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Firefox bekommt Netz-Installer für Windows

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Firefox für Windows kann bald auch über einen Netz-Installer heruntergeladen werden. Das Installationspaket beträgt dann lediglich knapp über 200KB, die benötigten Komponenten werden erst bei Ausführung des Installers aus dem Internet heruntergeladen.

Mozilla arbeitet an neuen Netz-Installern für Firefox. Der notwendige Code ist nun im Entwicklungszweig von Firefox 18 gelandet und erste Nightly-Builds können bereits auf diese Weise heruntergeladen und installiert werden. Komplette Installationspakete soll es aber weiter geben. Die Netz-Installer werden lediglich als zusätzliche Möglichkeit bereitgestellt werden. Allerdings sollen die kompletten Installationspakete in Zukunft auf die selbe Weise umgebaut werden und die benötigen Komponenten bereits beinhalten, so dass diese dann ganz ähnlich aussehen, der Download-Part aber entfallen wird. Auch für Mac OS X soll es die sogenannten Stub-Installer irgendwann geben, für Linux gibt es keine Pläne in diese Richtung.

Ein Vorteil dieser Art der Auslieferung von Firefox dürfte sein, dass mehr Downloads auch zu wirklichen Installationen führen werden. Ein weiterer Vorzug dieser Variante für die Zukunft ist, dass der Installer bei der Ausführung erkennen kann, ob dieser auf einem 32-Bit- oder 64-Bit System ausgeführt wird, um dann die entsprechenden Komponenten herunterzuladen. Dies setzt aber erst einmal eine offizielle Unterstützung von 64-Bit-Versionen voraus, was bislang nicht der Fall ist und auch nur eine sehr geringe Priorität bei Mozilla besitzt. Dann aber braucht es, wenn es dann einmal so weit ist, nur einen Installer für beide Architekturen. Der größte Vorteil aber ist die Tatsache, dass ein solcher Netz-Installer nicht auf eine bestimmte Firefox-Version festgelegt ist. Stattdessen kann dieser immer die neuste Version herunterladen, welche zum Zeitpunkt der Ausführung aktuell ist, und nicht auf die Version beschränkt, welche zum Zeitpunkt des Downloads vom Installer aktuell war.

Der Download der benötigen Komponenten über den Installer findet derzeit noch über eine normale HTTP-Verbindung statt, soll aber bis zur öffentlichen Bereitstellung dieser Installer über eine gesicherte SSL-Verbindung erfolgen.

Firefox Stub-Installer

Firefox Stub-Installer

Firefox Stub-Installer

Firefox Stub-Installer

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

12 Kommentare - bis jetzt!

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  1. schrieb am :

    Hallo Sören,

    was genau ist denn ein Netz-Installer? Das erschließt sich mir aus Deinem Artikel nicht.

    Besten Dank
    Gerhard

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Hallo,

    es geht um die (Neu-)Installation von Firefox. Bisher hast du in jedem Fall eine rund 20MB große Datei heruntergeladen, welche du ausgeführt hast, woraufhin Firefox auf der Festplatte installiert wurde.

    Netz-Installer meint, dass du nur eine Datei von ziemlich geringer Größe, in diesem Fall gerade mal so etwa 200KB, herunterlädst. Diese beinhaltet noch keinen Firefox. Wenn du den Installer ausführst, wird Firefox erst aus dem Internet heruntergeladen. Und dann natürlich auch wieder installiert.

  3. schrieb am :

    1) „Ein Vorteil dieser Art der Auslieferung von Firefox dürfte sein, dass mehr Downloads auch zu wirklichen Installationen führen werden.“

    DAS versteh´ich eh nicht – WER um alles in der Welt lädt sich ein Setup runter, ohne es je zu installieren? Wozu? Kann ich nicht nachvollziehen…

    2) Und unter dem Gesichtspunkt ist es schlicht wurscht, ob da 1x 20 MB kommen oder erst „ein bißchen“ und dann der Rest… 😕

  4. Andreas G.
    schrieb am :

    Ein Vorteil eines Netzinstallers könnte sein das immer die aktuelle Version installiert wird.

    Allerdings kann ich persönlich Netzinstaller nicht ausstehen. Ich hab z.B. nur eine 384 kbit Leitung.
    Entsprechend muß ich die größeren Sachen entweder irgendwo auswärts runterladen oder über Nacht runterladen. Wenn nur ein Netzinstaller zur Verfügung steht dann werden beide Möglichkeiten torpediert.

  5. schrieb am :

    @Andreas G.

    Ei wei, ei jeh – 384 Kbit, das ist übel. Ich hab wenigstens DSL 16000, um 13000 netto kommen runter. 384 möcht ich mir garnicht vorstellen… das langsamste, was ich kenne sind 3000, bevor ich dann 2010 umstellen konnte.

    Ich hab die Setups aber trotzdem alle auch lokal gespeichert und halte die aktuell – alles zusammen um 31 GB. Da sind natürlich auch welche dabei, die ich wahrscheinlich nie mehr brauche, aber ich hab eh´ Platz genug.

  6. Baschdi
    schrieb am :

    @Andreas G.

    du hast ja nach wie vor auch die Möglichkeit, dir das komplette Setup herunter zu laden. Zudem läd ja nicht jeder immer das komplette Setup herunter, wenn es eine neue Version vom Fox gibt; kommt ja auch per Update. Und das sind dann meistens kleinere Mengen, so um die 5 MB maximal. Das ist auch mit ner 384 Kbit – hatte früher ISDN mit 64 Kbit, ich weiß von was ich spreche^^ – Leitung machbar.

  7. schrieb am :

    Zumindest einige Setups aktuell „vor Ort“ sind aber für jeden recht sinnvoll – z.B. wenn man doch mal „neu“ machen will/muß.

    Virenscanner, Browser, E-Mail – da braucht man dann garnicht mit dem IE rumsuchladen. Brauchen ja nicht alle so wie ich, ich hab die ganzen Setups 3x lokal… 😆

  8. Kristian
    schrieb am :

    “Ein Vorteil dieser Art der Auslieferung von Firefox dürfte sein, dass mehr Downloads auch zu wirklichen Installationen führen werden.”
    Okay, den Teil verstehe ich auch nicht so richtig
    Ist damit gemeint, dass bisher 10 Downloads zu 5 Installationen führen („ich hab mir das dreimal runtergeladen, damit meine Backup-Setup-Dateien aktuell sind“) während zukünftig dann 10 Downloads zu 7 Installationen führen?
    Die Zahlen sind natürlich rein fiktiv, aber so ist der Gedankengang?
    Warum sollte das so sein?

    Der große Vorteil den ich sehe, liegt darin, dass der Installer das aktuellste Setup lädt.

  9. Loo
    schrieb am :

    Der größte Vorteil dürfte sein, dass man irgendwann auf Lokalisierte Builds für Windows verzichten könnte.

  10. Andreas G.
    schrieb am :

    @Baschdi

    Bei Firefox geht’s ja noch einigermaßen, und es ist auch gut das der normale Installer bestehen bleibt, aber die Netzinstaller nehmen einfach überhand.
    Wenn jemand Netzinstaller mal so richtig hassen lernen will dann sollte er mal was von HP installieren. Die haben es auf die Spitze getrieben.

    Vor allem ein Punkt spricht massiv gegen einen Netzinstaller. Wenn man in einem Firmennetz Software verteilen will, dann kann man nicht auf jedem Rechner das Setup manuell ausführen und erst den Download abwarten. Man schnürt ein eigenes Paket und das wird dann via Softwareverteilung auf die Rechner gepackt.
    Oder wenn man keine Softwareverteilung hat und die Anzahl der Arbeitsplatzrechner überschaubar ist, dann wandert man eben mit dem vollen Installer von Platz zu Platz aber jedesmal einen Download anzuwerfen wäre übel.

  11. Leifi_OS
    schrieb am :

    Komme gerade von meiner Rentner-PC-Schulung und lese hier über einen Netzinstaller für Firefox. Hey, genau das Richtige für mein Klientel! Die sind fast alle ausschließlich mit vollen Admin-Rechten unterwegs, haben teils eine so schnelle Leitung, dass sie die Setup-Datei 3x anklicken, weil sie den Download der lächerlichen 20 MB nicht mitbekommen haben und finden oft ihre Downloads nicht 😉

  12. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Zum Punkt Netz-Installer und mehr Installationen: Stichwort Funnel Factor [1]. Dank Funnelcake [2] hat man gewisse Einblicke. Die folgende Zahl stammt aus dem Jahr 2007, aber die Problematik ist heute die selbe: Dort haben lediglich 57% der Downloads zu Installationen geführt. Und nicht jeder, der Firefox installiert, benutzt ihn auch. Und es ist eigentlich eine ganz logische Sache. Der Benutzer muss 20 MB herunterladen. Die sind nicht bei jedem nach drei Sekunden auf der Festplatte. Bis der Download abgeschlossen ist, kann der Benutzer bereits die Lust auf die Installation verloren haben. Oder der Download bricht ab. Dann hat der Benutzer eventuell keine Motivation mehr, es erneut zu versuchen. Ist Firefox dann heruntergeladen, muss der Benutzer Firefox immer noch installieren wollen. Und hinterher muss der Benutzer noch einmal bestätigen, dass er Firefox öffnen möchte. Ein 200 KB-Download hingegen ist sofort auf der Festplatte. Führt der Benutzer diesen Netz-Installer aus, ist Download + Installation + Firefox-Start ein einziger Schritt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Benutzer hier aussteigt, ist spürbar geringer. Das ist nichts aus der Luft gegriffenes.

    Andreas G. hat in den Kommentaren geschrieben, dass der Netz-Installer zudem immer die aktuellste Version herunterladen kann. Das ist ein sehr richtiger und guter Punkt, den ich eben noch im Artikel ergänzt habe. Ein 20 MB-Installer von Firefox 15.0.1 bleibt auch in einem Jahr noch ein Installer für Firefox 15.0.1. Stattdessen kann man einfach immer den 200 KB-Installer verwenden. Heute lädt der selbe Installer Firefox 15.0.1 herunter und in einem Jahr dann… ich gestehe, so weit ist sogar mein Release-Kalender [3] noch nicht. 😉

    Der Kommentar von Baschdi hat mich auf die Idee gebracht, dass hierüber auch partielle Updates heruntergeladen werden könnten. Sprich, wenn Firefox 15.0.1 installiert ist und der Installer bei Release von Firefox 16 ausgeführt wird, keine 20 MB, sondern nur 5 MB oder 10 MB, je nachdem, wie groß so ein Update ist, heruntergeladen werden müssen. Ich meine, das ist derzeit noch nicht so, aber darauf könnte es in der Zukunft aber auch hinauslaufen.

    Sprachauswahl über den Installer – interessantes Thema und das wäre natürlich das Optimum. Leider ist das derzeit aufgrund der Architektur von Firefox technisch nicht möglich [4]. Was nicht heißen soll, dass es nicht irgendwann einmal möglich sein wird. Auch das ist ein möglicher Vorteil solcher Installer.

    [1] https://blog.mozilla.org/metrics/2007/11/02/firefox%E2%80%99s-funnel-factor/
    [2] https://www.soeren-hentzschel.at/mozilla/firefox/2012/07/20/was-hat-funnelcake-in-der-firefox-versionsinfo-zu-bedeuten/
    [3] https://www.soeren-hentzschel.at/firefox-thunderbird-release-kalender/
    [4] https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=684565#c8

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