch von sämtlichen Metadaten, die nichts mit der technischen Kommunikation an sich zu tun haben. Außerdem macht die OpenTok-Plattform die Entwicklung einfacher, ohne dass man sich Sorgen um Kompatibilität machen muss, denn darum hat sich TokBox bereits gekümmert.

    PS.: Wenn Menschen ihre Software OpenIrgendwas nennen, ohne den Quellcode rauszurücken, that's when i reach for my revolver…

    Die OpenTok-Plattform selbst ist Open Source. Nur nicht die Software, welche den dazugehörigen Dienst auf dem Server betreibt.

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